HAMBURG. Prächtig, perfekt, phänomenal - die Organisatoren überboten sich in der Bewertung der Hamburger Triathlon-WM am Ende gegenseitig. Nur Klaus Müller-Ott fehlten zunächst die Worte. Er müsse das Ganze erst einmal sacken lassen, sagte der Präsident der Deutschen Triathlon-Union (DTU). Wenig später erklärte er Hamburg dann zur "Triathlon-Weltmetropole" und sprach von einem Riesenerfolg. Seine Sportart selbst habe mit der Weltmeisterschaft einen Quantensprung vollzogen.

Les McDonald, Präsident des Weltverbands ITU, war der gleichen Ansicht: "Wir haben gearbeitet wie die Hölle und ein tolles Zeichen hinaus in die Welt gesendet." Das Einzige, was dem Kanadier in Hamburg nicht gefiel: das Wetter. Dabei war zumindest bei den Eliterennen der Frauen und Männer der erwartete Regen ausgeblieben. Hamburgs Sportsenatorin Alexandra Dinges-Dierig ließ sich von der Begeisterung an der Strecke mitreißen. "Schöner kann es nicht sein", jubilierte die CDU-Politikerin.

Dieser Ansicht waren vor allem zu Beginn der Veranstaltung nicht alle Hamburger gewesen. Geschäftsleute beschwerten sich über ausbleibende Kundschaft, Autofahrer über Staus rund um die Innenstadt. "Einerseits habe ich Verständnis dafür", meinte Frank Bertling, Geschäftsführer des Hamburger Veranstalters Upsolut. "Wir wissen, dass die Innenstadt belastet ist. Aber dass die Kritik ausgerechnet eine WM abbekommt, ist eine Frechheit."

Inwieweit es Verbesserungbedarf für künftige Auflagen des Triathlon-Weltcups in Hamburg gibt, müsse die Auswertung in den kommenden Tagen zeigen. "Es wird schwer, das zu toppen, auch wenn das unser Ansporn ist", sagte Bertling. Die Nachfrage nach weiteren Startplätzen für Jedermänner sei groß. Allerdings wäre dafür wohl eine zweite Wechselzone nötig und darüber müsse man erst mal mit der Stadt sprechen, sagte Bertling.