Sieglinde Demiss-Voigtmann und Stefan Kehl stellen ihre Lieblingsorte vor. Einsendeschluss der Aktion “I love OD“ ist Mittwoch, 31. August. Es gibt Preise zu gewinnen.

Bad Oldesloe/Großhansdorf . Es sind zwei Orte, die eine ungewöhnliche Geschichte haben. Und die sich heute gut für eine Pause vom Alltagsstress eignen: das Heilig-Geist-Quartier in Bad Oldesloe und das sogenannte Reha-Gelände in Großhansdorf. Noch heute ist an beiden Plätzen eine besondere Atmosphäre spürbar - ein Grund dafür, weshalb Sieglinde Demiss-Voigtmann und Stefan Kehl sie zu ihren Lieblingsplätzen erkoren haben.

"Das Heilig-Geist-Quartier ist das Puppenstübchen unserer Stadt", sagt Sieglinde Demiss-Voigtmann, die seit fast 20 Jahren als Stadtführerin arbeitet. Dort, wo das Flüsschen Beste in die Trave mündet, wird für die 67-Jährige die Geschichte Oldesloes wieder lebendig. "Von alten, wunderschönen Häusern umgeben, mit dem Blick aufs Wasser, kann man sich gut vorstellen, welche Atmosphäre an diesem Ort vor mehr als 700 Jahren herrschte."

In der Hansezeit entstand hier ein Binnenhafen, der als wichtiger Umschlagplatz zwischen Hamburg und Lübeck diente. Heute entspannen sich Jung und Alt unter ausladenden Weiden auf Steinbänken oder mit den Füßen im Wasser baumelnd direkt auf den Ufertreppen.

Stefan Kehl nennt das Reha-Gelände einen "Schatz von Großhansdorf". Der 62 Jahre alte Großhansdorfer liebt es, auf dem 25 Hektar großen Gelände spazieren zu gehen und Fahrrad zu fahren. "Es ist ein richtig verwunschenes Gelände, man sieht alle möglichen Baumsorten hier", sagt Kehl.

Besonders ist auch die Geschichte des Geländes. Ab dem Jahr 1900 wurden dort mehrere Lungenheilstätten gebaut. Die heutige LungenClinic am Wöhrendamm, das Grundstück gehört heute nicht mehr zum Reha-Gelände, ist Nachfolgerin eines dieser Häuser.

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand auch eine Kinderklinik. Mädchen und Jungen, die an Tuberkulose erkrankt waren, wurden dort untergebracht und behandelt. Auf dem weitläufigen, grünen Gelände sollten sie sich von der damals noch sehr schmutzigen Hamburger Großstadtluft erholen.

Die Gebäude der damaligen Kinderklinik stehen noch heute, 1976 pachtete sie die Behindertenhilfe Hamburg. Menschen mit Behinderungen leben heute im "Haus am Eilberg". Das Gelände gehört der Deutschen Rentenversicherung. Viele Großhansdorfer nutzten es - wie Stefan Kehl - für Spaziergänge. "Das hier ist wie Urlaub. Man ist sofort raus aus allem!"

Kennen Sie auch einen besonderen Ort in Stormarn? Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz (einfach eine E-Mail an stormarn@abendblatt.de) und nehmen Sie an der Aktion "I love OD" teil, in der wir die 50 schönsten Orte im Kreis suchen. Der Einsendeschluss ist Mittwoch, 31. Juli. Anschließend wird abgestimmt, welcher Ort die Nummer eins in Stormarn ist. Alle, die an der Aktion teilnehmen, können ein iPhone 5 und ein iPad mini inklusive Online-Abonnement des Hamburger Abendblattes gewinnen.

Der Weg zum Reha-Gelände: Hoisdorfer Landstraße Richtung Großhansdorf fahren. Nach dem Waldreiterweg links in eine kleine Straße abbiegen. Zum Heilig-Geist-Quartier: In Höhe Lübecker Straße 19 ist ein Parkplatz. Dann zu Fuß in Richtung Altstadt weitergehen. Nach dem Überqueren der ersten Brücke landet man am ehemaligen Hude-Hafen