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Barcelona zahlt 120 Millionen Euro für Griezmann

Die wochenlange Posse um Stürmer Antoine Griezmann ist beendet. Der FC Barcelona gab am Freitag bekannt, den Stürmer von Atlético Madrid bis 2024 unter Vertrag genommen zu haben. Die Katalanen überweisen für den französischen Nationalspieler 120 Millionen Euro an den Hauptstadtclub. Griezmann ist weltweit der zehnte Spieler, der mehr als 100 Millionen Euro Ablöse kostet. Im Ranking der teuersten Fußballprofis der Welt rangiert der Weltmeister auf Rang sechs. Mehr Geld haben nur Neymar (222 Millionen Euro), Philippe Coutinho (145 Millionen Euro), Kylian Mbappé (135 Millionen Euro), Joao Felix (126 Millionen Euro) und der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé (125 Millionen Euro) gekostet

Sollte in näherer Zukunft ein anderer Club über einen Kauf des Topstars nachdenken, wird es richtig teuer. Barcelona verankerte im Arbeitspapier des 28-Jährigen eine Ausstiegsklausel in Höhe von 800 Millionen Euro.

Zuletzt hatte Griezmann das Training bei Atletico verweigert, bereits im Mai hatte er angekündigt, den Klub verlassen zu wollen. Beim Team von Trainer Diego Simeone hatte er seit 2014 gespielt, erst im vergangenen Jahr verlängerte er bis 2023. Der EM-Torschützenkönig von 2016 war in den vergangenen fünf Jahren bei Atletico mit 133 Toren in 257 Pflichtspielen der prägende Offensivspieler.

Der Transfer zog sich in den vergangenen Tagen hin, weil Barcelona die Ablösesumme angeblich in Raten zahlen wollte. Atletico soll dies abgelehnt haben. Griezmanns Wechsel könnte nun eine internationale Kettenreaktion nach sich ziehen mit Auswirkungen möglicherweise bis in die Bundesliga. Der ehemalige Dortmunder Ousmane Dembele gilt als Kandidat beim deutschen Rekordmeister Bayern München und dürfte bei Barca durch die neue Konkurrenz weniger Spielzeit bekommen

Hummels-Brüder starten eigenen Podcast

Mats Hummels hat mit seinem jüngeren Bruder Jonas (28) einen Sport-Podcast gestartet. Wie der 30 Jahre alte Rückkehrer zum Bundesliga-Vizemeister Borussia Dortmund bei Twitter erklärte, wollen sich die beiden bei "Alleine ist schwer" über verschiedenste Themen aus der Welt des Sports unterhalten. Zu erwarten sei "Viel Meinung, wenig Ahnung", kündigte der Innenverteidiger mit einem Lach-Emoji an.

Alle zwei Wochen soll es eine neue Folge geben, die erste Aufnahme ging am Freitag online. Darin sprechen die Hummels-Brüder unter anderem über den Afrika-Cup, die Basketball-Liga NBA und das Grand-Slam-Turnier im Tennis-Mekka Wimbledon.

Mats Hummels ist zur neuen Saison vom deutschen Rekordmeister Bayern München zum BVB zurückgekehrt. Bruder Jonas hat seine aktive Fußballer-Karriere nach zwei Kreuzbandrissen 2016 beendet und arbeitet nun als Sportkommentator beim Streaming-Dienst DAZN. Zuvor hatte er fünf Jahre in der ersten Mannschaft des derzeitigen Drittligisten SpVgg Unterhaching gespielt

FC Bayern setzt bewusst auf einen kleinen Kader

Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat in der Debatte um die Transferpolitik des FC Bayern München auf die hohe Bedeutung des internen Betriebsfriedens hingewiesen. Man wolle "gute Stimmung in der Mannschaft haben und nicht nur Theater", sagte der Ex-Profi in München hinsichtlich unzufriedener Reservisten: "Darum dieser schmale Kader." Aktuell umfasst das Aufgebot des deutschen Fußball-Meisters 17 Feldspieler plus drei Torhüter.

Der Verein wolle zwar noch "ein paar Sachen umsetzen", aber mit den Transfers der französischen Weltmeister Lucas Hernández und Benjamin Pavard sei auch schon "etwas Besonderes" geschafft worden, betonte der 42 Jahre alte Sportdirektor. "Wir haben auf dem Papier eine richtig gute Mannschaft", sagte Salihamidzic.

Der Rekordmeister habe im Übrigen noch ausreichend Zeit für weitere Aktivitäten. Die Transferfrist in der Bundesliga endet erst am 2. September. "Viele Trainer und Clubs wollen die Planung schon am Anfang der Vorbereitung fertig haben. Aber oft wird das auch im Juli oder August gemacht. Damit muss man zurechtkommen."

Schiedsrichter Aytekin weist Fitnessprobleme zurück

Bundesliga-Referee Deniz Aytekin ist sich sicher, die Leistungsprüfung vor der neuen Saison im zweiten Anlauf zu bestehen. "Nicht geschafft ist so eine Sache, ich kann darüber nur schmunzeln", sagte der DFB-Schiedsrichter des Jahres im Interview mit Sport1. "Jeder weiß, wie akribisch wir arbeiten. Wenn ein Spieler sich verletzt und nicht voll durchzieht, ist das ganz normal. Stand heute schließe ich aus, dass ich beim Start nicht fit sein werde."

Aytekin hatte ebenso wie seine Kollegen Tobias Welz und Marco Fritz die Leistungstests im Trainingslager in Grassau am Chiemsee abbrechen müssen. Das Trio muss nun am 8. August, eine Woche vor Beginn der Erstliga-Runde, erneut antreten. Das gilt auch für die erkrankten beziehungsweise verletzten Spitzenschiedsrichter Bibiana Steinhaus, Manuel Gräfe, Benjamin Brand und Sören Storks.

"Ich war optimal vorbereitet, der Boden war halt nass, ich bin weggerutscht und es hat gezogen. Früher wäre ich noch komplett durchgegangen und hätte mir eine größere Verletzung geholt", sagte Aytekin. Der 40-Jährige rechnet damit, in zwei bis drei Wochen wieder fit zu sein. Der DFB hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass Aytekin (163 Bundesligaeinsätze) erstmals zum Schiedsrichter des Jahres gewählt worden ist.

Klopp warnt vor zu viel Glückseeligkeit

Liverpools Teammanager Jürgen Klopp will sich nach dem Gewinn der Champions League in der vergangenen Saison nicht auf dem Erfolg ausruhen. "Sie (die Spieler, Anm. d. Red.) sollten glücklich darüber sein und Selbstvertrauen daraus ziehen. Aber es ist nicht so, dass wir 24 Stunden am Tag wie Champions-League-Sieger herumrennen", sagte Klopp nach dem 6:0-Erfolg im ersten Testspiel der Vorbereitung beim Viertligisten Tranmere Rovers: "Während der Saison müssen wir darauf aus sein, etwas Neues zu gewinnen und können nicht immer nur zurückblicken."

Die Krönung einer überragenden Saison: Jürgen Klopp gewann im Juni mit dem FC Liverpool die Champions-League.
Die Krönung einer überragenden Saison: Jürgen Klopp gewann im Juni mit dem FC Liverpool die Champions-League. © witters | witters

Der ehemalige Bundesligatrainer rechnet dabei nicht mit außergewöhnlichen Aktivitäten seines Klubs in der aktuellen Wechselperiode. "Wir werden sehen, was wir machen, aber ich glaube nicht, dass es das größte Transferfenster aller Zeiten sein wird", sagte er.

In der kommenden Spielzeit wolle Klopp mit seinem Team "die beste Saison spielen, die wir können. So wie wir es auch in der letzten Saison wollten." Die vergangene Saison, in der Liverpool zudem noch Vizemeister wurde, sei ein "gutes Zeichen" gewesen. "Es hat uns gezeigt, was wir erreichen können. Aber wir müssen so gut sein wie letztes Jahr, im besten Fall sogar besser. Dann sehen wir, was dabei herauskommt."

Die Tore für Liverpool gegen Tranmere erzielten Rhian Brewster (2), Nathaniel Clyne, Curtis Jones, Divock Origi and Bobby Duncan, Cousin der Vereinsikone Steven Gerrard.

Sturm-Riese Crouch hängt Schuhe an den Nagel

Der ehemalige englische Fußball-Nationalspieler Peter Crouch hat sein Karriereende bekannt gegeben. "Nach reiflicher Überlegung in diesem Sommer habe ich mich entschieden, mich aus dem Fußball zurückzuziehen. Unser wunderbares Spiel hat mir alles gegeben", schrieb der 38-Jährige bei Twitter.

Kult-Stürmer Peter Crouch verabschiedet sich endgültig von der großen Fußball-Bühne
Kult-Stürmer Peter Crouch verabschiedet sich endgültig von der großen Fußball-Bühne

Der Mittelstürmer schoss in 468 Einsätzen in der Premier League für sieben Vereine insgesamt 108 Tore und nahm mit England an den WM-Endrunden 2006 in Deutschland und 2010 in Südafrika teil. "Wenn du mir im Alter von 17 Jahren gesagt hättest, ich würde bei Weltmeisterschaften spielen, ein Champions-League-Finale erreichen, den FA-Cup gewinnen und 100 Tore erzielen, hätte ich dich für verrückt erklärt", schrieb Crouch.

Crouch gewann 2006 den FA-Cup mit dem FC Liverpool und spielte 2007 mit den Reds im Champions-League-Finale gegen den AC Mailand (1:2). Der 2,01 m große Angreifer erlangte durch seinen "Roboter"-Torjubel Kultstatus.