Arjen Robben und Franck Ribery fehlen zum Auftakt in der “Königsklasse“ gegen AS Rom. Dennoch zählt für die Münchener im Heimspiel nur ein Sieg.

München. Kein Robben, kein Ribéry und keine Topform – aber ein großes Ziel: Mit höchsten Erwartungen startet Vorjahresfinalist Bayern München gegen den AS Rom in die Fußball-Champions-League. „Das letzte Jahr geht noch zu toppen, in dem man den Titel holt“, erklärte Bastian Schweinsteiger und blickte vor dem Auftakt am Mittwochabend (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) in der Münchner Arena noch einmal zurück auf die schmerzhafte 0:2-Niederlage am 22. Mai in Madrid gegen Inter Mailand: „Man hat noch ein trauriges Auge, wenn man ein Finale verloren hat. Das ist Motivation“, verkündete der Nationalspieler.

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„Wir haben Großes vor“, sagte auch Vize-Kapitän Philipp Lahm vor dem Start des langen Weges bis ins Endspiel am 28. Mai 2011 in London. Als Topfavorit auf den Titel betrachten sich die Münchner nicht, wie neben Lahm und Schweinsteiger auch Trainer Louis van Gaal am Dienstag betonte: „Es gibt nur einen Favoriten, das ist der FC Barcelona – und zweitens Chelsea.“ Das verlorene Finale 2010 hängt aber auch dem Niederländer noch nach: „Inter hat gewonnen, aber auf eine schlaue Weise und nicht mit fantastischem Fußball. Ich bin ein Verfechter von Angriffsfußball“, meinte van Gaal.

Doch gerade Bayerns Angriffsmaschine stottert zu Saisonbeginn, in den letzten beiden sieglosen Bundesligaspielen gelang kein Tor. „Wir müssen uns den Arsch aufreißen, dann kommen die Tore auch wieder“, meinte Innenverteidiger Holger Badstuber. „Wir müssen uns zusammenreißen“, forderte Schweinsteiger und warnte: „Rom ist keine leichte Aufgabe in der jetzigen Phase.“ Lahm erwartet dennoch, dass man die Gruppe mit Rom, FC Basel und Cluj (Rumänien) „dominiert“ und „zeigt, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben“.

„Wir müssen schauen, dass wir mit einem Sieg starten und uns gegen einen Mitfavoriten um die zwei Achtelfinalplätze sofort etwas Luft verschaffen“, erklärte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge.

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Dass der nach seinem Platzverweis im Vorjahreshalbfinale gegen Olympique Lyon letztmals gesperrte Ribéry sowie der wohl die gesamte Vorrunde ausfallende Robben fehlen, ist ein Handicap. Es soll den Rekordmeister aber nicht aufhalten. „Es ist eine Belastung. Aber wir haben sie auch letztes Jahr ersetzen können“, sagte van Gaal zum Ausfall der Flügelzange. Hamit Altintop, Thomas Müller und Danijel Pranjic nannte er als Alternativen auf den Flügelpositionen.

Kapitän Mark van Bommel (Prellung am Knie) musste vor seinem 100. Europapokalspiel auch am Dienstag noch intensiv behandelt werden. Van Gaal plant aber fest mit seinem Landsmann. Gleiches gilt für Abwehrchef Daniel van Buyten, der zuletzt beim 0:0 gegen Bremen erschöpft ausgewechselt werden musste. „Ich weiß nicht, wann die Spieler hundertprozentig fit sind“, rätselt van Gaal.

Die Römer um ihren alternden Star Francesco Totti (33) wirken nach einer 1:5-Ligapleite in Cagliari angeschlagen. „Vielleicht hatten sie schon mehr den Fokus auf die Champions League gelegt“, spekulierte Rummenigge. Er warnte, Italiens Vizemeister „zu unterschätzen“. Eine Vorrunden-Zitterpartie wie im vergangenen Jahr wollen die Münchner unbedingt vermeiden, sagte WM-Torschützenkönig Müller: „Ein guter Start gegen Rom, dann haben wir schon eine hohe Hürde geschafft.“