Der Mäzen spricht deutliche Worte: „Es ist schwer, eine Linie zu erkennen. Bei Rangnick war zu sehen, dass er ein Pressing spielte.“

HOFFENHEIM. Mäzen Dietmar Hopp hat sich nach dem 2:2 des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim gegen den FC Augsburg kritisch zur Taktik von Trainer Holger Stanislawski geäußert. «Es ist schwer, eine Linie zu erkennen. Bei Ralf Rangnick war zu sehen, dass er ein Pressing spielte», sagte der 71-Jährige der Rhein-Neckar Zeitung. Zudem fragte sich Hopp, ob «die Spieler die Köpfe frei haben», oder «die Kraft fehlt».

Stanislawski selbst wollte nach der Kritik von Hopp kein neues Öl ins Feuer gießen: «Ich bin loyal zum Verein, zu jedem Mitarbeiter und genauso zu Dietmar Hopp. Insofern werde ich nicht öffentlich kommentieren, was geschrieben wird.» Einen Rücktritt schloss Stanislawski ohnehin aus: «Ich bin immer Optimist und schmeiße nie irgendwas hin.»

Unterdessen ließ Hoffenheims Keeper Tom Starke zwischen den Zeilen erkennen, dass er mit den Aussagen von Hopp nicht einverstanden ist: «Ich muss aufpassen, was ich dazu sage. Nur so viel: Es ist nie förderlich, so etwas über die Medien zu kommunizieren.»

Ebenfalls äußerte sich der Mäzen zu dem Vorwurf, die Mannschaft hätte durch die Winter-Transfers zuviel Qualität eingebüßt und für Neuzugänge sei kein Geld vorhanden: «Unser Etat ist gutes Mittelfeld. Wir haben nicht nur Spieler verloren, es sind auch Neuzugänge gekommen. Alle wussten doch, was uns erwartet. Dass uns Chinedu Obasi und Vedad Ibisevic wahrscheinlich verlassen würden, war schon im Sommer abzusehen. Da muss man sich drauf einstellen.»

Allerdings gab Hopp in einem Interview auf der Vereins-Homepage auch zu, bei den Transfers in den vergangenen Jahren zu leichtgläubig gewesen zu sein. «Ich habe meine Aufsichtspflicht vernachlässigt. Die hatte ich zwar offiziell nicht. Ich hätte sie aber doch wahrnehmen sollen, denn es war ja mein Geld», sagte Hopp.

(sid/abendblatt.de)