Im Testspiel zwischen Hoffenheim und dem HSV kam es in der 88. Minute zu einem handfesten Eklat. TSG-Profi Carlos Eduardo schlug HSV-Stürmer Ivica Olic ins Gesicht, der Kroate revanchierte sich. TV-Bilder könnten Sperren nach sich ziehen. Sehen Sie die Bilderstrecke zur Prügelei.

La Manga. Es sollte ein echter Härtetest werden für beide Klubs. Der Bundesliga-Spitzenreiter Hoffenheim gegen den Tabellenvierten HSV. Und es endete in der 88. Minute in einem handfesten Eklat. TSG-Profi Carlos Eduardo schlug HSV-Stürmer Ivica Olic ins Gesicht, der Kroate fackelte nicht lange und revanchierte sich mit einer klassischen Linken. Beide Faustkämpfer sahen folgerichtig die Rote Karte, was noch zu einem recht unangenehmen Nachspiel führen könnte.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes will den Bericht des spanischen Schiedsrichters abwarten. Erst dann wird das Gremium entscheiden, ob ein Verfahren gegen Olic und Carlos Eduardo eingeleitet wird. Sowohl Hoffenheim als auch der HSV haben beim DFB einen Antrag auf Aussetzung einer möglichen Sperre gestellt.

Sollte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Ermittlungen aufnehmen, so könnte es für die Streithähne eine mehrwöchige Sperre geben - und Olic pikanterweise das Spiel gegen seinen künftigen Arbeitgeber Bayern München verpassen. Das Spiel endete verdient 2:0 für den HSV, der in der Bundesliga gegen Hoffenheim 0:3 verloren hatte - nun schlug der HSV zurück.

Zunächst waren sich beide Klubs nach dem Schlusspfiff einig gewesen, dass der DFB nicht ermitteln müsse. Dagegen sprechen die Fernsehbilder. HSV-TV übertrug live, auch der NDR war vor Ort und zeigt am Sonntag einen Bericht über das Spiel und das Trainingslager in La Manga.

Was war passiert? Es lief die 88. Minute, das Spiel war entschieden. Eduardo lief mit dem Ball von der rechten Eckfahne in der HSV-Hälfte Richtung Mittellinie, Olic hinterher. Es kam zum Körperkontakt, was den Brasilianer störte, denn er keilte mit dem Ellenbogen ins Gesicht von Olic. Der schubste Eduardo daraufhin um, der Brasilianer erhob sich und verpasste dem Kroaten eine Rechte. Das ließ Olic nicht auf sich sitzen, er holte ebenfalls aus - zwei Spieler sahen rot.

"Ich hätte es lieber gesehen, wenn Eduardo Rot und Olic Gelb gesehen hätten, denn der Hoffenheimer hat zuerst geschlagen. Wenn mich einer schlägt, schlage ich zurück. Das gehört zwar nicht zum Fußball, kommt aber hin und wieder mal vor", sagte HSV-Trainer Martin Jol relativ gelassen und fügte hinzu: "Ich habe Verständnis für Ivica Olic."

Zur Erinnerung: Zu Beginn dieser Spielzeit sah Wolfsburgs Grafite bei einem Testspiel gegen Palermo nach einer Tätlichkeit Rot - und wurde vom DFB für zwei Bundesliga-Spiele gesperrt.

HSV-Sünder Olic sah ein, dass er über die Fairnessgrenze gegangen war, rechtfertigte sich aber: "Eduardo hat mich zweimal getreten, dann schlug er mit dem Ellenbogen zu, deswegen habe ich geschubst. Natürlich gehört das nicht zu einem Freundschaftsspiel, aber es ist passiert."