Hamburg. Der Kader des deutschen Mannschaftsmeisters für die Bundesligasaison 2018 steht. Weitere nationale Topkämpfer im Team.

Was er von sich selbst erwartet in seinem neuen Job, daran lässt Sascha Costa keinen Zweifel. „Unser Anspruch ist, die Leistung der vergangenen Jahre zu halten und noch zu verbessern. Niemand darf sich eine Blöße geben, also muss auch ich sofort funktionieren“, sagt der 32-Jährige. 100 Tage Schonzeit, gemächliches Einarbeiten in das neu geschaffene Amt des Sportdirektors? Kein Thema für den langjährigen Nationalmannschaftskämpfer, der zur Bundesligasaison 2018 (Start 31. März) beim deutschen Mannschaftsmeister Hamburger Judo-Team (HJT) vorrangig Teammanager Thomas Schynol ersetzt, der aus persönlichen Gründen kürzertreten will.

Menschlich gesehen: Der Judo-Direktor

Costas Vorteil ist, dass er als Gründungsmitglied des Teams die handelnden Personen und alle Abläufe kennt. Bis 2015 stand er selbst für das HJT auf der Matte, seit 2010 hat ihn Schynol in alle Aufgabenbereiche eingebunden. Der A-Lizenz-Inhaber hat schon Cheftrainer Slavko Tekic vertreten, er hat Jugendlehrgänge und Mannschaftsabende organisiert, kurz: „Ich war das Mädchen für alles. Wenn Arbeit zu erledigen ist, kann ich nicht wegschauen. Aber es geht mir nur um die Sache, Titel waren mir nie wichtig“, sagt er.

Meistertitel verteidigen

Nun hat er einen, seine Einstellung verändern wird das nicht. Gemeinsam mit Tekic und Schynol hat er den ohnehin schon starken Kader optimiert. Den einzigen Abgang – Anthony Zingg (Klasse bis 66 kg) zog es zurück zu seinem Heimatverein Bayer Leverkusen – haben sie mit Sebastian Hofäcker (Speyer) kompensiert. Dazu kamen mit Moritz Plafky (Hennef/bis 60 kg) und Dino Pfeiffer (Ettlingen/bis 100 kg) weitere nationale Topkämpfer. Den vom Verband zu dieser Saison erstmals auf 40 Kämpfer limitierten Kader veredeln ausländische Stars wie Frank de Wit (Niederlande), Weltranglistenerster im 81-Kilo-Limit, und Hidayat Heydarov (Aserbaidschan), 73-kg-Europameister.

„Unser Ziel ist natürlich, den Meistertitel zu verteidigen und im Europapokal weit zu kommen“, sagt Costa. Für den Erfolg muss allerdings vorrangig das Team sorgen; der Sportdirektor will den passenden Rahmen bieten. Abschlüsse mit namhaften Sponsoren wie dem Juwelier Christ und dem Uhrenhersteller Tag Heuer sorgen für etwas, das im Randsport selten ist: Planungssicherheit. Dazu kommt der für 2019 erhoffte Umzug vom in die Jahre gekommenen Leistungszentrum Wandsbeker Allee an den Olympiastützpunkt. „Wir haben gut gearbeitet in den vergangenen Jahren“, sagt Sascha Costa. „Darauf ausruhen werden wir uns nicht.“