UV-Bestrahlung von Blut ist seit 2004 eine verbotene Methode im Sport. Blutdoping war laut dem Generaldirektor der WADA niemals erlaubt.

Lausanne. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat im Zusammenhang mit der Kontroverse um die Erfurter Affäre um Blutmanipulation ein Machtwort gesprochen. "Blutdoping ist seit langer Zeit verboten. Die Definition hat sich nicht geändert. Sie ist im WADA-Code von 2011 nur präziser als die von 2004. So einfach ist das“, erklärte David Howman, Generaldirektor der WADA. „Blutdoping war niemals, niemals erlaubt.“ Zur umstrittenen UV-Bestrahlung von Blut sagte er explizit: "Es ist eine Methode, die verboten ist. Die Untersuchungen sind nun im Gange, und wir werden sehen, was herauskommt.“

Nicht ausgeschlossen ist, dass die WADA beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung einlegt, wenn das deutsche Sportschiedsgericht kein Doping-Vergehen von Athleten feststellen würde, die in Erfurt die UV-Methode genutzt haben. "Wenn das Gericht so entscheidet, dass wir es für richtig erachten, okay. Wenn es falsch laufen sollte, greifen wir ein“, sagte Howman.

Um die Vereinbarkeit von lebenslangen Sperren für Doping-Sünder für Olympische Spiele mit dem WADA-Code geht es im Rechtsstreit zwischen der Weltagentur und dem britischen Nationalen Olympischen Komitee (BOA) vor dem CAS. Was folgt, wenn das Sportgericht feststellt, dass die Regel gegen den Kodex verstößt? „Dann muss das BOA die Regel ändern. Das ist einfach“, meinte Howman. Der CAS-Spruch wird im März erwartet.

Nicht ausgeschlossen ist, dass der lebenslange Bann und die vom CAS gekippte "Osaka-Regel“ des Internationalen Olympischen Komitees - danach sollen mehr als sechs Monate gesperrte Doper an den nächsten Olympischen Spielen nicht teilnehmen dürfen – Eingang in den neuen WADA-Code finden. "Wir sind offen für jeden sensiblen Vorschlag, der in der Praxis funktioniert“, sagte Howman. Er müsse aber auch den Menschenrechten und den Rechten der Athleten gerecht werden. "Ein sauberer Athlet würde sagen, sperrt den Betrüger lebenslänglich. Ein Menschenrechtler würde sagen, das kann man nicht tun.“

Als wichtiges Signal wertet Howman die geplante Rekordzahl von 6500 Doping-Kontrollen bei den Olympischen Spielen und Paralympics in London. "Ich denke, dass es sehr wichtig ist, der Welt zu zeigen, dass die Athleten auf dem Podium sauber sind und dass es ein sehr effektives Wettkampf- und Trainingskontrollsystem gibt.“

Dass gute Athleten, die viel Geld verdienen, sich die besten und nicht nachweisbaren Mittel beschaffen können, ist für den Neuseeländer kein Geheimnis: "Das wird wohl so sein. Doch es ist auch so: Die besten Athleten sind entweder gute Menschen oder Betrüger, die Geld verdienen wollen.“