Paris/Berlin/Hamburg. Hannovers Polizeipräsident redet Stadionbesuchern ins Gewissen. Löw wollte Spiel erst abblasen lassen. Frankreich-Ikone für EM-Absage.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fand sich durch das Freundschaftsspiel gegen Frankreich im Stade de France mitten in den Geschehnissen der Terrornacht von Paris wieder. Nach den Anschlägen mit mindestens 129 Todesopfern stellt sich nicht nur die Frage nach der Durchführung der Europameisterschaft in Frankreich im nächsten Jahr. Das Länderspiel gegen die Niederlande am Dienstag in Hannover soll jedenfalls stattfinden - als "Zeichen gegen den Terror", wie beide Verbände postulierten.

So trauert die Welt um die Pariser Anschlagsopfer

Eine Frau hat ihre Lippen in den Farben Frankreichs geschminkt, um der Opfer zu gedenken
Eine Frau hat ihre Lippen in den Farben Frankreichs geschminkt, um der Opfer zu gedenken © REUTERS | SCANPIX DENMARK
Auf einem Werbebanner wird in Hamburg der Schriftzug „#prayforparis“ angezeigt
Auf einem Werbebanner wird in Hamburg der Schriftzug „#prayforparis“ angezeigt © dpa | Bodo Marks
Menschen in Paris legen vor dem Restaurant Carillon Blumen und Kerzen für die Anschlagsopfer ab
Menschen in Paris legen vor dem Restaurant Carillon Blumen und Kerzen für die Anschlagsopfer ab © dpa | Ian Langsdon
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G20-Gipfel in Belek bei Antalya (Türkei) zu Beginn der Sitzung bei einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Paris
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G20-Gipfel in Belek bei Antalya (Türkei) zu Beginn der Sitzung bei einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Paris © dpa | Bernd Von Jutrczenka
Teilnehmer eines Trauermarsches zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin Hand in Hand auf dem Pariser Platz in der Nähe der Botschaft von Frankreich
Teilnehmer eines Trauermarsches zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin Hand in Hand auf dem Pariser Platz in der Nähe der Botschaft von Frankreich © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Eine Frau trauert am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris
Eine Frau trauert am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris © dpa | Marius Becker
Ein Fußball-Fan ist vor der Partie Ungarn gegen Norwegen mit den französischen Farben geschminkt
Ein Fußball-Fan ist vor der Partie Ungarn gegen Norwegen mit den französischen Farben geschminkt © REUTERS | BERNADETT SZABO
In Paris haben Trauernde eine Menschenkette gebildet
In Paris haben Trauernde eine Menschenkette gebildet © REUTERS | PASCAL ROSSIGNOL
Auch in Kathmandu trauern Menschen um die Anschlagsopfer von Paris
Auch in Kathmandu trauern Menschen um die Anschlagsopfer von Paris © REUTERS | NAVESH CHITRAKAR
In der Nähe der französischen Botschaft in Moskau legt eine Frau Blumen ab
In der Nähe der französischen Botschaft in Moskau legt eine Frau Blumen ab © REUTERS | MAXIM ZMEYEV
Eine Mauer in Jerusalem wird in blau, weis und rot angestrahlt
Eine Mauer in Jerusalem wird in blau, weis und rot angestrahlt © REUTERS | AMMAR AWAD
In Lausanne treffen sich Menschen, um zu trauern
In Lausanne treffen sich Menschen, um zu trauern © REUTERS | DENIS BALIBOUSE
„Rio ist Paris“ steht auf Schildern, die Trauernde in Rio de Janeiro vor der Christusstatue hochhalten
„Rio ist Paris“ steht auf Schildern, die Trauernde in Rio de Janeiro vor der Christusstatue hochhalten © REUTERS | PILAR OLIVARES
Die Französin Aurelle Garner trauert vor der Botschaft in Los Angeles um ein Opfer aus dem Bataclan
Die Französin Aurelle Garner trauert vor der Botschaft in Los Angeles um ein Opfer aus dem Bataclan © dpa | Mike Nelson
In der Nähe der Pariser Konzerthalle ebenfalls etliche Trauernde zusammen
In der Nähe der Pariser Konzerthalle ebenfalls etliche Trauernde zusammen © dpa | Ian Langsdon
Unter ihnen Bono (2.r.v.) und David Howell Evans von der Badn U2, die einen Tag nach den Anschlägen in Paris ein Konzert hätte geben sollen
Unter ihnen Bono (2.r.v.) und David Howell Evans von der Badn U2, die einen Tag nach den Anschlägen in Paris ein Konzert hätte geben sollen © dpa | Malte Christians
Der Auftritt wurde abgesagt, stattdessen legten die Musiker nahe des Bataclan Blumen für die Opfer nieder
Der Auftritt wurde abgesagt, stattdessen legten die Musiker nahe des Bataclan Blumen für die Opfer nieder © Jeff J Mitchell
In der französischen Hauptstat kam es aus Sicherheitsgründen nur zu kleineren öffentlichen Trauergruppen
In der französischen Hauptstat kam es aus Sicherheitsgründen nur zu kleineren öffentlichen Trauergruppen © dpa | Simone Perolari
Im Ausland gab es dagegen ungleich größere Zusammenkünfte - wie hier am Trafalgar Square in London
Im Ausland gab es dagegen ungleich größere Zusammenkünfte - wie hier am Trafalgar Square in London © dpa | Jack Taylor
Nicht nur das Rathaus von Madrid wurde in den französischen Nationalfarben angeleuchtet
Nicht nur das Rathaus von Madrid wurde in den französischen Nationalfarben angeleuchtet © Getty Images | Denis Doyle
Auch die Christus-Statue in Rio leuchtet blau-weiß-rot
Auch die Christus-Statue in Rio leuchtet blau-weiß-rot © REUTERS | PILAR OLIVARES
Trauer auch im neuseeländischen Auckland
Trauer auch im neuseeländischen Auckland © Getty Images | Hannah Peters
Dort wurde der Sky-Tower für Frankreich angeleuchtet
Dort wurde der Sky-Tower für Frankreich angeleuchtet © Getty Images | Hannah Peters
Ebenso wie das Auckland Museum
Ebenso wie das Auckland Museum © Getty Images | Hannah Peters
Die Golfer Victor Dubuisson (Frankreich) und Justin Rose (r., England) bei einer Schweigeminute beim Masters-Turnier in Shanghai
Die Golfer Victor Dubuisson (Frankreich) und Justin Rose (r., England) bei einer Schweigeminute beim Masters-Turnier in Shanghai © Getty Images | Ross Kinnaird
Auch das Play-off-Spiel zur Fußball-EM in Frankreich zwischen Schweden und Dänemark wurde erst nach einer Schweigeminute angestoßen
Auch das Play-off-Spiel zur Fußball-EM in Frankreich zwischen Schweden und Dänemark wurde erst nach einer Schweigeminute angestoßen © dpa
Für Schweden lief auch Zlatan Ibrahimovic auf, der bei Paris St. Germain sein Geld verdient
Für Schweden lief auch Zlatan Ibrahimovic auf, der bei Paris St. Germain sein Geld verdient © dpa
In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL kam es ebenfalls zu Schweigeminuten, wie hier beim Spiel Nashville Predators gegen Winnipeg Jets
In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL kam es ebenfalls zu Schweigeminuten, wie hier beim Spiel Nashville Predators gegen Winnipeg Jets © USA Today Sports | Christopher Hanewinckel
Anteilnahme in Peking
Anteilnahme in Peking © dpa | Wu Hong
Dort kondolierten Menschen in der französischen Botschaft
Dort kondolierten Menschen in der französischen Botschaft © dpa | Wu Hong
Vor der Bostschaft in der chinesischen Hauptstadt wurde die französische Flagge auf halbmast gehisst
Vor der Bostschaft in der chinesischen Hauptstadt wurde die französische Flagge auf halbmast gehisst © dpa | Wu Hong
Eine Frau befestigt am Musikclub „Bataclan“ Blumen an einem Absperrgitter
Eine Frau befestigt am Musikclub „Bataclan“ Blumen an einem Absperrgitter © dpa | Uwe Anspach
In der Rue Alibert hängen Blumen in Einschusslöchern
In der Rue Alibert hängen Blumen in Einschusslöchern © dpa | Malte Christians
In Los Angeles kam die kleine Zoe Dubes, 7, mit einer Friedensbotschaft ans französische Konsulat
In Los Angeles kam die kleine Zoe Dubes, 7, mit einer Friedensbotschaft ans französische Konsulat © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Die Skyline von Texas erleuchtete in blau-weiß-rot
Die Skyline von Texas erleuchtete in blau-weiß-rot © dpa | Larry W. Smith
Der Colpatria-Turm in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota
Der Colpatria-Turm in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota © REUTERS | JOHN VIZCAINO
Die New Yorker Börse
Die New Yorker Börse © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Der Minerva-Zirkel in Guadalajara, Mexiko
Der Minerva-Zirkel in Guadalajara, Mexiko © dpa | Ulises Ruiz Basurto
In Mexico City wurde die Unabhängigkeits-Statue zum Symbol
In Mexico City wurde die Unabhängigkeits-Statue zum Symbol © dpa | Mario Guzman
Eine Botschaft von Yahoo in San Francisco
Eine Botschaft von Yahoo in San Francisco © dpa | John G. Mabanglo
Der Washington Arch
Der Washington Arch © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Das Regierungsgebäude in San Francisco
Das Regierungsgebäude in San Francisco © dpa | John G. Mabanglo
Schweigeminute des US-Präsidantschaftskandidaten Bernie Sanders (v.l.) sowie von Hillary Clinton und Martin O’Malley
Schweigeminute des US-Präsidantschaftskandidaten Bernie Sanders (v.l.) sowie von Hillary Clinton und Martin O’Malley © REUTERS | JIM YOUNG
Ein Expo-Gebäude in Shanghai
Ein Expo-Gebäude in Shanghai © dpa | Str
Die Klagemauer in Jerusalem
Die Klagemauer in Jerusalem © Getty Images | Lior Mizrahi
Der Dom „St. Katharina und St. Mauritius“ in Magdeburg
Der Dom „St. Katharina und St. Mauritius“ in Magdeburg © dpa
Die Band Godsmack hielt die Bühne bei ihrem Konzert im  Palms Casino Resort/Nevada in den französischen Farben
Die Band Godsmack hielt die Bühne bei ihrem Konzert im Palms Casino Resort/Nevada in den französischen Farben © Getty Images
1/47

Abendblatt.de trägt die wichtigsten Nachrichten aus der Welt des Fußballs und Sports im Zusammenhang mit den Attentaten aus Paris zusammen.

Polizei mit flammendem Appell an Stadionbesucher

Im gesamten Stadtgebiet und in der Region Hannover patrouillieren am Dienstag rund um das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande Polizisten mit Maschinenpistolen. „Das Gesamtkonzept sieht eine deutlich erhöhte Präsenz an Polizisten vor“, sagte Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe am Montag bei einer Pressekonferenz in Hannover. Zu dem „anderen Auftreten“ gehöre neben den Maschinenpistolen auch der Einsatz von Spürhunden, betonte Kluwe. Sowohl rund um das Stadion als auch in der Arena selbst sowie bei den Unterbringungsorten der Mannschaften würden sie eingesetzt.

Wie viele Beamte in Hannover und Umgebung konkret im Einsatz sein werden, wollte Kluwe unter Verweis auf die taktische Planung nicht verraten. Vor den Anschlägen von Paris am Freitag sei man davon ausgegangen, dass zwei Hundertschaften zum Einsatz kommen. „Das werden nun deutlich mehr sein“, sagte Kluwe.

Kluwe appellierte an alle Stadionbesucher, sich besonders besonnen zu verhalten. Dies gelte insbesondere auch für den Einsatz von Pyrotechnik: „Das vergangene Wochenende in Paris habe gezeigt, wie schnell es derzeit zu panischen Reaktionen kommen kann.“ Auf dem Platz der Republik in Paris war es am Sonntag kurzzeitig zu einer Panik gekommen, nachdem ein Knall zu hören gewesen war.

Gabriel würde die Marseillaise spielen lassen

Vizekanzler Sigmar Gabriel plädiert dafür, das Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande in Hannover für einen weiteren Ausdruck der Anteilnahme zu nutzen. „Ich übrigens fände es toll, wenn dort die Marseillaise gespielt wird als Zeichen unserer Verbundenheit mit Frankreich und Paris", sagte der SPD-Chef in Berlin. Beim Spiel der Franzosen in England im Londoner Wembley-Stadion soll die französische Hymne von allen Spielern und Fans gemeinsam gesungen werden.

Polizisten und Spürhunde durchsuchen DFB-Hotel

Vor dem Testspiel der DFB-Elf gegen die Niederlande sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. „Wir haben die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Mannschaft erhöht“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff am Montag in Barsinghausen. Polizisten mit Spürhunden durchsuchten das Mannschaftshotel.

Vor der Partie in Frankreich am Freitagabend hatte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes das Hotel wegen einer Bombendrohung verlassen müssen. Bundestrainer Joachim Löw macht sich für die Partie am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) „im Moment keine Sorgen“, weil man auch in ständigem Kontakt mit den höchsten Sicherheitsinstanzen stehe.

Vor dem Teamquartier herrschten leicht verstärkte Vorkehrungen. Die Zufahrt zur Sportschule war rund 150 Meter vor dem Gebäude mit rot-weißen Plastikbarrieren abgesperrt. Polizisten kontrollierten Autofahrer, die auf den Parkplatz fahren wollten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Niederländische Sportministerin reist nach Hannover

Auch die niederländische Sportministerin Edith Schippers wird als Geste der Solidarität mit Frankreich zum Spiel des Oranje-Teams gegen Deutschland nach Hannover reisen. Sie schließt sich damit einer Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Nach den Anschlägen von Paris habe dieses Spiel eine besondere Bedeutung, erklärte die Ministerin am Sonntagabend in Den Haag. „Wir werden zeigen, dass wir unsere freie Art zu leben, fortsetzen.“

EM-Absage für Löw kein Thema

Auch Bundestrainer Joachim Löw hat sich gegen eine Absage der EM in Frankreich ausgesprochen. „Es macht keinen Sinn, über ein anderes Land zu diskutieren. Ich bin sicher, dass die EM in Frankreich stattfinden wird“, sagte Löw in Barsinghausen. Er sei sich sicher, dass „alles dafür getan wird, die Spiele und das Turnier sicher zu machen“. Ähnlich hatte sich zuvor bereits Abwehrchef Jérôme Boateng geäußert. „Letztlich ist es nicht entscheidend, wo die EM stattfindet, weil diese schrecklichen Attentate überall passieren können“, sagte der Bayern-Profi in einem Interview dem „Kicker“.

Löw dachte an Absage des Länderspiels

Joachim Löw hat eingestanden, nach den Anschlägen von Paris zunächst nicht an eine Durchführung des Länderspiels gegen die Niederlande gedacht zu haben. "Als ich in Frankfurt gelandet bin, hatte ich das Gefühl, dass dieses Spiel nicht stattfinden kann", sagte der Bundestrainer bei der DFB-Pressekonferenz in Barsinghausen. Nach einer Nacht sei aber allen klar gewesen, dass das Länderspiel stattfinden müsse, "aus Verbundenheit und Mitgefühl für unsere französischen Freunde".

Bierhoff (l.) und Löw bei der PK in Barsinghausen
Bierhoff (l.) und Löw bei der PK in Barsinghausen © Getty Images

Die Gedanken werden bei den Opfern und Angehörigen sein. "Wir werden in jeder Phase dieses Spiels mittrauern", sagte Löw, der hofft, dass die Rivalität mit Holland in den Hintergrund rückt. „Wenn wir das Spiel so verstehen, haben wir unabhängig vom Ergebnis gewonnen“, sagte Löw vor der Partie am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) in Hannover. Ihm selbst ginge es "den Umständen entsprechend ganz gut", sagte Löw. Es sei für den gesamten DFB-Tross eine "schockierende Nacht" gewesen.

Auch DFB-Manager Oliver Bierhoff steht noch unter den Eindrücken von Paris. "Am Tag danach war es fast noch schlimmer, wenn man die Bilder sieht", sagte Bierhoff. "Man blickt auf die Tribüne und auf einmal verschwinden Steinmeier und Hollande." Spätestens zu diesem Zeitpunkt sei klar gewesen, dass etwas Schlimmes passiert sein müsse. "Man muss funktionieren, hat die Ratio eingeschaltet." Mit Spielern und Betreuern sei in den Katakomben des Stade de France ständig diskutiert worden. Letztendlich sei es aber die richtige Entscheidung gewesen, das Spiel gegen die Niederlande durchzuführen: "Wir wissen, dass es nicht nur um persönliche Befindlichkeiten geht." Dieses Argument hätten die Spieler angenommen.

Sportlich sei das Spiel unter anderen Vorzeichen zu betrachten, sagte Löw: "Es hat sicher nicht unbedingt den Mehrwert im Hinblick auf die EM." Das Ergebnis werde nicht die übergeordnete Rolle spielen. Auch auf eine sportliche Bestandsaufnahme der "Elftal", um die ein niederländischer Journalist gebeten hatte, verzichtete Löw ebenso wie auf eine fachliche Analyse der deutschen Niederlage gegen Frankreich.

Chronologie des DFB-Trips nach Paris

10.00 Uhr

Alle Spieler und Betreuer müssen am Freitag das noble Teamhotel Molitor im Südwesten der Stadt verlassen. Eine Bombendrohung ist eingegangen. Teammanager Oliver Bierhoff eilt von einem Sponsorentermin zurück zur Mannschaft.

12.00 Uhr

Bastian Schweinsteiger und Co. müssen sich die Zeit auf der Tennisanlage von Roland Garros vertreiben. Tennisspielen dürfen sie nicht. Währenddessen kommen im Teamhotel Spürhunde zum Einsatz. Sie finden - zum Glück - nichts.

13.30 Uhr

Die Polizei gibt Entwarnung. Als erster darf Holger Stromberg zurück. Der Koch soll das verspätete Mittagessen vorbereiten. Kurz darauf folgt die Mannschaft. Nach einer Ansprache von Joachim Löw wird das Team zu Tisch gebeten.

14.00 Uhr

Bierhoff spricht vor dem Hotel zur Presse. Der Teammanager berichtet von einem „großen Schreck“. Die Vorbereitung auf das Länderspiel sei gestört. Ein Alibi dürfe die Bombendrohung aber nicht liefern. „Wir sind erleichtert, dass die Sache geklärt ist“, sagte Bierhoff - nicht ahnend, was am Abend folgen sollte.

14.30 Uhr

Im Teamhotel tagt die DFB-Interimsspitze. Mehrere Stunden beraten die neuen Chefs Rainer Koch und Reinhard Rauball sowie Schatzmeister Reinhard Grindel und Generalsekretär Helmut Sandrock über die künftige Aufgabenverteilung im Verband.

19.00 Uhr

Abfahrt zum Stadion. Im schwarzen Weltmeisterbus machen sich Löw und seine Spieler auf den Weg zum Stade de France. Die Vorbereitung mit Störfaktor muss nun vergessen sein. Jetzt zählt nur noch die Konzentration für den sportlichen EM-Testlauf.

21.00 Uhr

Die Hymnen sind gespielt, die Partie beginnt. Das Stade de France ist mit fast 80 000 Zuschauern besetzt. Es herrscht ein Vorgeschmack auf die erhoffte Stimmung im kommenden EM-Sommer.

21.20 Uhr

Ein lauter Knall ertönt hinter der Gegengeraden. Erstmal ist unklar, was das gewesen sein könnte. Die Spieler sprechen laut Rauball von Druckwellen, die man auf der Ersatzbank habe spüren können.

21.26 Uhr

Schon wieder dieser ohrenbetäubende Lärm. Spätestens jetzt beschleicht viele im Stadion ein mulmiges Gefühl. Was ist da los vor der Arena? Das Spiel geht aber unbeeinflusst bis zur Halbzeit weiter.

22.15 Uhr

Die Nachricht von den Schießereien in der Stadt und den Explosionen vor der Arena erreichen die Zuschauer. Auch die Bilder von Präsident Francois Hollande auf dem Weg hinaus sorgen für Unruhe.

22.50 Uhr

Das Spiel ist vorbei. Tausende Zuschauer werden auf den Rasen geleitet. Mit großer Bedacht agieren die Ordner. Nur kurz kommt es zur Unruhe an manchen Ausgängen. Bis alle Zuschauer das Stade de France verlassen können, vergehen Stunden.

23.15 Uhr

In den Katakomben herrscht eine gespenstische Stimmung. Alle sonst üblichen Medienaktivitäten wie die Pressekonferenz sind abgesagt. Die Mannschaft bleibt in der Kabine. Wie lange, ist unklar. „Wir sind alle erschüttert und schockiert. Für mich tritt der Sport in den Hintergrund“, sagt Bundestrainer Löw.

2.00 Uhr

Das Warten im Stadion wird zur Geduldsprobe. Angeblich sollen die deutschen Spieler mit Kleinbussen zum Hotel gebracht werden. Doch auch das ist zu riskant. Bierhoff und Rauball erklären später die Entscheidung: Der Verbleib in der Arena ist alternativlos.

3.30 Uhr

Das Krisenmanagement läuft. DFB-Interimschef Rauball telefoniert unter anderem mit Innenminister Thomas de Maiziere. Das Ziel: Die Mannschaft soll so schnell wie möglich in die Heimat gebracht werden.

6.30 Uhr

Eine Nacht in der Umkleide geht für Schweinsteiger und Co. endlich zu Ende. Die DFB-Eskorte bricht unter Polizeischutz Richtung Flughafen auf. Rauball lobt die Mannschaft: „Man kann stolz sein, wie sie diese Nacht überwunden hat.“

8.00 Uhr

Die Lufthansa-Maschine steht auf dem Rollfeld ganz weit abseits des Flughafengebäudes bereit - bewacht von Polizisten mit Maschinengewehren. Die Spieler plumpsen in ihre Sitze. Bis zum Start vergeht aber noch eine Stunde.

9.00 Uhr

Nun sind auch Fans, Sponsoren und Journalisten an Bord. Die Maschine hebt in den Pariser Morgenhimmel ab. Auf dem Flug wird bekannt, dass Löw seine Spieler mindestens für eine Nacht nach Hause schickt. Über das Holland-Spiel soll später entschieden werden.

10.00 Uhr

Die Landung am Samstagmorgen in Frankfurt weckt die erschöpften Spieler aus einem kurzen Schlaf. Die Erleichterung ist bei Lukas Podolski und Co. spürbar. Ihre schwierigste Länderspielreise nimmt am DFB-Stammsitz in Frankfurt ein Ende.

1/18

Kabinett bei Holland-Spiel fast komplett

Mit ihrem Besuch beim Länderspiel gegen die Niederlande in Hannover will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Zeichen gegen den islamistischen Terror setzen. Zusammen mit der Kanzlerin werden mehrere Minister bei dem Freundschaftsspiel am Dienstagabend auf der Ehrentribüne sitzen. Dabei sind nach Angaben von Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz auch Vizekanzler Sigmar Gabriel und Justizminister Heiko Maas (beide SPD) sowie Innenminister Thomas de Maizière (CDU).

Die „Bild“-Zeitung hatte am Sonntag berichtet, dass das gesamte Kabinett nach Hannover kommen wolle. Dies bestätigte sich nicht. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der am Freitagabend im Stade de France dabei war, hält sich am Dienstag zu einem Besuch auf Zypern auf.

Frankreich-Idol Fontaine für EM-Absage

Frankreichs Fußball-Idol Just Fontaine hat sich nach den Terroranschlägen von Paris gegen eine Austragung der Europmeisterschaft 2016 in seinem Heimatland ausgesprochen. „Es bricht mir das Herz bei dem, was ich jetzt sage, zumal ich mich so sehr auf die Europameisterschaft gefreut habe, aber ich denke, Frankreich sollte auf das Championat verzichten“, sagte der 82 Jahre alte Rekordtorschütze der WM 1958 der Tageszeitung „Die Welt“. „Jedes andere Land kann das Championat ausrichten, nur nicht wir. Ich habe große Angst davor, dass sich der schwarze Freitag wiederholt.“

Angst vor Wiederholung des
Angst vor Wiederholung des "schwarzen Freitags": Bestürzte Fans auf dem Spielfeld des Stade de France © Witters

Frankreich könne die Sicherheit nicht garantieren, die es braucht, um solch eine große Veranstaltung auszurichten, fügte er hinzu: „Es ist einfach zu gefährlich. Glauben Sie etwa, dass künftig wieder Menschen ins Stade de France gehen werden?“

Fontaine war am Freitag selbst im Stade de France in Paris beim Länderspiel Frankreich gegen Deutschland, als die Anschlagsserie begann. „Ich hatte noch nie so eine Angst. Das ging sicher allen 80.000 Zuschauern im Stadion so“, sagte er. Am Tag nach den Anschlägen reiste Fontaine in seinen Heimatort Toulouse zurück.

Justizminister Maas ist DFB-Team "dankbar"

Bundesjustizminister Heiko Maas hat vor dem Länderspiel Deutschland gegen Holland die Sicherheit als oberste Priorität bezeichnet. „Wir müssen alles tun, um die Sicherheit bei dem Spiel zu gewährleisten“, sagte der SPD-Politiker in einem schriftlichen Statement. „Ich bin der Mannschaft dankbar, dass sie bereit ist, morgen zu spielen“, sagte Maas und betonte: „Unsere Botschaft ist klar: Wir werden uns unsere Art zu leben nicht nehmen lassen. Den Erfolg, das Spiel abzusagen, sollten wir keinem Terroristen gönnen.“

Spanier mit weichen Knien nach Brüssel

Auch das morgige Länderspiel Belgien gegen Spanien steht im Zeichen der Angst vor dem Terror. „Natürlich hat man Angst, wenn solche Dinge geschehen“, sagte der spanische Stürmer Manuel Agudo, genannt „Nolito“. „Aber wenn man uns sagt, wir sollen spielen, dann treten wir auch an.“

Einige der mutmaßlichen Attentäter von Paris hatten in Brüssel gelebt. Der Stadtteil Molenbeek gilt als eine Hochburg der Islamisten. „Spanien spielt in der europäischen Brutstätte des Dschihadismus“, titelte die Madrider Zeitung „El País“ am Montag. „Das wird wegen der Sicherheitsproblematik ein unangenehmes und beschwerliches Gastspiel werden“, zitierte das Blatt Kreise des spanischen Fußballverbandes RFEF. „Es wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt erwogen, das Spiel abzusagen.“

Die Partie in Brüssel ist das letzte Testspiel des Europameisters vor einer Länderspielpause bis zum März 2016. Die belgische Polizei ergriff besondere Sicherheitsvorkehrungen. Nach Informationen des spanischen Sportblatts „Marca“ orientieren diese sich an den Maßnahmen, die vor einem Monat beim Gastspiel der israelischen Nationalelf in Brüssel getroffen worden waren. „Dies sind schwierige Augenblicke“, sagte Spaniens Innenverteidiger Marc Bartra.

Polizei in Hannover analysiert Sicherheitslage

Die Polizei in Hannover analysiert vor dem Länderspiel derzeit die Sicherheitslage in der niedersächsischen Landeshauptstadt. „Vor dem Hintergrund der Pariser Geschehnisse wird die Lage bewertet, und wir bereiten uns auf das Spiel morgen Abend vor“, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Hannover, Thorsten Schiewe, am Vormittag.

In Barsinghausen gibt sich die deutsche Nationalmannschaft normalerweise volksnah - wie hier im September 2012
In Barsinghausen gibt sich die deutsche Nationalmannschaft normalerweise volksnah - wie hier im September 2012 © Witters

Wie viele Beamte im Einsatz sein werden und welche Sicherheitsvorkehrungen konkret geplant sind, dazu gab es bisher keine Angaben von der Polizei. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) will am Mittag zu den Sicherheitsfragen rund um das Spiel Stellung nehmen. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Dienstag zusammen mit einigen Kabinettsmitgliedern im Stadion sein.

Im Hotel Fuchsbachtal in Barsinghausen bei Hannover, wo im Laufe des Montags die Nationalmannschaft zusammentrifft, gibt es diesmal erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, sagte eine Mitarbeiterin am Morgen. Detailliert wollte sie sich dazu aber nicht äußern.

DFB vor Holland: "Sicherheit hat Prio 1"

Nach den Terroranschlägen von Paris trifft sich die deutsche Nationalmannschaft am Mittag in Barsinghausen zur Vorbereitung auf das Testländerspiel gegen die Niederlande. „Jetzt sind wir gefordert, ein Signal zu setzen“, sagte DFB-Interimspräsident Rainer Koch der ARD mit Blick auf die Partie am Dienstagabend (20.45 Uhr/ZDF) in Hannover. Angesichts der Ereignisse in Frankreich sei klar: „Sicherheit hat Prio 1“, betonte Koch.

Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff werden sich um 13 Uhr bei einer Pressekonferenz zu dem letzten Länderspiel des Jahres äußern. Man wolle als Mannschaft ein Zeichen der Gemeinschaft setzen, mit dem französischen Volk und mit den Angehörigen der Opfer, hatte Bierhoff angekündigt. Auch Kanzlerin Angela Merkel wird mit Bundesministern am Dienstagabend im Stadion dabei sein.

Emotionales Handballspiel zwischen Buxtehude und Paris

„Wir dürfen gemeinsam dem Terror nicht weichen. Wir sind wehrhaft“, sagte Koch. „Die Gesellschaft muss natürlich Trauer zeigen. Und sich dann überlegen, wie geht es weiter“, betonte der Funktionär.

Löw hat den Kader im Vergleich zum Frankreichspiel um sechs Spieler auf 18 Akteure verkleinert. Nicht mehr im Aufgebot stehen Kapitän Bastian Schweinsteiger, Torwart Manuel Neuer und Lukas Podolski, die von Löw eine Pause bekommen.

Jérôme Boateng (Knie) und Jonas Hector (Oberschenkel) sind angeschlagen. Leroy Sané reist wie vorab vereinbart zur U 21. Nach der Rückkehr aus Paris hatte Löw die Spieler zunächst nach Hause zu ihren Familien entlassen.

„Der Sport steht jetzt total im Hintergrund“, hatte Löw unter dem Eindruck der Ereignisse in Paris gesagt. Gemeinsam mit „den Freunden vom holländischen Fußballverband“ werde man sich „einige Aktionen einfallen lassen“, um der Partie gegen die Niederlande einen würdigen Rahmen zu verleihen, versicherte Koch.

Boateng erfuhr in Halbzeit von Anschlägen

Jérôme Boateng hat sich gegen eine EM-Absage ausgesprochen. „Letztlich ist es nicht entscheidend, wo die EM stattfindet, weil diese schrecklichen Attentate überall passieren können“, sagte der Bayern-Verteidiger dem „Kicker“.

Die Ereignisse im und um das Stade de France am Freitagabend seien noch sehr präsent, bemerkte der 27-Jährige: „Für mich war es das bisher schrecklichste Erlebnis meiner Karriere, weil wir so nahe dran waren. Das mulmige Gefühl bleibt.“ Er hoffe, „dass man das allmählich verarbeitet“.

Erst ging es nur um die Verarbeitung der sportlichen Niederlage, später um sehr viel mehr: Die deutschen Nationalspieler Jerome Boateng (v.l.), Sami Khedira, Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger im Pariser Stade de France
Erst ging es nur um die Verarbeitung der sportlichen Niederlage, später um sehr viel mehr: Die deutschen Nationalspieler Jerome Boateng (v.l.), Sami Khedira, Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger im Pariser Stade de France © dpa

Boateng erfuhr in der Halbzeitpause nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung beim Blick auf sein Handy von den Ereignissen. Bei den im Stadion zu hörenden Detonationen habe er schon ein ungutes Gefühl bekommen. „Beim ersten Knall guckte ich ins Publikum, aber da war kein Rauch, nichts. Da wurde mir schon komisch, weil wir mittags im Hotel die Bombendrohung hatten. Beim zweiten Knall fragte ich mich, was das sein könne“, schilderte der Abwehrspieler.

Unterschwellig hätten die Nationalspieler Angst gehabt, berichtete er von der Stimmung in der langen Nacht in der Kabine des Stade de France und der Sorge um Freunde im Stadion und in der Stadt. Der Freund eines Freundes habe seine Frau und Schwester verloren. „Da spürt man, wie nah das alles ist“, sagte Boateng.

Bei der Partie am Dienstag gegen die Niederlande in Hannover wird der Abwehrchef des Nationalteams wegen einer Kapselreizung im Knie nicht mitspielen können.

Terror: Reaktionen von Nationalspielern

Bastian Schweinsteiger

„Ich bin immer noch fassungslos darüber, was am Freitag passiert ist. Ich möchte allen, die von dieser Tragödie betroffen sind, mein tiefstes Mitgefühl aussprechen. Zusätzlich möchte ich aller Opfer in Beirut gedenken, die bei den Anschlägen am Tag zuvor ums Leben gekommen sind. Egal, aus welchem Teil der Erde man kommt oder welcher Religion man angehört - wir sind vereint.“

Mats Hummels

„Zurück in Deutschland. Unglaublich, was gestern passiert ist. Diese Welt ist jetzt wirklich beschissen. Meine Gedanken sind bei denjenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben.“

Ilkay Gündogan

„Wir sind sicher angekommen. Nach einer schockierenden Nacht sind unsere Gedanken bei all den Leuten, die von den Attacken betroffen sind.“

André Schürrle

„Was für eine schreckliche Nacht. Meine Gedanken sind bei den Familien, die ihre Liebsten verloren haben.“

Mario Götze

„Unglaublich - was für eine Tragödie. Meine Gebete gelten den Opfern und ihren Familien.“

Toni Kroos

„Was ist das für eine kranke Welt?“

Antonio Rüdiger

„Wir sind gesund zurück, aber was bleibt, ist ein Schock und die Trauer über all die Opfer und ihre Familien.“

Bernd Leno

„Wir sind daheim gesund angekommen und können nun zu unseren Familien. Meine Gedanken sind aber bei den Opfern und deren Familien.“

Jerome Boateng

„Meine Gebete gehen an die Opfer und ihre Familien. Mein tiefstes Mitgefühl an jeden, der von den Attacken gestern in Paris betroffen war.“

Matthias Ginter

„Froh und dankbar, dass wir gesund in Deutschland angekommen sind. In Gedanken bei den Angehörigen.“

Lassana Diarra (seine Cousine starb bei den Anschlägen)

„In diesem Klima des Terrors ist es für uns alle wichtig, die wir dieses Land mit seiner Vielfältigkeit repräsentieren, das Wort zu ergreifen und vereint zu bleiben gegen einen Horror, der weder Farbe noch Religion hat. Lasst uns alle zusammen die Liebe verteidigen, den Respekt und den Frieden.“

Paul Pogba

„Das ist kein Angriff auf Paris, das ist eine weitere Attacke auf die Menschheit. Menschen aus einigen Religionen und Ländern hassen die Freiheit und die Werte des Westens. Sie wollen herkommen, um andere Menschen zu töten. Diese Terroristen werden wir besiegen. Die Kraft der Franzosen und der ganzen Welt muss steigen. Steht auf und sagt nein zu diesen Terroristen und Religionen. Baut keinen Hass auf, seid gute Menschen und verändert die Welt positiv.“

Antoine Griezmann

„In Gedenken an die Opfer der Attacken. Ich danke Gott, dass es meine Schwester rechtzeitig aus dem Bataclan geschafft hat. Meine Gebete gelten den Opfern und ihren Familien.“

Laurent Koscielny

„Keine Worte. So traurig. Beten.“

Raphael Varane

„Ein beängstigender Abend. Ich gedenke all den Opfern und ihren Familien.“

1/15

DFB prüft Sicherheitskonzept für EM

Nach den Terrorangriffen von Paris will der DFB sein Sicherheitskonzept für die Nationalmannschaft bei der EM 2016 in Frankreich auf den Prüfstand stellen. „Natürlich müssen wir uns auch beim DFB Gedanken über erweiterte Sicherheitsmaßnahmen bei der EM machen“, sagte DFB-Interimspräsident Rainer Koch der „Bild“. Die deutschen Weltmeister hatten wegen der Attacken am Freitagabend die Nacht nach dem Länderspiel in Frankreich in den Katakomben des Stade de France verbringen müssen. „Für die Franzosen wird die Sicherheit bei der EM eine sehr große Herausforderung“, befand Koch.

Auch DFB-Sicherheitschef Hendrik Große-Lefert sieht diese Frage vor der Europameisterschaft im kommenden Jahr als gewichtiger denn je. „Es ist ganz klar, dass dieser Vorfall in der Planung aller weiteren Dinge berücksichtigt werden muss. Insofern hat es natürlich großen Einfluss auf das weitere Verfahren“, sagte Große-Lefert der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er warnte indes: „Hundertprozentige Sicherheit kann es im gesellschaftlichen Raum eben nie geben, das sollte jedem bewusst sein.“

Frankreich gegen Deutschland

Mario Gomez spielte erstmals wieder von Beginn an und vergab in der ersten Halbzeit die beste Chance für Deutschland
Mario Gomez spielte erstmals wieder von Beginn an und vergab in der ersten Halbzeit die beste Chance für Deutschland © REUTERS | GONZALO FUENTES
Raphael Varane im Zweikampf mit Jonas Hector
Raphael Varane im Zweikampf mit Jonas Hector © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Hector musste kurze Zeit später ausgewechselt werden
Hector musste kurze Zeit später ausgewechselt werden © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Julian Draxler zeigte zwei Mal seinen Wert. Beide Male legte er gefährliche Bälle für seine Sturmkollegen vor
Julian Draxler zeigte zwei Mal seinen Wert. Beide Male legte er gefährliche Bälle für seine Sturmkollegen vor © dpa | Ian Langsdon
Patrice Evra wird von Antonio Rüdiger gestoppt
Patrice Evra wird von Antonio Rüdiger gestoppt © dpa | Etienne Laurent
Thomas Müller vergab die zweite deutsche Chance
Thomas Müller vergab die zweite deutsche Chance © dpa | Ian Langsdon
Lassana Diarra im Zweikampf mit Thomas Müller
Lassana Diarra im Zweikampf mit Thomas Müller © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Olivier Giroud ist schneller als Mats Hummels
Olivier Giroud ist schneller als Mats Hummels © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Antonio Rüdiger stolperte vor dem 0:1
Antonio Rüdiger stolperte vor dem 0:1 © dpa | Etienne Laurent
Anthony Martial setzt sich gegen Ginter und Müller durch
Anthony Martial setzt sich gegen Ginter und Müller durch © dpa | Ian Langsdon
1/10

Allofs gegen Verzicht auf Bewerbung für EM 2024

Manager Klaus Allofs vom Bundesligisten VfL Wolfsburg hat sich gegen Forderungen nach einem Verzicht auf eine deutsche Bewerbung um die Fußball-EM 2024 wegen des WM-Skandals gestellt. „Ich bin auch der Meinung, dass die Vorgänge rund um die WM 2006 aufgeklärt werden müssen. Bei allen Bedenken aber darf man nicht das Augenmaß verlieren, sondern muss auch den Blick weiter nach vorn richten“, sagte Allofs der „Welt“. Zuvor hatte unter anderem Vereinschef Martin Kind von Hannover 96 gefordert, die deutsche EM-Kandidatur bis zur Klärung der dubiosen Vorgänge um die Vergabe der WM 2006 an Deutschland auszusetzen.

Allofs zog als Begründung für seine Haltung die Parallele zum Abgasskandal beim VfL-Geldgeber Volkswagen. „In der VW-Affäre ist Aufklärung und Ursachenforschung vonnöten, dennoch wird auch an die Zukunft gedacht“, sagte der ehemalige Nationalspieler. Der DFB hatte die Bewerbung um die Europameisterschaft 2024 bislang forciert und gilt als Favorit für die Ausrichtung des Turniers.

Terror: Reaktionen der Bundesliga-Clubs

FC Bayern München

„Unsere Gedanken sind bei den Opfern der Anschläge in Paris und ihren Angehörigen.“

Borussia Dortmund

„Ergebnis unwichtig. An alle in #Paris: Passt bitte auf Euch auf. Unsere Gedanken sind bei den Opfern.“

VfL Wolfsburg

„Unser tief empfundenes Mitgefühl und Beileid #prayforparis“

Hertha BSC

„Wenn Fußball so unwichtig ist - Hertha BSC trauert mit den Franzosen!“

FC Schalke 04

„#PrayForParis“

Borussia Mönchengladbach

„Heute rückt der Fußball in den Hintergrund. Wir trauern um alle Opfer in Paris und wünschen den Angehörigen viel Kraft. #PrayForParis“

1. FC Köln

„#PrayForParis“

Bayer 04 Leverkusen

„#Bayer04 spricht den Angehörigen und Familien der Opfer der Attentate während des Länderspiels #FRAGER in #Paris tiefes Mitgefühl aus.“

1. FSV Mainz 05

„Wir sind zutiefst erschüttert über die Anschläge in Paris und mit den Gedanken bei den Opfern! #WirSindFrankreich“

FC Ingolstadt

„Unsere Gedanken sind bei den Opfern der gestrigen Anschläge in Paris und ihren Angehörigen. #WirSindFrankreich“

HSV

„#PrayForParis“

Eintracht Frankfurt

„Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen in #Paris.“

Darmstadt 98

„Die Stimmung ist extrem gedrückt. Die Gedanken der Fans und unserer Spieler sind bei den Opfern und deren Angehörigen in Paris.“

SV Werder Bremen

„Wir alle sind mit den Gedanken in #Paris. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und Angehörigen.“

Hannover 96

„#NiemalsAllein: Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer von #Paris.“

VfB Stuttgart

„#PrayForParis“

1899 Hoffenheim

„Wir sind in Gedanken bei den Menschen in #Paris. Passt auf euch auf.“

FC Augsburg

„Der Fußball rückt heute in den Hintergrund. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen in Paris.“

1/18

Nächste Katastrophe für Germanwings-Helfer

Während der Terroranschläge von Paris sind rund 1200 französische Helfer am Freitagabend im Fußballstadion gewesen, die nach dem Germanwings-Absturz im März im Einsatz waren. „Besonders für sie war es natürlich eine besondere Tragik, dass sie hören mussten, das an diesem Abend wahrscheinlich mehr als 140, 150 Opfer von Terroranschlägen wurden“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in den ARD-„Tagesthemen“. Auch in der Nähe des Stade de France hatten sich Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.

Die Helfer waren als Dank und Anerkennung zu dem Freundschaftsspiel der deutschen und französischen Nationalmannschaft eingeladen worden. Wenige Stunden zuvor hatte Steinmeier bei einer Zeremonie in Paris Bürgermeister und Einsatzleiter mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.