Der THC Ahrensburg will 1,25 Millionen Euro für das Projekt auf dem Vereinsgelände investieren. Schießt die Stadt 471.000 Euro dazu?

Ahrensburg. Der Tennis- und Hockey-Club (THC) Ahrensburg möchte im kommenden Jahr auf dem Vereinsgelände an der Straße Fannyhöh eine Hockeyhalle für 1,25 Millionen Euro bauen. Der Sportverein hofft dabei auch auf eine Finanzierungshilfe der Stadt in Höhe von 471.000 Euro. In der Halle sollen ab Herbst kommenden Jahres die rund 350 Hockeyspieler des Vereins trainieren und ihre Wettbewerbe austragen. Politik und Verwaltung bewerten das Vorhaben positiv. Doch verlangen die Stadtpolitiker für die finanzielle Beteiligung im Gegenzug einen Nutzungsvertrag, damit auch Schulen und andere Vereine in der Halle Sport treiben können. Die von der Stadt zu zahlende Summe soll über elf Jahre gestreckt werden. Für 2013 sind 40.000 Euro vorgesehen.

Geht es nach dem Verein, rücken bereits im kommenden Frühjahr die Bagger an. "Derzeit bereiten wir den Bauantrag vor. Das wird noch mindestens bis Mitte Januar dauern", sagt Henning Offen. Der Vorsitzende des THC Ahrensburg hat die Pläne mit der Stadtverwaltung sowie den Parteien besprochen. Sein wichtigstes Argument bei seinem Werben um den städtischen Zuschuss: In Ahrensburg fehlt es an Sporthallenzeiten für Schulen und Vereine. "Darum gibt es ein Hauen und Stechen in der Stadt", sagt Wolfgang Klahn, Leiter der Hockeysparte im THC. "Wir finanzieren mit unserem Vorhaben Hallenkapazitäten", so Offen. Derzeit nutzen die Hockeyspieler des Vereins im Winter die Sporthalle der Kreisberufsschule. Dort würden ab Herbst 2013, wenn die Hockeyhalle stehen soll, Zeiten für andere Sportgruppen frei. "Es profitieren also andere Vereine auch indirekt davon", sagt Offen. Zudem leiste sein Verein vieles selbst, bemühe sich um Zuschüsse etwa vom Landessportverband. "Der Bau einer großen Sporthalle würde vier Millionen Euro kosten", sagt Offen. Somit sei die Lösung für die Stadt günstig.

Doch auch für die THC-Sportler erhoffen sich die Vereinschefs einen positiven Schub. "Wir haben 21 Punktspielmannschaften in der Hockeysparte", sagt Wolfgang Klahn, "in der Kreisberufsschulhalle können wir aber nur 20 Übungsstunden belegen." Der Bedarf sei doppelt so hoch. "Hallenhockey ist ein technisch anspruchsvoller Sport. Je mehr man üben kann, desto besser", sagt Klahn. Und die erste Herrenmannschaft sei landesweit das beste Team.

Laut Vereinschef Offen hat die Sparte durch den Bau des Kunstrasenplatzes von einigen Jahren bereits einen großen Sprung gemacht. Viele neue Spieler kamen hinzu. "Die Halle wird noch einmal einen ähnlichen Schub bringen", sagt Offen.

Geplant sei eine Halle für ein Feld, das rund 20 Meter breit und 40 Meter lang ist, erläutert Jan Hage. Das Vorstandsmitglied kümmert sich als Architekt um die Planung der Halle. "Es wird keine Großsporthalle", sagt er. "Für die Zuschauer wird es drei Stufen als eine Art Tribüne geben." Zwei bestehende Blockheizkraftwerke, die die Tennishalle des THC versorgen, sollen auch für die Hockeyhalle Strom und Wärme liefern. Sanitäranlagen und Umkleidekabinen werden laut den Planern nicht neu gebaut, sondern bestehende Räume genutzt. Hage: "Über die vorhandenen 70 Stellplätze hinaus haben wir trotz der Halle keinen weiteren Bedarf."

Wenn die Bauarbeiten im Frühjahr tatsächlich beginnen, müssen zunächst rund 30 Bäume fallen. "Das muss aus gesetzlichen Gründen bis spätestens zum 15. März passiert sein", sagt Offen. Dabei stimme sich der Club mit der Stadtverwaltung ab. Offen: "Es ist offenbar nicht klar, ob die Bäume als Wald gelten oder nicht." Sollte es sich um einen Wald handeln, gelte die Baumschutzsatzung. Aber das müsse noch geklärt werden.

Die Verantwortlichen des THC sind jedoch nicht nur mit der Stadt im Gespräch. "Auch mit der Deutschen Bahn haben wir noch einige Fragen zu klären", sagt Offen. Die Bahntrasse verläuft direkt hinter dem Vereinsgelände und würde an die geplante Halle angrenzen. Noch nicht geklärt ist nun, ob die Bahn im Zuge des Ausbaus der neuen S-Bahn-Linie 4 für die Verbreiterung des Gleisbettes mehr Platz benötigt. "Daher haben wir einen Abstand von sieben Metern zu den Gleisen berücksichtigt", so Hage. Doch hätten laut Offen die bisherigen Gespräche ergeben, dass die Bahn die Fläche nicht brauchen werde. "Die Planer tendieren offenbar eher zur anderen Seite", sagt der Vereinsvorsitzende.

Auch Offens Pläne für die Finanzierung scheinen aufzugehen. Obwohl die Ahrensburger Politiker den Haushaltsentwurf bislang wegen des hohen Defizits nicht beschlossen haben (wir berichteten), ist das Projekt des THC nicht umstritten. Finanzausschussvorsitzender Christian Conring (CDU) sagt: "Ich denke, dass die weitere Haushaltsdebatte keine Auswirkungen auf das Projekt haben wird." In der Stadt müssten Hallenkapazitäten geschaffen werden, so der Christdemokrat.

Der Grünen-Politiker Christian Schubbert von Hobe sagt: "Wir sehen, dass der Hallenbedarf in Ahrensburg da ist und Möglichkeiten zur Entlastung der Kreissporthalle gefunden werden müssen." Die Mitglieder des Bildungs-, Kultur- und Sportausschusses haben dem Vorhaben bereits geschlossen zugestimmt. Und so geht auch Offen davon aus, dass das Projekt realisiert werden kann. Er sagt: "In der Haushaltsdebatte geht es eher um andere Fragen. Daher bereiten wir weiterhin alles vor. "