Fifa-Präsident Blatter war für weitere vier Jahre im Amt bestätigt worden, hatte eine Kandidatur über 2015 hinaus aber zuletzt ausgeschlossen.

München. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat einen baldigen Generationenwechsel an der Spitze des Fußball-Weltverbands Fifa angezweifelt. „Ich glaube, Sepp Blatter ist wie ein Aal, den kriegt man nie so richtig zu fassen. Es wird schwierig, ihn zu überzeugen, Platz zu machen. Für irgendeinen anderen und vielleicht auch für einen Neuanfang“, sagte er am Dienstag in der Sendung „Liga total Lounge“.

Fifa-Präsident Blatter war im Juni für weitere vier Jahre im Amt bestätigt worden, hatte eine Kandidatur über 2015 hinaus aber zuletzt ausgeschlossen. Rummenigge selbst sieht sich nicht als potenzieller Nachfolger für den 75 Jahre alten Schweizer: „Ich habe keine Lust bei einem Verband Karriere zu machen. Verbände sind mir einfach ein Stück zu politisch und ich will absolut nichts mit der Politik zu tun haben“, sagte 56-Jährige. Rummenigge und Bayern-Präsident Uli Hoeneß gehören zu Blatters schärfsten Kritikern.

Unterdessen scheint sich Rummenigge im Fall des heiß umworbenen Mönchengladbachers Marco Reus nicht festlegen zu können. Trotz des heftigen Buhlens um den Nationalspieler rät er Reus von einem vorschnellen Wechsel ab. „Manchmal ist es für junge Spieler auch keine schlechte Entscheidung, noch ein Jahr zu bleiben, um dann die Entwicklung noch voranzutreiben“, sagte Rummenigge. Der Druck sei bei einem Klub wie Borussia Mönchengladbach „und auch Borussia Dortmund geringer als beim FC Bayern München. Das muss man klar und deutlich sagen“, führte er fort.

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Aus ihrem Interesse am 22 Jahre alten Offensivspieler von Borussia Mönchengladbach hatten die Bayern zuletzt keinen Hehl gemacht. Zwar seien die 17,5 Millionen Euro, die in Reus' Vertrag als Ausstiegsklausel festgeschrieben sind, „kein Kleingeld. Aber Bayern München wird sich mit dem Thema auseinandersetzen“, hatte Rummenigge noch vor einer Woche bei einem Fanklubtreffen betont.

Dem ehemaligen Bayern-Spieler Lukas Podolski rät Rummenigge allerdings ohne jeden Zweifel zu einer Vertragsverlängerung beim 1. FC Köln. „Poldi gehört zu Köln wie der Kölner Dom“, sagte er. Im Zweifelsfall müsse man „dann eben einem Spieler auch einmal ein bisschen mehr bezahlen als man das vielleicht will. Aber das rechnet sich dann am Ende des Tages.“ Der Nationalspieler wird unter anderem Schalke 04 umworben.

(dapd/abendblatt.de)