Deutschlands Handballer werden nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen. Dabei sah es bei der EM in Serbien zu Beginn so gut aus.

Belgrad. Erst den Halbfinaleinzug verpasst, dann blieb die Schützenhilfe aus und der Traum von der Olympia-Qualifikation war futsch. Es war ein rabenschwarzer Mittwoch für die deutschen Handballer. Trotzdem steht Bundestrainer Martin Heuberger beim Deutschen Handballbund (DHB) vorerst nicht zur Diskussion. "Stand heute gehe ich davon aus, dass er seinen Vertrag bis 2014 erfüllen wird“, sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier: "Der Trainer war nicht das Problem bei diesem Turnier. Er hat mutig gecoacht. Das Ausscheiden ist nicht an seiner Person festzumachen.“

Heuberger selbst schloss einen Rücktritt aus. "Ich werde nicht aufgeben. Ich mache weiter, sofern man mich lässt. Aber das müssen andere entscheiden“, sagte der 47-Jährige nach dem Aus bei der Europameisterschaft in Serbien: "Ich versuche hier etwas aufzubauen, eine Mannschaft, die irgendwann wieder um Titel mitspielt.“ Wie Bredemeier ankündigte, werde Heuberger das Turnier mit seinem Vorgänger, dem jetzigen DHB-Manager Heiner Brand, analysieren. Heuberger mache seine Arbeit "sehr gut“, sagte Brand am Donnerstag: „Er hat seine Aufgabe bei diesem Turnier zu 100 Pozent erfüllt.“

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Einen personellen Umbruch der Mannschaft werde es nicht geben, "dazu haben wir gar nicht die Leute“, ergänzte Bredemeier: "Wir müssen mit dem leben, was wir aus der Bundesliga bekommen.“Deutschland hatte am Mittwoch zum Hauptrundenabschluss der EM in Belgrad 32:33 gegen Polen verloren und neben dem EM-Halbfinale auch die Teilnahme an den Sommerspielen in London verpasst. Der Weltmeister von 2007 hat keine Chance mehr auf eines der beiden Tickets für ein Olympia-Qualifikationsturnier.

Heuberger, der erst im Sommer Trainer-Legende Brand beerbt hatte, war nach dem "Super-Gau“ (Ex-Welthandballer Daniel Stephan) sichtlich mitgenommen. "Er muss sehen, dass solche Rückschläge im Sport dazugehören. Die schönen Seiten hat er im Nachwuchsbereich schon erlebt“, sagte Bredemeier. Heuberger war mit den DHB-Junioren 2009 und 2011 Weltmeister geworden.