Schalke soll für seinen Ex-Trainer eine hohe Prämie gezahlt haben. Der neue VfL-Coach Magath macht sich über den neuen S04-Trainer lustig.

Gelsenkirchen/Köln. Felix Magath hat im Trainerstreit nachgelegt und seinen Nachfolger Ralf Rangnick beim FC Schalke 04 attackiert. „Zu mir hat Herr Rangnick nichts gesagt“, sagte Magath über die Kritik am Zustand des Schalker Kaders und schob mit beißender Ironie nach: „Aber Herr Rangnick ist ja Professor. Er wird sich noch etwas einfallen lassen".

Am Tag zuvor hatte Rangnick bei seinem Dienstantritt den Zustand der Schalker Mannschaft kritisiert und damit die Arbeit von Magath infrage gestellt. Der Mannschaft fehle Teamgeist, eine Hierarchie, eine Spielidee und ein vernünftiges Miteinander. Nur genug Spieler seien da, witzelte Rangnick bezüglich des personell aufgeblähten Kaders: „Wenn alle da sind, ist ein vernünftiges Training nicht möglich.“

Am Dienstag wurde zudem durch einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bekannt, dass.Schalke seinem ehemaligen Trainer Magath zu dessen Abschied zwei Millionen Euro gezahlt haben soll. Die "SZ" beruft sich dabei „auf einen zuverlässigen Informanten“. Bei der Zahlung soll es sich ausdrücklich nicht um eine Abfindung handeln, sondern um eine Art Leistungsprämie für das Erreichen des Viertelfinales in der Champions League und für den Einzug in das DFB-Pokalfinale gegen den MSV Duisburg in Berlin.

Magath teilte bei seinem Amtsantritt in Wolfsburg nur zwei Tage nach seiner Entlassung auf Schalke mit, seine Anwälte werden sich um die Angelegenheit kümmern. Der Verein und er hätten nach ihrer Trennung „unbedingtes Stillschweigen“ über die Modalitäten vereinbart. Die gegenseitigen Vorwürfe seien vom Tisch, hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung, die Magath über seinen Medienanwalt Ralf Höcker hatte veröffentlichen lassen.

Magath besaß bei den "Königsblauen" noch einen Vertrag bis 2013. Ihm sollen dafür noch zwölf Millionen Euro zugestanden haben. Schalke hatte Magath zuvor indirekt vorgeworfen, bei Transferaktivitäten mehr Geld als erlaubt ausgegeben zu haben. „Sofern Herr Magath zustimmungspflichtige Geschäfte ohne vorherige Zustimmung des Aufsichtsrates getätigt haben sollte, sind diese durch den Aufsichtsrat nachträglich genehmigt worden“, hieß es aber nach der Trennung in der Erklärung.

Das erste Spiel der Schalker nach der Ära Magath ging am Sonntag in die Hose. Bei Bayer Leverkusen unterlag das Team des neuen Trainers Ralf Rangnick mit 0:2. Magath schaffte bei seiner Rückkehr nach Wolfsburg ein 1:1 in Stuttgart, musste mit seiner Mannschaft aber einen späten Ausgleich hinnehmen. (sid/abendblatt.de)