Die Ahrensburgerin fordert den Umzug des Wochenmarktes in die Große Straße. Auf dem Rathausplatz stünden 100 Parkplätze zur Verfügung.

Ahrensburg. Etwa 300 Meter, zwei Minuten Fußweg: So weit könnte, ja müsste der Ahrensburger Wochenmarkt umziehen, um attraktiver zu werden. Meint Ingeborg Schloh. Und sie ist nicht die einzige, die diese Auffassung vertritt. Rund 1000 Menschen - Ahrensburger und Auswärtige, die in der Schlossstadt einkaufen - haben sich in Unterschriftenlisten eingetragen, mit denen die 63-Jährige in den vergangenen Wochen auf Sammeltour gewesen ist. Die Ahrensburgerin möchte die Diskussion um eine Verlegung des Wochenmarktes aufs Neue beleben. Sie ist fest davon überzeugt: "Das wäre gut für die ganze Ahrensburger Innenstadt."

Mit Wochenmärkten kennt sich Ingeborg Schloh aus, jahrzehntelang ist sie mit dem großen gelben Fischverkaufswagen der Familie von einem zum anderen gefahren - zum Isemarkt in Harvestehude ebenso wie zum Rahlstedter Wochenmarkt. Und in Rahlstedt erlebte sie Ende der 80er-Jahre selbst einen Umzug mit. Damals mussten die Händler ihren angestammten Platz neben der Eisenbahnbrücke an der Scharbeutzer Straße verlassen, um einen neuen in der Bahnhofstraße einzunehmen - mitten im Ortskern. "Alle waren begeistert", sagt Schloh, "niemand musste sich mehr entscheiden, ob er zum Markt oder in die Geschäfte geht."

Das attraktive Umfeld an der Großen Straße ist eines ihrer Argumente für einen Marktumzug innerhalb Ahrensburgs. Die Parkplatzsituation ein weiteres. "Wenn der Rathausplatz als Parkplatz zur Verfügung stünde, würden schlagartig 100 neue Parkplätze geschaffen. Das könnte 300 bis 500 zusätzliche Kunden bringen", sagt sie. Und an Parkraum mangele es. "Ich höre von vielen Leuten, dass sie lieber nach Volksdorf, Bargteheide oder Rahlstedt zum Markt fahren."

Mehr Leben in Ahrensburgs Mitte - die ersten Ideen

Um die Verkehrsprobleme, die entstünden, wenn die Große Straße mittwochs und sonnabends vormittags gesperrt werden müsste, hat sie sich auch Gedanken gemacht: Der Verkehr aus der CCA-Tiefgarage könnte über Große Straße, Rathausstraße und Rathausplatz gelenkt werden.

Bürgermeister Michael Sarach reagiert zurückhaltend. "Ich habe diese Idee bereits in den Marktbeirat getragen", sagt er, "doch dort ist sie abgelehnt worden." Und Bürgervorsteher Werner Bandick (CDU) sagt: "Es hat nie einen Anlass gegeben, darüber zu verhandeln. Wenn es irgendeinen Antrag gäbe, sähe das anders aus."

Ingeborg Schloh widerspricht der Darstellung, dass die Marktbeschicker gegen einen Umzug seien. "Ganz im Gegenteil", sagt sie, "die waren zunächst begeistert, haben sogar schon alles ausgemessen." Erst als ihnen vonseiten der Stadt mitgeteilt worden sei, dass sie wegen des Stadtfestes und anderer Veranstaltungen sechsmal oder öfter im Jahr ausweichen müssten, hätten sie von der Idee Abstand genommen.

Nun liegen Kopien der Unterschriften auf dem Schreibtisch von Fabian Dorow im Ahrensburger Ordnungsamt. Und der sagt: "Das ist unter Umständen eine durchaus sinnvolle Anregung." Die Standortfrage für den Markt müsse ohnehin diskutiert werden, wenn die Umgestaltung des Rathausplatzes anstehe. "Sie ist schlussendlich noch offen", sagt Dorow und plädiert für eine ergebnisoffene Diskussion. Und:"Ich hoffe, dass die Öffentlichkeit mitdiskutieren wird."