Am Freitag holte Steffen Deibler seine dritte Medaille bei der Schwimm-EM und schwamm Jahresbestzeit. Deibler peilt nun einen Vierfach-Triumph an.

Eindhoven. Hattrick für Steffen Deibler, erste Niederlage bei Titelkämpfen für Britta Steffen seit 2007: Doppel-Olympiasiegerin Steffen musste sich bei der Kurzbahn-EM in Eindhoven mit Bronze über 100 m Freistil und Silber mit der Freistilstaffel begnügen. Insgesamt setzten Deutschlands Schwimmer einen Tag nach dem historischen Goldrausch ihre Medaillenflut aber fort. Silber gewannen auch Yannick Lebherz und Hendrik Feldwehr.

Deibler ließ seinen Gefühlen nach dem dritten Streich freien Lauf. „Geil. An diese EM werde ich mich lange zurückerinnern“, sagte der 23 Jahre alte Hamburger, der nun zum Abschluss am Sonntag den Vierfach-Triumph perfekt machen will: „Die 50 Meter Schmetterling sollten mir am leichtesten fallen. Aber man weiß ja nie.“

Mit Weltjahresbestzeit in 49,95 Sekunden ließ Deibler über 100 m Schmetterling dem Lokalmatadoren Joeri Verlinden (50,52) keine Chance. Bitter verlief das Rennen für Benjamin Starke. Einen Tag nach seinem 24. Geburtstag verpasste der Neuköllner (50,93) hinter dem Kroaten Peter Mankoc Bronze um eine Hundertstel.

Steffen zeigte Größe in der - erwarteten - Niederlage und war mit ihrer Ausbeute zufrieden. „Das ist okay, mehr war nicht drin“, sagte die 27 Jahre alte Berlinerin. In 52,92 Sekunden lag Steffen, die Ende Oktober 15 Monate nach dem Doppel-Coup bei der WM in Rom ihr Comeback gefeiert hatte, deutlich hinter den Niederländerinnen Ranomi Kromowidjojo (51,44) und Femke Heemskerk (52,02). Daniela Schreiber aus Halle/Saale wurde Fünfte (53,57).

Auch in der 4x50-m-Freistilstaffel musste sich Steffen zusammen mit Dorothea Brandt, Lisa Vitting und Schreiber (1:36,83) dem dominierenden Oranje-Quartett (1:34,34) geschlagen geben.

Lebherz schwamm einen Tag nach Gold über 200 m Rücken mit deutschem Rekord zu Silber über 400 m Lagen. In 4:05,08 Minuten verbesserte der 21 Jahre alte Darmstädter seine nationale Bestmarke um mehr als 3,5 Sekunden und musste sich nur dem Ungarn David Verrraszto (4.03,06) geschlagen geben.

Auch Feldwehr wurde über 100 m Brust Zweiter. In 58,09 Sekunden lag der Essener hinter dem Italiener Fabio Scozzoli (57,78), verwies aber den niederländischen Titelverteidiger Robin van Aggele (58,68) auf Platz drei. Der Darmstädter Marco Koch wurde Achter (59, 31).

Der Leipziger Stefan Herbst verpasste über 50 m Rücken als Vierter (26,39) beim Europarekord des Russen Stanislaw Donets (22, 74) eine Medaille knapp. Die Essenerin Vitting belegte über 50 m Schmetterling ebenso Rang acht (26,39) wie die Wiesbadenerin Jenny Mensing über 100 m Rücken (58,97).

Doppel-Weltmeisterin Federica Pellegrini gewann über 800 m Freistil in 8:15,20 Minuten. Die Italienerin ließ sich auch nicht davon beirren, dass sie im ersten Lauf am Vormittag schwimmen musste. Auf einen Start über 200 m Freistil verzichtet Pellegrini und geht damit einem erneuten Duell wie bei der Langbahn-EM gegen die 16 Jahre alte Vize-Europameisterin Silke Lippok (Pforzheim) aus dem Weg.