Bayern Münchens Superstars Franck Ribery und Arjen Robben stehen nach ihrer Versöhnung beim Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid wieder einmal im Mittelpunkt.

München/Madrid. Beim Einchecken kamen sie sich nur kurz ganz nahe, dann trennten sich die Wege von Franck Ribery und Arjen Robben am Münchner Flughafen direkt wieder. Während Robben wortlos den direkten Weg zu Gate 32 nahm, stellte sich Ribery vor dem Abflug noch kurz den Fragen zum Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Real Madrid. Nur beim Thema Robben blieb er stumm.

Immerhin hatten die beiden Superstars von Bayern München bereits am Wochenende in Bremen nach ihrer handfesten Auseinandersetzung in der Halbzeitpause des Hinspiels gegen Real (2:1) ein erstes Zeichen gesetzt - wieder mit den Fäusten, doch diesmal war es ein Zeichen der Versöhnung. Nach dem Motto: Seht her, wir kämpfen gemeinsam für den großen Traum!

Auch wenn der heißblütige Ribery und der eher in sich gekehrte Robben, dem der Ruf des Einzelgängers nachhängt, sicher keine großen Freunde mehr werden: Rechtzeitig vor dem Schlager am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und Sat.1) im Stadion Santiago Bernabeu haben sie ihre Privat-Fehde beigelegt.

„Es ist wichtig, dass das so abgelaufen ist“, sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, wohl wissend, dass die Münchner die dribbelstarken Nationalspieler bei Real dringend brauchen, um den Traum vom Heim-Finale in der Königsklasse am 19. Mai zu realisieren. „Beide spielen eine tragende Rolle und können so ein Spiel alleine entscheiden“, sagte Rummenigge.

Auch innerhalb der Mannschaft war der Zwist der beiden Stars „ganz schnell abgehakt“, wie Torjäger Mario Gomez betonte: „Das ist nicht mehr von Relevanz.“ Jeder habe gesehen, „was am Samstag in Bremen passiert ist. Damit ist das Thema gegessen. Das wollte Franck zeigen“, sagte Kapitän Philipp Lahm nach einer internen Teamsitzung.

Für Trainer Jupp Heynckes spielte der Vorfall, der bei Robben sogar zu einem „Veilchen“ geführt und für großen Wirbel gesorgt hatte, ebenfalls keine Rolle mehr. „Es gibt immer mal Differenzen in Mannschaften. Diese Differenzen muss man ausräumen“, sagte er. Wichtig sei, „dass beide das Ganze damit ad acta gelegt haben“.

„Das Ganze“ war ein tätlicher Angriff in der Kabine von Ribery gegen Robben, nachdem es zuvor beim Spiel eine heftige Diskussion um einen Freistoß gegeben hatte. Ribery wurde wegen seiner Entgleisung zu einer Geldstrafe verdonnert, angeblich in Höhe von 50.000 Euro, und musste sich vor der Mannschaft bei Robben entschuldigen.

Am Mittwoch wollen beide wieder auf dem Platz für Schlagzeilen sorgen. „Das wird ganz schwer, ist aber eine große Chance für uns. Wir dürfen keine Angst haben“, meinte Ribery, im Hinspiel Schütze des 1:0, und fügte auf die Frage zu den sieben Gelb-vorbelasteten Kollegen an: „Wenn du spielst, denkst du nicht daran.“ Er selbst wird sicher nicht an seinen Streit mit Robben denken...