Adrian Sutil gewinnt das erste Freie Training der Saison. Dagegen musste sich Michael Schumacher erstmal mit Rang zehn begnügen.

Sachir. Der Rekordchampion Michael Schumacher ist beim ersten freien Training als zehnt-Platzierter gerade so in die Top Ten gefahren. Ein anderer Deutscher stahl zum Auftakt des Großen Preises von Bahrain allen die Show: Adrian Sutil fuhr am Freitagmorgen die erste Bestzeit in der neuen Formel-1-Saison und war damit eine Sekunde schneller als Schumacher. Nachdem der Force-India-Pilot aus Gräfelfing schon bei den Testfahrten einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen hatte, legte er in 1:56,583 Minuten die schnellste Runde auf dem 6,299 Kilometer langen Kurs in der Wüste von Sachir hin. Rekordweltmeister Schumacher wies am Ende der ersten anderthalb Stunden im neuen Mercedes 1,079 Sekunden Rückstand auf. Das reichte für Rang zehn. Vizeweltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) landete im Red Bull noch drei Plätze dahinter.

Um 10.07 Uhr Ortszeit startete Schumacher endgültig in seine Comeback-Saison. Als 20. von insgesamt 24 Fahrern rollte er mit seinem Auto aus der Garage. Über drei Jahre nach seinem bis dato letzten Training - am 21. Oktober 2006 in Brasilien - kam der Kerpener nach der üblichen Installationsrunde mit seinem neuen Silberpfeil wieder in die Box. Eine knappe halbe Stunde später steuerte er den MGP W01 bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von 30 Grad Celsius wieder auf die Strecke. Bei seiner ersten gewerteten Runde hatte Schumacher auf den zwischenzeitlich führenden Ex-Champion Lewis Hamilton 1,599 Sekunden Rückstand. Einmal musste der siebenmalige Weltmeister, der 2004 den Großen Preis von Bahrain gewonnen hatte, mit seinem Auto durch den Sand.

Teamkollege Nico Rosberg (Wiesbaden) kam im zweiten Silberpfeil auf den achten Rang. Sein Rückstand auf Sutil: 0,616 Sekunden. Wie viel Aussagekraft die Zeiten wirklich haben, bleibt allerdings abzuwarten, bis es am Samstag in der Qualifikation richtig ernst wird. „Wenn wir nicht ganz so gut sein sollten, wie wir uns das vorstellen, dann holen wir das auf“, hatte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug noch vor Beginn des Auftakttrainings mit dem ersten echten Formel-1-Silberpfeil seit 55 Jahren angekündigt.

Den ersten Glanzpunkt setzte Sutil. Rund 24 Minuten vor Schluss des ersten Durchgangs raste er auf Platz eins. Von dem konnte ihn auch der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso, der Zweiter wurde, nicht verdrängen. Renault-Neuzugang Robert Kubica belegte Rang drei. Der deutsche Neuling Nico Hülkenberg (Emmerich) kam im Williams auf den zwölften Platz, Timo Glock (Wersau) im Wagen des neuen Virgin-Teams auf Rang 19. Weltmeister Jenson Button schaffte es im McLaren-Mercedes auf Platz fünf vor Landsmann und Teamkollege Hamilton.

Erstmals überhaupt setzte sich der Wagen des neuen Hispania Racing Teams in Bewegung. Bruno Senna, Neffe der 1994 tödlich verunglückten Formel-1-Legende Ayrton Senna, brachte es aber auf keine gezeitete Runde.