Hamburg. Abenteuer im ewigen Eis: Bei der letzten Expedition der diesjährigen Saison berichtet das Abendblatt in Echtzeit aus der Antarktis.

Eisberge, die blau strahlend im Südpolarmeer schwimmen, Kolonien mit Zehntausenden von Pinguinen und gefährliche Stürme, die aus heiterem Himmel von den Gletschern fegen – eine Reise in die Antarktis ist für Forscher wie für Touristen eines der letzten großen Abenteuer. Jährlich besuchen nach Angaben des Internationalen Verbandes der Antarktis-Reiseveranstalter (IAATO) weltweit rund 35.000 Touristen den eisigen Kontinent rund um den Südpol – fast alle im Rahmen von Expeditionskreuzfahrten.

Von Osterholz bei Bremen in die nördliche Antarktis: Der Meeresbiologe Axel Krack bei einer Zodiak-Tour
Von Osterholz bei Bremen in die nördliche Antarktis: Der Meeresbiologe Axel Krack bei einer Zodiak-Tour © Edgar S. Hasse

Für die Crew des Hamburger Kreuzfahrtschiffes „MS Bremen“ (Hapag-Lloyd Cruises, 155 Passagiere) geht die Antarktis-Saison jetzt langsam zu Ende. Der Abschluss-Expedition startet, bevor in der Antarktis der stockfinstere Winter mit Temperaturen im Landesinneren von minus 70 Grad Celsius beginnt, am kommenden Rosenmontag, 12. Februar, im argentinischen Ushuaia (Feuerland). Es ist die größte Stadt am anderen Ende der Welt.

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Kapitän Gottschalk studierte in Bremen

Auf der Brücke navigiert Kapitän Jörn Gottschalk, der in Bremen Nautik studiert hat, das Expeditionsschiff mit der höchsten Eisklasse für Passagierschiffe durch die wogenden Wellen, in denen Eisberge treiben. So groß wie Kathedralen.

Mit an Bord bei der dreiwöchigen Fahrt ist Abendblatt-Redakteur Edgar S. Hasse, der die Kreuzfahrtbranche auch als ehrenamtlicher Cruise-Seelsorger kennt. Er wird vom kommenden Wochenende an (Start: Buenos Aires) regelmäßig in Echtzeit per Tweets auf Twitter (@abendblatt) und für Abendblatt online von den „Momenten für die Ewigkeit“ auf dem eisigsten und trockensten Kontinent der Erde berichten – so jedenfalls heißt der Törn durch die letzten, „lauen“ Sommertage in der nördlichen Antarktis. Expeditionsleiter ist der promovierte Naturwissenschaftler Hans-Joachim Spitzenberger, der an der Universität Hamburg gearbeitet hat.

Erstes Ziel: Falkland-Inseln

Ziele sind unter anderem die Falkland-Inseln, Süd-Georgien (mit Seelelefanten und Königspinguinen), die aktive Vulkan-Insel Deception Island und die antarktische Halbinsel mit der Weddell Sea.

Treffen wird der Abendblatt-Kreuzfahrtexperte an Bord den Polarexperten und landeskundlichen Lektor Axel Krack aus Osterholz bei Bremen. Der Meeresbiologe hat früher beim Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut gearbeitet und hält seit vielen Jahren Fachvorträge in der Arktis und Antarktis. Mehr als 250 Mal hat Krack in seinen Berufsjahren die Drake-Passage überquert, dabei schweren Orkanen getrotzt und die bizarre, eisige Schönheit der bis zu 3000 Meter hohen Gletscherwelt kennengelernt. Wenn ihn Gäste fragen, wo er denn lebe, sagt er meist: „In der Drake-Passage zwischen Feuerland und der Antarktis.“ Zu Kracks Aufgaben gehören neben Vorträgen auch Fahrten mit einem Zodiac. Zwar hat der Norddeutsche gelegentlich Heimweh nach seiner Familie in Osterholz. „Aber hier sind wir immerhin in der Antarktischen Riviera. Und die ist mir zum zweiten Zuhause geworden.“

Die Reise erfolgt mit Unterstützung von Hapag-Lloyd Cruises.