Ein perfekter Spieltag für den deutschen Fußball: Nach den Siegen von Dortmund und Schalke legten der FC Bayern und Leverkusen nach. Der Titelverteidiger war souverän, Bayer musste lange zittern.

Manchester/Leverkusen. Titelverteidiger Bayern München hat den ersten Härtetest in der diesjährigen Champions League mit Bravour bestanden und jetzt beste Aussichten auf den Gruppensieg. Das in allen Belangen überlegene Team von Trainer Pep Guardiola zerlegte den englischen Spitzenclub Manchester City beim völlig verdienten 3:1 (1:0) nach allen Regeln der Fußball-Kunst und kann sein Achtelfinal-Ticket wohl schon beim Doppelpack gegen Außenseiter Viktoria Pilsen (23. Oktober/5. November) buchen. Nach der erneut aufgeflammten Diskussion um Sportvorstand Matthias Sammer herrscht zumindest sportlich in München weiter eitel Sonnenschein.

Franck Ribéry brachte die Bayern, die zum Auftakt 3:0 gegen ZSKA Moskau erfolgreich gewesen waren, bei den zu Hause seit fünf Jahren und 20 Europacup-Spielen ungeschlagenen Citizens in Führung (7. Minute). Treffer von Thomas Müller (56.) und Arjen Robben (60.) machten den erst vierten Bayern-Sieg in England und die höchste Heimpleite für die Citizens im Europacup perfekt (zuvor 0:1). Alvaro Negredo (79.) erzielte den Ehrentreffer für die Gastgeber, bevor die Bayern nach einer Notbremse von Jerome Boateng (86.) die Schlussphase in Unterzahl überstehen mussten.

Nach den kritischen Tönen von Kapitän Philipp Lahm in Richtung Sammer hatten die Bayern einige Unruhe mit nach Manchester genommen. Sammer betonte vor dem Spiel, er und Lahm hätten sich ausgesprochen und kündigte zudem eine Klarstellung des Nationalspielers an. Die Mannschaft versuchte indes, sich „auf Fußball zu konzentrieren“, wie Robben vor der Begegnung gefordert hatte. Das glückte vor 47.000 Zuschauern im Etihad Stadium vollauf.

+++DER BAYERN-SIEG IN MANCHESTER ZUM NACHLESEN+++

Extrem ballsicher, immer einen Schritt schneller, früh und sehr aggressiv am Mann, bei Ballverlust stark im Umschaltspiel: Der FC Bayern dominierte die Himmelblauen. Die waren in den vergangenen fünf Jahren mit 760 Millionen Euro hochgerüstet worden (FCB: 275). Doch sie brachten die finanzielle Wucht nicht auf den Rasen. Auch numerisch drückte sich die Münchner Überlegenheit aus: 9:2 Schüsse und 67:23 Prozent Ballbesitz hieß es allein in Hälfte eins.

Auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild nicht – im Gegenteil: Nachdem es zur Pause „nur“ 1:0 gestanden hatte, erhöhten die Bayern mit einem Doppelpack zur frühzeitigen Entscheidung. In der 76. hatte erneut Müller sogar das 4:0 auf dem Fuß, traf aber den rechten Pfosten. Auf der anderen Seite machte es drei Minuten später der eingewechselte Negredo mit einem sehenswerten Linksschuss aus rund 15 Metern besser. Kurz vor Schluss feierte Nationalspieler Mario Götze (85.) noch sein Comeback seit dem Supercup Ende August. Dann ging es noch einmal hoch her: Wenig später musste Boateng nach einer Notbremse gegen Yaya Touré vorzeitig zum Duschen, der fällige Freistoß von David Silva (87.) landete an der Latte.

Last-Minute-Sieg für Leverkusen

Beim Parallelspiel in Leverkusen sah es lange Zeit nach einer Punkteteilung aus. Erst Joker Jens Hegeler konnte Bayer zurück in die Erfolgsspur führen. Der kurz zuvor eingewechselte Mittelfeldspieler erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit den glücklichen Siegtreffer zum 2:1 (1:0) gegen den spanischen Club Real Sociedad San Sebastian und bescherte der Werkself damit die ersten drei Punkte am zweiten Spieltag der Königsklasse.

Damit befinden sich die Leverkusener auf internationaler Bühne wieder auf Kurs, nachdem es zum Auftakt noch ein 2:4 bei Manchester United gegeben hatte. Simon Rolfes hatte die Werkself kurz vor der Pause in Führung gebracht, nur wenige Augenblicke nach dem Wechsel konnten die Gäste per Foulelfmter ausgleichen. Am 23. Oktober können die Rheinländer im nächsten Heimspiel gegen Schachtjor Donezk den nächsten Schritt Richtung Achtelfinale machen.