Hertha-Trainer Skibbe kritisiert nach Niederlage gegen HSV Verteidiger Lell: „Du hättest sowieso nicht mehr gespielt“

Berlin. Dicke Luft bei Fußball-Bundesligist Hertha BSC: Nach übereinstimmenden Medienberichten ist es am Sonntag zwischen Trainer Michael Skibbe und Verteidiger Christian Lell zu einem lautstarken Disput gekommen. Dabei soll Skibbe gesagt haben: „Sei froh, dass du die fünfte Gelbe Karte gesehen hast. Du hättest sowieso nicht mehr gespielt.“

Der „BILD“-Zeitung (Mittwochausgabe) bestätigte Lell den Sachverhalt. Skibbe räumte ebenfalls ein: „Ich habe am Sonntag eine Manöverkritik vorgenommen und einigen Spielern persönlich gesagt, dass ich mit ihrer Leistung absolut nicht zufrieden war. Dazu gehörte auch Christian.“

Die anstehenden Heimspiele am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hannover 96 in der Bundesliga und am darauf folgenden Mittwoch (19.00 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal kann Lell auf jeden Fall nicht bestreiten. Bei dem 27-Jährigen war nach dem Spiel gegen den Hamburger SV (1:2) eine alte Oberschenkelverletzung aufgebrochen. Nachdem Herthas Arzt Ulrich Schleicher einen Muskelfaserriss diagnostiziert hat, fällt Lell nun mindestens zwei Wochen aus.

Eine Kontroverse zwischen dem Coach und einem Führungsspieler wie Lell ist dennoch so ziemlich das Letzte, was die Berliner zurzeit gebrauchen können, denn der Start ins neue Jahr ist daneben gegangen. Nach den beiden Pleiten beim 1. FC Nürnberg und gegen den HSV sind die Herthaner mitten im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf den 16. Tabellenplatz beträgt nur noch zwei Punkte.

Rechtsverteidiger Lell war in der Hinrunde einer der Leistungsträger und Stellvertreter von Andre Mijatovic als Kapitän. Nicht zuletzt deshalb plant der Verein langfristig mit dem früheren Bayern-Spieler und will den Vertrag bis 2016 ausdehnen. Immerhin: Am Dienstag haben Lell und Manager Michael Preetz ein längeres Gespräch geführt, um die Wogen wieder zu glätten. (dapd)

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