Im dritten Gruppenspiel der EM in Serbien gelang der Mannschaft von Trainer Heuberger der zweite Sieg. Deutschland bleibt damit im Turnier.

Nis. Die deutschen Handballer sind auf dem Weg der sportlichen Besserung. Im letzten Vorrundenspiel der Europameisterschaft in Serbien besiegten sie den WM-Vierten Schweden 29:24 (20:15) und qualifizierten sich für die Hauptrunde in Belgrad, die am Sonnabend beginnt. Sie wahrten damit die Chancen, sich für eines der drei olympischen Ausscheidungsturniere im April zu qualifizieren.

Die deutsche Mannschaft führte schnell mit fünf (8:3/10. Minute) und sechs Toren (11:5/14.) Vorsprung. Sie war aufmerksam im Angriff und leichtfüßig in der Abwehr. Wie gegen Mazedonien wurden die vom gegnerischen Torhüter bis an den Kreis abgeprallten Bälle Beute der Außen Uwe Gensheimer (links) und Patrick Groetzki (rechts), was die schwedischen Trainer Staffan Olsson und Ola Lindgren an der Seitenlinie temporär in die Verzweiflung trieb. Und als Silvio Heinevetter in der 26. Minute auch noch akrobatisch einen Siebenmeter von Niclas Ekberg parierte, sprangen die deutschen Ersatzspieler auf der Bank auf, jubelten ihrem Torhüter enthusiastisch zu.

Pascal Hens, der deutsche Kapitän, der gegen Mazedonien 60 Minuten lang hatte zuschauen müssen, gehörte nicht zu ihnen. Er stand zu diesem Zeitpunkt auf dem Feld. Nach 26 Minuten hatte ihm Heuberger das Vertrauen geschenkt; zumindest vorübergehend. Der Hamburger aber nutzte seine Chancen erneut nicht. In der 37. Minute warf er den Ball sogar einen halben Meter über das schwedische Tor – wie schon gegen Ma-zedonien. Heuberger reagierte, holte ihn auf die Bank zurück und redete ihm gut zu. Hens schienen die Worte nicht wirklich zu trösten. Aber er reagierte wie ein großer Sportler. In der 48. Minute hämmerte er den Ball aus neun Metern zum 25:21 ins Netz. Es war sein erster Treffer bei dieser EM.

Dass die Schweden in der zweiten Halb-zeit ihren Rückstand immer wieder verkürzten, hatte weniger mit nachlassen-der Qualität der Deutschen zu tun, vielmehr war es ihnen gelungen, ihre horrende Fehlerquote aus den ersten 30 Minuten drastisch zu reduzieren. Heinevetter musste deshalb mehrmals Würfe aus naher Distanz parieren, um den Vorsprung nicht weiter schmelzen zu lassen. Der Berliner tat dies in der ihm eigenen spektakulären Art. Vor zwei Tagen hatte er sich noch darüber geärgert, dass Heuberger zunächst dem Lemgoer Carsten Lichtlein seinen vermeintlich Stammplatz überlassen hatte.

Der zweite Sieg der deutschen Mannschaft geriet aber auch deshalb nicht mehr in Gefahr, weil sie zwischen der 50. Und 52. Minute in Unterzahl zwei Treffer zum 28:23 erzielte. Es durfte auf der deutschen Bank wieder gejubelt werden – diesmal mit Hens.

Deutschland - Schweden 29:24 (20:15)

Deutschland: Heinevetter (Berlin), Lichtlein (Lemgo) - Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen/9/4), Groetzki (Rhein-Neckar Löwen/5), Christophersen (Berlin/4), Kaufmann (Flensburg/3), Sprenger (Kiel/2), Haaß (Göppingen/2), Pfahl (Gummersbach/2), Glandorf (Flensburg/1), Hens (Hamburg/1), Theuerkauf (Lemgo), Klein (Kiel), Roggisch (Rhein-Neckar Löwen), Wiencek (Gummersbach).

Schweden: Andersson, Palicka - Ekdahl du Rietz (8), Larholm (6), Ekberg (4/3), Lundström (3), Nilsson (2), Andersson (1).

Schiedsrichter: Krstic/Ljubic (Slowenien)

Zeitstrafen: 4:2

Siebenmeter: 4/4:4/3

Zuschauer in Nis: 4000