Die europäischen Golf-Stars um Martin Kaymer liegen beim Ryder Cup gegen ihre US-Konkurrenten hinten. Noch ist nichts verloren.

Newport/Wales. Deutschlands Golfstar Martin Kaymer hat einen Fehlstart Europas beim 38. Ryder Cup in Wales gegen Titelverteidiger USA verhindert. Der Major-Sieger sorgte am Samstag an der Seite vom Engländer Lee Westwood in Newport dafür, dass das Europa-Team nach 10 von 28 Matches und sechs Vierer-Hängepartien bis zu den 12 Einzeln am Sonntag nicht zu weit hinter die US-Profis um Superstar Tiger Woods zurückfielen. Nach 10 von insgesamt 16 Vierern lagen die USA am Samstag mit 6:4 im wichtigsten Teamwettbewerb vorn.

+++Kein guter Start für Europa in den Ryder Cup+++

Aber bei Abbruch wegen Dunkelheit hatte Europa nach einer unglaublichen Aufholjagd in den sechs Hängepartien mit 5:1 die Nase in der Zwischenwertung vorn. Woods drohte nach 9 Löchern bei 4 down gegen Luke Donald/Westwood sogar eine Blamage. Dabei hatte er zuvor erstmals in seiner Karriere zwei Auftakt-Punkte geholt.

Kaymer führte in seinem letzten von insgesamt vier Vierermatches zusammen mit Flightpartner Ian Poulter bis zum fünften Loch mit 2 auf im Fourballs gegen Phil Mickelson/Ricky Fowler. „Es ist unglaublich anstrengend. Ich bin im Kopf müde, aber physisch total fit. Ich habe jetzt eine Pause und kann mich erholen, weil ich erst im allerletzten Flight rausgehe“, hatte Kaymer noch gesagt. „Ich bin so stolz und habe das Bad in der Menge genossen. Du denkst an jedem Loch, dass du ein Turnier gewinnst.“ Es hatte allein am Samstag 27 Löcher gespielt.

+++Kaymer: Ein Traum geht für mich in Erfüllung+++

Nach dem Auftaktsieg am Vormittag gegen Mickelson/Johnson dominierten die zur Zeit besten Golfprofis Europas, Kaymer und Westwood, auch gegen Ricky Fowler und FedEx-Cup-Sieger Jim Furyk in dem Foursome-Match bis zum 17. Grün. Aber am letzten Loch gelang Fowler der Putt zum Lochgewinn. Das reichte noch zur Punkteteilung.

Die Sonne war nach einem Unwetter am Vortag herausgekommen. Aber dann lief es für Europa nicht mehr: Das nordirische Paar Rory McIlroy/ Graeme McDowell konnte gegen Stewart Cink/Matt Kuchar zwar noch einen halben Punkt retten. Doch Woods/Stricker gegen Ian Poulter/Ross Fisher und das US-Debütanten-Duo Bubba Watson/Jeff Overton gewannen gegen Luke Donald/Padraig Harrington ihre Partien.

Montgomerie zog seine Konsequenzen und mixte für die sechs Foursomes die Paarungen mit dem völlig enttäuschenden zweimaligen Major-Sieger Harrington und Ross Fisher neu. Dafür versuchten Donald und Poulter ihr Glück. Harrington und Rookie Fisher ließen den US- Neulingen Overton/Watson keine Chance. Doch Stricker/Woods deklassierten den Schweden Peter Hanson mit Partner Miguel Angel Jimenez 4 und 3 bis zum vorzeitigen Sieg am 15. Grün.

Auch die erstmals im Ryder Cup aufgebotenen Molinari-Brüder Edoardo und Francesco verpatzten ihr Debüt. Die Teamweltmeister von 2009 verloren ihr Match gegen Zach Johnson und Hunter Mahan mit 2 auf für die USA. Die nordirischen „Zwillinge“ McDowell/McIlroy vergaben die Partie mit 1 auf für Cink/Kuchar. Am Sonntag stehen 12 Einzel an, die eventuell erst am Montag beendet werden könnten, sollte das Wetter wieder nicht mitspielen. Den USA genügen 14 Punkte zur Titelverteidigung.