Beim Hamburger Kiezklub ging ein Fax des DFB ein, nun muss der Zweitligaverein eine Stellungnahme zu den Vorfällen beim Heimspiel gegen Hansa Rostock abgeben. Die Verantwortlichen rechnen nicht mit einer Strafe des Verbandes. Bilder von den Ausschreitungen rund ums Nordderby.

Schiedsrichter Markus Wingenbach schreibt in seinem Bericht von Rauchentwicklung im Block der Fans von Hansa Rostock, die zum Beginn der zweiten Halbzeit und in der 87. Minute drei bzw. 1:15 Minuten Spielverzögerungen zur Folge hatten. Ob das Zweitligaspiel zwischen dem FC St. Pauli und Hansa vom Freitag (3:2) für die beteiligten Klubs noch ein Nachspiel hat, ist offen. Am Montagvormittag erhielt St. Pauli ein Fax vom DFB, worin der FC aufgefordert wird, zu Wingenbachs Bericht Stellung zu nehmen. "Das werden wir natürlich auch tun", sagt Sven Brux, am Millerntor für die Sicherheit zuständig, "aber wir werden keine Strafe bekommen. Da bin ich mir sicher." Dass das pyrotechnische Material, mit dem die Randalierer Nebelbomben und Kanonenschläge entzündeten, ins Stadion gelangte, sei nicht auf Mängel beim Sicherheitsdienst zurückzuführen. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen, haben keine Verfehlungen begangen", so Brux. Von allen Seiten habe es nach dem von 320 Ordnern und 1300 Polizisten begleiteten Sicherheitsspiel viel Lob für St. Pauli gegeben, unter anderem auch von Rostocker Seite und von der im Stadion anwesenden Sicherheitsaufsicht des DFB.

Erfreut zeigte sich Brux auch über die Entwicklungen nach dem Spiel vor der Fankneipe Jolly Roger (Budapester Str.). Die Chaoten, die sich weit nach dem Abpfiff am Neuen Pferdemarkt eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert hatten und in die Budapester Straße gedrängt worden waren, seien für ihr Verhalten von einem Großteil der nach dem 3:2-Sieg feiernden St. Pauli-Fans eindeutig und unmissverständlich getadelt worden, berichtet Brux, "der Randalemob, in dem leider auch Anhänger des FC St. Pauli vertreten waren, erhielt von den Fans vor dem Jolly keine Rückendeckung. Und das war wohl auch ein Grund, weshalb die Auseinandersetzungen mit der Polizei auch genau dort endeten".