Hamburg/Duisburg. In das heutige Ausscheidungsrennen des Deutschlandachters kann Eric Johannesen mehr als nur ein gutes Gefühl mitnehmen: Es ist die Gewissheit, stärker zu sein als im Vorjahr. Beim abschließenden Ergometertest am Freitag in Dortmund verbesserte der 23-Jährige vom RC Bergedorf seine Leistung auf der virtuellen 2000-Meter-Distanz auf 529 Watt, entsprechend einer Zeit von 5:49 Minuten - das viertbeste Ergebnis aller 20 Ruderer, die sich Hoffnungen machen, in der olympischen Saison einen Platz im Paradeboot zu ergattern.

"Das gibt natürlich Selbstvertrauen", sagt Johannesen. Mehr noch: Die Resultate der Trockenübung könnten zum Tragen kommen, sollte sich nach der heutigen Kleinbootüberprüfung in Duisburg kein eindeutiges Leistungsbild ergeben. Doch nach den letzten Eindrücken dürfte es Hamburgs Sportler des Jahres 2011 zusammen mit seinem Berliner Zweierpartner Andreas Kuffner, der am Ergometer sogar Drittstärkster war, nicht darauf ankommen lassen: "Wir waren bei allen Trainingstests immer unter den besten vier Kleinbooten." Diese wird Bundestrainer Ralf Holtmeyer erfahrungsgemäß als Erstbesetzung für den Achter nominieren, der seit den Olympischen Spielen 2008 in Peking auf der Langstrecke unbesiegt ist.

Mit dem heutigen Kräftemessen beginnt auch in anderen Bootsklassen die nationale Auswahlphase. Die zweite und letzte Formüberprüfung folgt Mitte April in Köln. Anschließend wird die vorläufige Olympiamannschaft benannt. Bastian Seibt (Hamburger und Germania RC) und Lars Wichert (RC Allemannia) bewerben sich gemeinsam im Leichtgewichtszweier um einen Rollsitz im olympischen Vierer ohne Steuermann. "Wir haben gut gearbeitet, die Boote liegen aber eng beieinander", sagt Seibt. Im Vorjahr hatte das Duo in der internen Ausscheidung Platz zwei belegt, war aber für die WM dennoch nicht im Vierer berücksichtigt worden. Seibts Vereinskollege Kay Rückbrodt könnte es im Zweier oder im Vierer nach London schaffen.