Arjen Robben wollte eigentlich seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2015 verlängern. Nun lässt der Niederländer den Rekordmeister zappeln.

München. Eigentlich war doch schon alles unter Dach und Fach zwischen dem FC Bayern München und seinem Superstar Arjen Robben. Der Niederländer hat ein unterschriftsreifes Angebot vorliegen und wollte Ende April seinen Vertrag bis 2015 unterzeichnen. Doch nun haben Robben und sein Vater Hans, der seinen Sohn berät, den Bayern vorerst abgesagt.

Nach der Ego-Debatte um Robben kam es im Champions-League-Hinspiel gegen Real Madrid (2:1) in der Halbzeit zu einem Kabinenzoff mit seinem Mannschaftskollegen Franck Ribéry, der ihm mit einem Faustschlag ein Veilchen zugefügt hat. Der FC Bayern spielte daraufhin den Eklat zwischen den beiden Superstars herunter und legte den Fokus auf die kommenden sportlichen Aufgaben. Bei Robben und seinem Vater ist das Verhalten des Vereins nicht gut angekommen - sie hatten sich mehr Rückendeckung des Klubs gewünscht.

Streithähne Ribery und Robben im Fokus - "tragende Rolle"

Robben hat eine nervenaufreibende Saison hinter sich. Erst stoppte ihn eine Schambeinentzündung, dann ein Leistenbruch Ende letzten Jahres. Viele Spiele absolvierte Robben unter Schmerzen, hinzu kam die Ego-Debatte, die ihn verunsicherte. Der Niederländer fühlte sich von den deutschen Medien unfair behandelt und dachte bereits über mögliche Alternativen zum FC Bayern nach. Sein starker Formanstieg ließ die leidige Diskussion verstummen, doch dann folgte bereits der Zoff mit Ribery. Auslöser für den Streit war ein Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit des Champions-League-Hinspiels gegen Real Madrid, bei dem Robben Ribery zurückgehalten und Toni Kroos den Vorzug gegeben hat.

Bayern-Präsident Uli Hoeneß bestätigte unterdessen in der "Süddeutschen Zeitung" den Verhandlungsstopp zwischen Robben und dem FC Bayern: "Ich weiß nicht genau, wie der Stand ist. Ich weiß nur, dass er kurz vor der Unterschrift stand und dass jetzt etwas verschoben wurde."

Vor den wichtigen Wochen des deutschen Rekordmeisters mit dem DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund und dem Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea kommt der Zoff um Arjen Robben ungelegen. Angeblich soll es noch vor dem Spiel in der Königsklasse ein Treffen zwischen Robben und den Bayern geben. Im Sinne beider Verhandlungsparteien wäre eine zügige Lösung wichtig. Die sportlichen Höhepunkte mit den beiden Finalspielen wollen schließlich Robben und der FC Bayern erfolgreich absolvieren.