Am Hamburger Rothenbaum wird zwar Tennis gespielt, doch der Streit um das Glücksspielunternehmen “bet-at-home“ geht munter weiter.

Hamburg. Die Stadt hat vom Rothenbaum-Veranstalter HSE eine schriftliche Erklärung zu den Hintergründen des Schriftzuges "tennis-at-home.com" verlangt. Der prangt in riesigen Buchstaben an der Kopfseite des Centre-Courts, gut sichtbar für die Kameras des DSF.

Die Werbebotschaft gleicht bis auf ein Wort dem österreichischen Online-Wettanbieter, dem vom Verwaltungsgericht Hamburg der Auftritt als Titelsponsor untersagt worden war. Stich erbost: "Tennis-at-home heißt, Tennis ist hier am Rothenbaum zu Hause. Das und nichts anderes wollten wir mit einem Augenzwinkern ausdrücken und vor allem niemanden provozieren." Die Glücksspielaufsicht der Innenbehörde hat die Internetadresse inzwischen überprüft. "Rechtlich ist sie zulässig", sagt Sprecher Marco Haase. Politisch sei sie dagegen ungeschickt, meint Horst Becker, sportpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion.

Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hatte Stich in einem persönlichen Gespräch im Rathaus erklärt, dass aufgrund des deutschen Glücksspielstaatsvertrages die geplante Werbung mit einem privaten Wettanbieter unzulässig ist. Fünf Tage später präsentierte Stich das Unternehmen als Titelsponsor. Es zahlt jetzt trotz des Werbeverbots die vereinbarten rund 400 000 Euro.