Teilnehmer aus 72 Nationen gingen an den drei Wettkampftagen an den Start, darunter "Triathlon-Exoten" aus Ländern wie den Kayman-Inseln, Tahiti oder Costa Rica. Leider werden nicht alle die WM in guter Erinnerung behalten. Flora Duffy von den Bermudas wurde beim Eliterennen der Frauen disqualifiziert, weil sie bei einer Fahrradpanne Hilfe eines Nichtoffiziellen annahm. Wütend schmiss sie daraufhin den teuren Drahtesel gegen ein Absperrgitter.

Riesige Unterstützung von den Tausenden Zuschauern an der Strecke erhielten nicht nur deutsche Athleten. Mit aufblasbaren Kängurus im Gepäck sorgten australische Fans dafür, dass einigen ihrer Stars - wie der WM-Zweiten Emma Snowsill - auf den letzten Kilometern noch ein großer Sprung nach vorn gelang. Unübersehbar auch die Unterstützung für die Schweizer: Das Konsulat der Eidgenossen am Rathausmarkt schmückte seine Fenster mit vier großen Flaggen.

In scheinen beim Triathlon stolze Väter zu sein. Viele Jeder-Männer trugen ihren Nachwuchs auf den Schultern ins Ziel. Auf den letzten Metern sogar läuferisch begleitet wurde Olaf Petersen (36) aus Billstedt. Tochter Lisa-Marie und deren Freundin Katrin (beide 13) hatten den Sprung über die Absperrung geschaft. Schön, dass die strengen Ordner auch mal ein Auge zudrückten.

Anzugträger bestimmten bei der WM das Bild in der Innenstadt - genauer gesagt Sportler in Trainingsanzügen. Unter den vielen bunten Outfits war neben dem roten deutschen das blaue mit dem Union Jack auf der Brust am häufigsten zu sehen, Großbritannien stellte mit weit mehr als 500 Startern das größte Gästeteam.

Teamarbeit war bei den Prominenten gefragt, die in Staffeln die Sprintdistanz absolvierten. Schnellster im Wasser war trotz Atemproblemen Ex-Schwimmweltmeister Thomas Rupprath, die beste Zeit im Sattel lieferte Ex-Radprofi Marcel Wüst (Foto: Witters) ab, läuferisch zeigte sich Dieter Baumann, 5000-m-Olympiasieger von 1992, am stärksten. Biathlon-Olympiasieger Michael Greis musste wegen eines Magen-Darm-Infekts passen.

Hamburgs schnellste Jedermänner waren Leana Helbig und Michael Brell auf der olympischen Distanz sowie Antje Sauer und Tobias Freund auf der Sprintstrecke. Schnellstes Dreierteam über die olympische Distanz waren die Wasserratten Norderstedt mit Stefan Schröter, Michael Brell und Björn Molchin. Den "Hamburg Wasser Health Cup" für Firmen gewann das Team des Bauunternehmens Otto Wulff.

Leistungen auf hohem Niveau zeigten die sogenannten Age Groupe", die in diversen Altersklassen und Streckenkategorien ihre Weltmeister suchten. Zwölf Titel blieben in Deutschland.

Herausragend aus Hamburger Sicht: Oliver Bergmann (3. in der AK 40+) und Dörte Siebke (5., 40+, jeweils Olympia-Distanz). Eine Klasse für sich waren Charley French (80+) und Molly Hayes (Foto: Upsolut, 75+) aus den USA, die als Einzige in ihren Altersklassen die olympische WM-Distanz bewältigten.

Ohne angemessene Siegerehrung mussten auch die Age Grouper nicht nach Hause fahren. Sie erhielten ihre Medaillen vor mehreren Tausend Gästen der großen Abschlussparty in der Fischauktionshalle.

Nur bei kleineren Blessuren mussten die fast 100 Helfer des Deutschen Roten Kreuz Hand anlegen. Stark gefragt waren die 16 Masseure, die den Athleten hinter der St.-Petri-Kirche auf Wunsch die Muskeln durchkneteten.

WM-ERGEBNISSE

Frauen, olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen): 1. Fernandes (Portugal) 1:53:27 Std., 2. Snowsill (Australien) 1:04 Min. zur., 3. Bennett (USA) 1:10, 4. Moffatt (Australien) 1:27, 5. Lisk (Waiblingen) 1:32, 6. Dittmer (Neubrandenburg) 1:37, . . . 8. Franzmann (Saarbrücken) 1:48, 26. Pilz (Rostock) 4:30.

Männer, olympische Distanz: 1. Unger (Mengen) 1:43:18; 2. Gomez (Spanien) 0:04, 3. Kahlefeldt (Australien) 0:17, 4. Whitfield (Kanada) 0:22; 5. Clarke (Großbritannien) 0:26; 6. Frodeno (Saarbrücken) 0:39, . . . 25. Justus (Witten) 2:07, 27. Raelert (Halle [Saale]) 2:16.