Schon seit Anfang der 90er-Jahre ist das Verhältnis zwischen Anhängern des FC St. Pauli und von Hansa Rostock mehr als angespannt. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen und Anfeindungen. Die Konflikte im Zeitraffer.

Hamburg. Das Verhältnis zwischen den Fans des FC St. Pauli und von Hansa Rostock ist zerrüttet. Das Duell gilt als Spiel mit erhöhten Sicherheitsrisiken. Abendblatt.de erzählt ihnen, seit wann und warum es zwischen einer größeren Anzahl von Anhängern beider Vereine immer wieder zu Konfrontationen kam:

Anfang der 90er-Jahre: Auseinandersetzungen vornehmlich zwischen politisch linksgerichteten St.-Pauli-Fans und rechtsorientierten Hansa-Anhängern im Rahmen der sportlichen Vergleiche beider Klubs.

13. März 1993: Hansa Rostock FC St. Pauli 2:0 in der 2. Bundesliga; 400 Hansa-Hooligans machen Jagd auf St.-Pauli-Fans.

4. Dezember 1993: Der Fensehfilm "Schicksalsspiel" wird ausgestrahlt. Inhalt: St.-Pauli-Fan-Roland verliebt sich in die Hansa-Anhängerin Conny, ein Bandenkrieg beider Fanlager ist die Folge, der in der Ermordung Rolands durch den Hansa-Anhänger Lalla mündet (klassisches Romeo-und-Julia-Thema). Rostocker empfinden den Film als Diskreditierung des Ostens durch Hamburger.

24. Februar 1995: FC St. Pauli Hansa Rostock 2:0 in der 2. Bundesliga, während des Spiels fliegen mehrfach Flaschen auf den Platz; Folge: eine Massenschlägerei; 75 Festnahmen.

23. September 1995: Hansa Rostock - FC St. Pauli 2:0 in der Ersten Liga; Hansa-Fans zünden eine Rauchbombe; St.-Pauli-Torhüter Klaus Thomforde und Martin Driller müssen wegen Augenreizungen ausgewechselt werden; Hansa Rostock wird mit einer Platzsperre von einem Spiel bestraft und muss 10 000 Mark Strafe zahlen.

17. August 2001: FC St. Pauli FC Hansa Rostock 1:0 in der Ersten Liga; die Polizei rechnet im Vorfeld der Partie mit 200 gewaltbereiten Hansa-Fans; 1600 Polizisten und 230 Ordner sollen Ausschreitungen zwischen den beiden rivalisierenden Fanlagern verhindern.

26.September 2008: FC Hansa Rostock FC St. Pauli 3:0 in der Zweiten Liga; Vor dem Anpfiff fliegen Flaschen auf St. Paulis Fan-Sonderzug; Massenschlägerei unter Fans beider Lager nach dem Abpfiff; Hansa-Hooligans stürmen zehn Minuten nach dem Abpfiff den Gästeblock, sie schlagen mit Gürteln auf die St.-Pauli-Fans ein und entzünden ein Feuer; anhaltende Gesänge aus dem Hansa-Fanblock: "Scheiß St.Pauli", "schwule Hamburger", "assoziale Wessis"; St. Paulis Angreifer Morike Sako wird zum Opfer rassistischer Schmährufe; die Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer ein; Bilanz der Polizei: 15 Verletzte, darunter sechs Polizisten, 52 Festnahmen; der Mannschaftsbus des FC St. Pauli kann aus Sicherheitsgründen erst mit zweistündiger Verspätung aus Rostock abfahren.