Petzschner unterlag gegen den Serben Tipsarevic in vier Sätzen. Besser machten es Thomas Haas und Andrea Petkovic - sie stehen in Runde drei.

New York. Andrea Petkovic tanzte auf dem Tennisplatz, nachdem sie ein verloren geglaubtes Match noch gedreht hatte. Tommy Haas blieb ganz cool, als er mit einem 7:6 (7:5), 6:1, 7:5 gegen den Kolumbianer Alejandro Falla die zweite Runde der US Open überstanden und es seinen Kritikern gezeigt hatte. Die beiden deutschen Tennis-Cracks haben den mit einer Niederlage von Philipp Petzschner und Mona Barthel begonnenen vierten Tag der US Open gerettet und sind am Donnerstag nach kämpferisch beeindruckenden Leistungen in die dritte Runde eingezogen.

Im Duell der Fed-Cup-Spielerinnen stand die Darmstädterin gegen Jie Zheng aus China schon vor dem Aus. Doch die 23-Jährige ließ sich selbst von einem 0:4-Rückstand im ersten Satz und einem ebenso verkorksten Beginn des zweiten Durchganges nicht schocken und gewann schließlich nach 2:01 Stunden mit 3:6, 6:3, 6:3.

Petkovic entschied sich zu kämpfen

„Ich war kurz davor aufzugeben“, erklärte die Weltranglisten-Elfte. „Aber dann habe ich mir gesagt: Entweder du hörst jetzt auf, oder du fängst an zu kämpfen.“ Sie entschied sich, nicht aufzuhören, und verdrängte die stechenden Schmerzen, die immer wieder durch ihr lädiertes Knie schießen. „Dann höre ich auf zu laufen, aber so kann man gegen eine Topspielerin natürlich nicht gewinnen“, sagte Petkovic, die an einem Riss des Meniskus im rechten Knie leidet.

Haas war sofort hellwach und hielt Falla bei hochsommerlichen Temperaturen auf einem der Nebenplätze in Flushing Meadows sicher in Schach. „Ich fand, das war ein ausgesprochen solides Match von mir. Ich bin sehr froh darüber“, sagte der Wahl-Amerikaner. Nach 2:16 Stunden hatte er die Partie gewonnen und im fünften Vergleich mit dem Weltranglisten-119. den vierten Sieg geschafft. Auch ein Rückstand im dritten Satz konnte den jungen Familienvater nicht stoppen. Zum 4:4 schaffte er das Rebreak und machte mit dem zweiten Break alles klar.

Haas will Revanche im Match gegen Monaco

Die an Nummer 10 gesetzte Petkovic spielt nun gegen die in der Setzliste acht Ränge schlechter notierte Italienerin Roberta Vinci. Haas, der nach seiner 15-monatigen Verletzungspause auf Position 475 abgerutscht ist und vor seinem Lieblingsturnier überhaupt nur zwei Einzel gewonnen hat, bekommt es mit dem starken Argentinier Juan Monaco, der Nummer 36 der Tennis-Weltrangliste, zu tun. „Es wäre super, wenn ich mich für die Niederlage in Cincinnati revanchieren könnte“, sagte Haas.

Für Petzschner kam das erste Match des vierten Spieltags offensichtlich viel zu früh. Erst im achten Spiel wachte der Weltranglisten-67. auf und holte sich den ersten Punkt. Da allerdings war die Partie schon so gut wie gelaufen. „Ich habe sicher nicht glorreich angefangen“, sagte der 27-Jährige.

Petzschner faltet sein Racket zusammen

Petzschner verzweifelte mehr und mehr – und das bekam sein Racket zu spüren. Besonders heftig knallte es am Ende des zweiten Satzes, als der Schläger krachend zerbrach und Petzschner ihn gleich noch zusammenfaltete. Für ein paar Spiele schien das Rezept der kontrollierten Aggressivität aufzugehen. Nun schwächelte Tipsarevic und gab den Satz schließlich ohne große Gegenwehr ab. Im vierten Durchgang aber rückte er die Verhältnisse gnadenlos wieder zurecht.