Weder Radsportler noch Leichtathleten waren am Sonnabend erfolgreich. Dafür startete Schwimmerin Daniela Schulte mit neuem Weltrekord in den Tag.

London. Die deutschen Paralympier sind ohne Medaille in ihren letzten Wettkampftag gestartet. Weder die erfolgsverwöhnten Radsportler noch die Leichtathleten waren am Sonnabend erfolgreich. Dafür startete Schwimmerin Daniela Schulte mit neuem Weltrekord über 200 Meter Lagen in den Tag, Deutschlands Rollstuhlbasketballerinnen hatten bereits in der Nacht für Goldmedaille Nummer 18 gesorgt. Das Team um Bundestrainer Holger Glinicki schlug Australien 58:44 (26:19) und steht damit zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder ganz oben auf dem Treppchen. "Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mädels. Wir haben uns dem großen Ziel in den letzten Jahren Schritt für Schritt angenähert und sind nach Silber in Peking endlich am Ziel angekommen“, sagte Glinicki.

Schwimmerin Daniela Schulte stellte im Vorlauf ihren eigenen Weltrekord über 200 Meter Lagen ein. Sie blieb ganze dreieinhalb Sekunden unter ihrer alten Bestzeit, im Finale am Abend hat die Berlinerin damit beste Chancen, nach ihrem Erfolg über 400 Meter Freistil die zweite Goldmedaille einzufahren.

+++ Eklat um Czyz überschattet deutsches Doppel-Gold +++

+++ Edelmetall gehamstert: Silber-Donnerstag nach Super-Mittwoch +++

Wyludda muss sich mit Rang fünf begnügen

Nach dem Goldlauf von Heinrich Popow am Freitagabend blieben die deutschen Leichtathleten am Morgen ohne Medaille. Ilke Wyludda, Diskus-Olympiasiegerin von 1996, musste sich im Kugelstoßen mit Platz fünf begnügen. Die unterschenkelamputierte Athletin dürfte mit neuer persönlicher Bestweite von 10,23 Metern trotzdem zufrieden von ihren ersten Paralympischen Sommerspielen zurückkehren.

Der seit einem Autounfall 1994 an einer Gleichgewichtsstörung leidende Radsportler Hans-Peter Durst konnte seine Silberfahrt aus dem Zeitfahren nicht wiederholen. Bereits nach zwei Runden beendete der 54-Jährige das Rennen, nachdem bereits vorher unklar gewesen war, ob er überhaupt starten würde. Vor drei Wochen hatte sich Durst die Hand gebrochen, als er von einem betrunkenen Radfahrer im Training gerammt worden war. (dapd)