Nach dem dramatischen Champions-League-Duell sinnen beide Klubs auf Wiedergutmachung. Doch bei den Hamburgern haben sich seither die Verletzungen gehäuft, während die SG auf zwei Rückkehrer bauen kann.

Hamburg. Wer hat denn nun noch eine Rechnung offen? Der HSV oder die SG Flensburg-Handewitt? Die Antwort ist: beide. Wenn die zwei Spitzenklubs der Handball-Bundesliga am Dienstag (20.15 Uhr) in der Flensburger Campushalle zum dritten Mal binnen vier Wochen aufeinandertreffen, geht es um Wiedergutmachung. Für die Hamburger, weil sie sich beim letzten Duell Anfang des Monats mit 27:29 in eigener Halle recht blamabel präsentiert haben. Und für die Flensburger, weil sie trotz dieses Achtungserfolgs aus der Champions League ausgeschieden sind das 25:28 im Viertelfinal-Hinspiel war am Ende eine zu hohe Bürde.

Auch wenn wir am Ende weitergekommen sind: Die Niederlage gegen Flensburg war sehr schmerzlich, die ist bei uns allen noch im Hinterkopf", sagt HSV-Linkshänder Marcin Lijewski vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte: "Dieses Bild wollen wir unbedingt korrigieren." Sein Rückraumkollege Pascal Hens ahnt, dass es den Gegnern ähnlich geht: "Flensburg wird richtig heiß sein." Und SG-Trainer Per Carlen macht seine eigene Rechnung auf: "Nach Siegen steht es in dieser Saison 2:1 für den HSV. Am Dienstag wollen wir den Ausgleich."

Doch es steht weit mehr als das Prestige auf dem Spiel. Hamburg (43:13 Punkte) muss gewinnen, um den zweiten Tabellenplatz zu behaupten und den Abstand auf die anderen Champions-League-Anwärter zu wahren. Flensburg (36:20) muss gewinnen, um den Anschluss an die Europapokalplätze nicht zu verlieren. Was die Personalsituation betrifft, haben sich die Voraussetzungen im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen gedreht. Während der HSV mit Bertrand Gille (Rippenbruch), Torsten Jansen (Adduktorenprobleme) und Krzysztof Lijewski (Sprunggelenk) neue Verletzte zu beklagen hat, steht bei der SG der lange verletzte Linkshänder Alexander Petersson vor der Rückkehr. Johnny Jensen hatte bereits beim 36:30-Erfolg in Großwallstadt am Sonnabend sein Comeback gegeben. Zudem ist der kurzfristig verpflichtete Däne Jakob Thoustrup, anders als in der Champions League, in der Bundesliga spielberechtigt.

Der HSV bezieht am Dienstag ein Tagesquartier im Strandhotel Gückburg und reist unmittelbar nach der Partie zurück nach Hamburg. Das Spiel ist bereits ausverkauft, aus Hamburg werden etwa 100 Fans erwartet. Das DSF überträgt die Partie live ab 20 Uhr.