Deutsche Medien hatten zuvor berichtet, dass der Weltverband auf Initiative von Konkurrent McLaren gegen Red Bull ermittelt.

Sepang/München. Der Internationale Automobil-Verband FIA ermittelt nicht gegen Sebastian Vettels Formel-1-Team Red Bull wegen einer angeblich regelwidriger Federung. „Es gibt keine Untersuchung“, sagte eine FIA-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur dpa am Dienstag in Sepang. Sie sei selbst überrascht gewesen, als sie das gelesen habe. Proteste müssten nach einem Rennen eingelegt werden, und dies sei beim Großen Preis von Australien am vergangenen Sonntag nicht der Fall gewesen.

Deutsche Medien hatten zuvor berichtet, dass der Weltverband auf Initiative von Konkurrent McLaren gegen Red Bull ermittelt. Nach dpa- Informationen hatte das britische Team zwar gemutmaßt, an den Rennwagen von Vettel und Mark Webber verstelle sich die Federung automatisch, was verboten ist, will aber nicht offiziell dagegen vorgehen. Der Verdacht kam auf, weil der RB6 in der Qualifikation, wo mit ganz wenig Benzin eine möglichst schnelle Runde gefahren wird, sehr tief auf der Straße liegt. Mit vollem Tank und damit rund 150 Kilogramm mehr müsste der Bolide dann beinahe aufliegen.

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Vettel erklärte in einem Interview der Illustrierten „Bunte“, das Lenkrad sei das wichtigste Instrument seines Lebens. „Das habe ich in der Hand. Dem gebe ich Befehle. Einer Zündkerze kann man leider keine Befehle geben“, sagte Vettel in Anspielung auf den technischen Defekt beim Saisonauftakt in Bahrain, wo ihn eine kaputte Zündkerze den scheinbar sicheren Sieg gekostet hatte.

Obwohl er beim Großen Preis von Australien am vergangenen Sonntag wegen eines Problems am linken Vorderrad erneut den möglichen Erfolg verpasste, hält der 22 Jahre alte Heppenheimer an seinem Saisonziel fest: „Ich will Weltmeister werden.“ Der Vize-Champion betonte: „Ich steige doch nicht alle zwei Wochen in ein Auto, um nur ein paar Runden zu fahren. Ein zweiter oder dritter Platz stinkt mir.“

Vettel charakterisierte sich als „sehr, sehr stur“. Deswegen habe er sich die ideale Sportart ausgesucht. „Wenn ich stinksauer bin, sieht man's nicht, weil ich einen Helm aufhabe“, sagte er der Zeitschrift. „Wenn nichts mehr vorwärtsgeht, haue ich auf den Tisch. Tritt man auf der Stelle, rast man in den Untergang. Fährt man hinterher, kriegt man einen dicken Hals.“ Vor Rennen motiviert sich der Hesse mit „Scharfmacher-Musik“ zusätzlich: „Bloß nicht Lady Gaga, sondern harte Musik, die Lust aufs Attackieren freisetzt.“