Stuttgart. Der neue Silberpfeil ist noch nicht fertig. Die Mercedes-Rennwagen für die Formel-1-Saison 2010 entstehen gerade erst am britischen Sitz des Teams in Brackley in Northamptonshire. Doch wenigstens ein Gefühl dafür, wie das neue Arbeitsgerät von Michael Schumacher aussehen wird, soll heute im Mercedes-Museum in Stuttgart vermittelt werden. Der siebenmalige Weltmeister und sein Mit-Fahrer Nico Rosberg stellen an einem Gebrauchtwagen des Weltmeisterteams Brawn GP das neue Farbdesign der 2010er-Boliden vor. "Wir brauchen jede Stunde", sagte Teamchef Ross Brawn über den engen Zeitplan. Denn bereits am 1. Februar sollen Schumacher und Rosberg mit dem neuen Auto in Valencia ihre ersten Runden drehen. Bei der Präsentation ist auch Daimler-Chef Dieter Zetsche zu Gast.

Die Konkurrenz schießt schon die ersten Giftpfeile auf den neuen :Lenker der Silberpfeile ab. "Schumacher muss sich daran gewöhnen, dass die neuen Autos anders zu fahren sind", sagte Weltmeister Jenson Button, der das Brawn-Team nach seinem Titelgewinn Richtung McLaren verlassen hatte, der "Bild"-Zeitung. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone traut Schumacher alles zu: "Es hängt vom Auto ab". Er habe keinen Zweifel, dass Schumacher motivierter zurückkommt, als er es als Weltmeister je war. "Ich weiß, dass er schon wieder mit dem Team arbeitet und die Leute anspornt, noch mehr am Auto zu verbessern", sagte Ecclestone den "Salzburger Nachrichten". Der Weltmeister-Tipp des 79-jährigen Impresarios ist aber ein anderer Deutscher: Sebastian Vettel. "Sein Team Red Bull verdient es, den Titel zu gewinnen."

Vettel muss allerdings von den WM-Favoriten am längsten auf seinen neuen Dienstwagen warten. Red Bull stellt den Jahrgang 2010 erst am 10. Februar in Jerez vor. Bereits an diesem Donnerstag wird Ferrari das neue Modell für Fernando Alonso und Felipe Massa präsentieren, am Freitag folgt McLaren-Mercedes mit dem Briten-Duo Jenson Button und Lewis Hamilton. Button ist überzeugt, dass Schumacher topfit zurückkehren wird: "Er ist nicht zurückgekommen, um nur im Mittelfeld herumzufahren." Aber kampflos werde er seinen Titel nicht hergeben. (dpa/HA)