Der 23-jährige Hamburger hat gute Chancen, in London im Achter zu sitzen. Auch Seibt/Wichert rudern beim Kleinboottest Richtung Olympia.

Duisburg/Hamburg. Im Kampf um die olympischen Startplätze im Deutschlandachter ist Eric Johannesen in Duisburg ein wichtiger Etappensieg gelungen. Der 23-Jährige vom RC Bergedorf erzielte zusammen mit seinem Berliner Partner Andreas Kuffner beim ersten von zwei Kleinboottests die zweitbeste Zeit unter den zehn Zweiern des Kaders für die Spiele in London. In 6:51 Minuten musste sich das Duo nur den Überraschungssiegern Felix Drahotta/Anton Braun (Rostock/Berlin) um zwei Sekunden geschlagen geben.

"Noch ist zwar nichts entschieden", sagte Johannesen, "aber mit dieser Zeit im Rücken können wir sehr selbstbewusst in die entscheidende zweite Kleinbootüberprüfung gehen." Ziel sei es, Mitte April auf dem Fühlinger See in Köln mindestens das gleiche Resultat zu erzielen. Dann konkurrieren weitere acht Zweier aus dem erweiterten Kader des Deutschen Ruderverbandes mit. Das Rennen soll als klassische Regatta mit Vorlauf, Halbfinale und Finale ausgetragen werden.

Beim gestrigen Test auf der Wedau verzichtete Bundestrainer Ralf Holtmeyer kurzfristig darauf, die Boote unmittelbar gegeneinander fahren zu lassen. Stattdessen ließ er sie auf den beiden Mittelbahnen im Minutenabstand hintereinander starten, um bei leichtem Seitenwind alle Bewerber vergleichbaren Bedingungen auszusetzen.

"Das war zwar schade, aber im Sinne des Sports die richtige Entscheidung", befand Johannesen. Er und Kuffner können aufgrund ihrer Platzierung für Köln auf einen leichteren Vorlauf hoffen. Hingegen haben gleich vier der acht Ruderer, die im vergangenen Jahr mit dem Paradeboot den dritten WM-Titel hintereinander gewannen, eine Platzierung unter den besten vier Zweiern verpasst. Chancenlos war Kay Rückbrodt vom Hamburger und Germania RC. Er belegte mit Alexander Egler (Hannover) in 7:04 Minuten den zehnten und letzten Platz.

Ein großer Schritt Richtung London ist auch Bastian Seibt vom Hamburger und Germania RC und Lars Wichert vom RC Allemannia gelungen. Die beiden Leichtgewichtsruderer setzten sich im Zweier ohne Steuermann bei starkem Gegenwind gegen ihre Saarbrücker Mitbewerber um einen Platz im olympischen Vierer durch. Nach 7:09 Minuten lagen sie im Ziel gut zwei Sekunden vor den Vorjahresschnellsten Jochen und Martin Kühner und vier Sekunden vor Jost und Matthias Schömann-Finck. "Wir haben das Rennen von Anfang an gut kontrolliert", sagte Wichert, "jetzt haben wir für Köln die Trümpfe in der Hand."

Im Vorjahr waren Seibt/Wichert trotz der zweitbesten Zweierleistung vom Saarbrücker Bundestrainer Uwe Bender im Vierer nicht für die WM berücksichtigt worden.