Dreimal standen die Bayern bereits im Endspiel der Königsklasse. Unvergessen bleibt vor allem die Last-Minute-Niederlage gegen Manchester 1999.

Madrid. Zum vierten Mal stehen die Bayern in einem Finale der Champions League – als allererste Mannschaft mit Heimvorteil. Der tränenreichen Niederlage von Barcelona im Jahr 1999 folgte zwei Jahre später der Triumph in Mailand. Ein gutes Omen? Nach der Niederlage im Endspiel 2010 in Madrid gegen Inter Mailand könnte nun am 19. Mai ausgerechnet im Jahrhundertspiel „dahoam“ gegen den FC Chelsea wieder ein großer Sieg folgen. Beim letzten Finale der Königsklasse in München triumphierte ein deutsches Team. Im Mai 1997 holte Borussia Dortmund im Münchner Olympiastadion gegen Juventus Turin (3:1) den Pokal.

Bayerns Final-Historie in der Champions League:

26. Mai 1999 in Barcelona: „Ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Die Fußball-Weisheit von Sepp Herberger wird von Manchester United in 100 Sekunden brutal widerlegt. In der Nachspielzeit treffen Sheringham und Solskjaer zum 2:1-Sieg für die Engländer. Lothar Matthäus ist als 38-Jähriger noch einmal dabei und spielt erneut eine Hauptrolle. Beim Stand von 1:0 (Tor: Mario Basler) geht der Libero nach 80 Minuten erschöpft vom Feld. „Hat Hitzfeld den Sieg ausgewechselt?“, muss sich der Trainer später fragen lassen. Für Hitzfeld gilt, was alle beim FC Bayern fühlen: „Der Stachel von Barcelona sitzt immer noch tief.“

Rummenigge über Elfer-Held Neuer: "Ich liebe ihn"

23. Mai 2001 in Mailand: Zwei Jahre nach dem tränenreichen Final- Drama schaffen es Oliver Kahn und seine Mitstreiter doch noch auf den europäischen Fußball-Thron. Die glorreichen Sieger um Elfmetertöter Kahn machen die Nacht zum Tag. Uli Hoeneß platzt fast vor Stolz auf die „beste Mannschaft der Welt“. Franz Beckenbauer lässt sich zu vorgerückter Stunde sogar zu „kaiserlicher“ Selbstironie hinreißen. „Stefan Effenberg hat zu mir gesagt, als ich in die Kabine kam: ’An und für sich nicht so schlecht für eine Altherrenmannschaft.’ Ich muss ihm zustimmen“, berichtete der „Kaiser“, der das Team nach dem 0:3-Debakel von Lyon noch verbal abgewatscht hatte. Doch mit dem 5:4 im Elfmeterschießen (1:1 n.V.) gegen den FC Valencia findet die Saison doch noch ein perfektes Ende.

Löw braucht nach Bayern-Triumph einen Plan B für die EM

22. Mai 2010 in Madrid: Trauer statt Triple-Triumph heißt es im Bernabéu-Stadion. Mit seinen beiden Treffern wird der Argentinier Diego Milito (35./70. Minute) beim 0:2 gegen Inter Mailand zum Bayern-Schreck. José Mourinho darf mit Inter den Dreifachsieg in Champions League, Pokal und Meisterschaft feiern. Beim nächtlichen Bankett, als die Bayern-Profis sich mit hängenden Köpfen auf der Bühne den Edelfans präsentierten, versuchte Karl-Heinz Rummenigge ihnen mit einem Blick in die Vereinshistorie Mut zu machen. „Lasst es uns so machen wie 1999“, erinnerte der Vorstandschef an die Niederlage von Barcelona, dem zwei Jahre später der Triumph in Mailand folgte. Zumindest die Voraussetzung dafür haben die Münchner am Mittwochabend mit dem Erfolg gegen Real Madrid erfüllt. (dpa)