Die beiden Hamburger Schwimm-Brüder holten bei der Kurzbahn-EM in Eindhoven sieben Titel und schafften ein “historische Leistung“.

Eindhoven. Bundestrainer Dirk Lange, 47, ein gebürtiger Hamburger, spricht von einer "Deibler-Ära". Andere rühmen "historische Leistungen" des Bruderpaars. Fakt ist: Der erfolgreichste Athlet der Kurzbahn-Europameisterschaften (25-Meter-Bahn) kommt genauso aus Hamburg wie der beste Nachwuchsschwimmer.

Was Steffen und Markus Deibler in Eindhoven anpackten, wurde zu Gold: Mit zusammen sieben Titeln haben die Brüder den kontinentalen Titelkämpfen ihren Stempel aufgedrückt. Nach zwei Goldmedaillen am Donnerstag machte Steffen, 23, bereits am Sonnabend das Titel-Tripel mit verbesserter Weltjahresbestzeit von 49,59 Sekunden über 100 Meter Schmetterling perfekt, bevor er gestern in seinem vierten Finalstart über die halbe Distanz zu Gold Nummer vier schmetterte. In 22,34 Sekunden distanzierte er dabei nicht nur den zweitplatzierten Ukrainer Andrej Goworow souverän um eine halbe Länge, er gewann auch das Fernduell um die Weltjahresbestzeit gegen seinen Weltcup-Dauer-Rivalen Roland Schoeman (Südafrika).

Markus, 20, wiederum ließ seinem Doppel-Gold vom Auftakt-Tag am Sonntag Titel Nummer drei über 100 Meter Lagen folgen, brauchte aber etwas länger, sich wirklich über diesen dritten Erfolg im dritten Finale zu freuen, hatte er doch das eigentlich anvisierte Ziel, den deutschen Rekord von Thomas Rupprath, in 52,13 Sekunden um nur drei Hundertstel verpasst.

Exakt diese Winzigkeit fehlte am Ende des gestrigen EM-Abends auch, um die Bilanz der Brüder komplett zu vergolden: Beim Kampf um den Titel über die 4x50-Meter-Freistil mussten Steffen und Markus Deibler mit Stefan Herbst und Christoph Fildebrandt dem italienischen Quartett (1:25,16) knapp den Vortritt lassen. Dennoch sind sich die Brüder einig: "Diese EM wird uns noch lange als sehr geile Meisterschaft in Erinnerung bleiben." Und Bundestrainer Lange lobte: "Die beiden ergänzen sich perfekt und sind genau das, was wir brauchen. Markus schwimmt immer mit offenem Visier, Steffen ist zurückhaltender, aber trotzdem in der Weltspitze angekommen."