Deutsche Polizeigewerkschaft fordert drastischere Maßnahmen gegen Hooligans. Nur eine Null-Toleranz-Botschaft sei ein probates Lösungsmittel, sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt.

Berlin. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) hat nach den schweren Krawallen beim Fußball-Zweitligaspiel zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock (3:2) am vergangenen Freitag vorbeugende Haftstrafen für Hooligans gefordert. "Notorische Krawallmacher lassen sich mit Reiseverboten oder Melde-Auflagen kaum von den Stadien fernhalten. Diese Schwerkriminellen beeindruckt nur, wenn sie die Spieltage hin und wieder in der Zelle verbringen", sagte DPolG-Chef Rainer Wendt im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (Dienstagausgabe).

Der Staat müsse gegen Fußball-Rowdys knallhart durchgreifen, forderte Wendt. Sie verstünden nur die Botschaft null Toleranz. Der DPolG-Chef beklagte zudem, dass die Justiz auf Gewalttaten von Hooligans "in der Tendenz viel zu lasch" reagiere: "Wir brauchen deutlich härtere Strafen."

Während und am Rande des Nordderbys war es in Hamburg zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Polizei war mit 1367 Beamten im Einsatz. Fünf Personen wurden vorläufig festgenommen, zehn kamen in Gewahrsam. Fünf Polizisten und zwei Randalierer wurden verletzt. Ein Beamter musste mit einer durchtrennten Arterie im Knie ins Krankenhaus gebracht werden. Er konnte die Klinik am Samstagmorgen wieder verlassen.