Entwürfe für Rathausplatz werden ab morgen ausgestellt. Einwohner sollen Vorschläge machen. Machen Sie sich bereits ein Bild von den Entwürfen.

Ahrensburg. Ist nicht gerade Mittwoch oder Sonnabend und Wochenmarkt, huschen die Passanten nur schnell über den Ahrensburger Rathausplatz hinweg oder drücken sich an seinen Rändern entlang. Autos dominieren die Fläche. Es ist kein einladender Platz zum Verweilen, kritisieren Stadtplaner. Experten und viele Bürger sind sich einig - der Platz ist zu groß.

Nun nimmt die Stadt einen neuen Planungsanlauf. Die Verwaltung ruft auch die Bürger auf, sich Gedanken über die Neugestaltung zu machen sowie über bestehende Konzepte zu diskutieren. Inspirieren lassen können sie sich dabei von Entwürfen aus den vergangenen 30 Jahren. Ob Markthalle, Wohn- und Geschäftsgebäude oder Grünanlage - einig waren sich die Stadtplaner bei ihren vorgelegten Konzepten, dass sich der Platz verkleinern müsse.

"Die erste Diskussion wurde bereits 1981 geführt", sagt Hauke Seeger, Stadtplaner in der Ahrensburger Verwaltung. "Eine erste Idee stammte von dem Stadtplaner Reinhard Specht aus unserer Verwaltung und sah eine lockere Bebauung mit Pavillon und Marktständen vor", sagt Seeger.

Der Stadtplaner beschreibt, was aus seiner Sicht falsch gemacht wurde, als der Platz angelegt wurde. "Er sollte der Stadt eine neue Mitte verordnen, doch die Menschen wurden nicht mitgenommen", sagt Seeger. "Ein Mensch kann vom Boden aus eben nicht erfassen, was aus der Vogelperspektive geplant wurde." Zudem seien die Gebäude um den Platz herum nicht hoch genug. "Das Verhältnis ist nicht proportional. Entweder müsste der Rathausplatz verkleinert werden oder die Gebäude etwa doppelt so hoch sein."

Dass bereits früh der Bau einer Markthalle ins Spiel kam, erläutert Seeger wie folgt: "Es gibt eigentlich zwei Varianten, den Platz durch eine Bebauung zu verkleinern: eine Markthalle oder ein Parkhaus." Da man jedoch nicht unbedingt ein Parkhaus vor die Nase des Rathauses setzen würde, sei eben die Halle im Gespräch geblieben.

1991 rief die Stadt einen Wettbewerb aus zur Planung der Fläche zwischen Rathaus und der Stormarnstraße. Daher war der Rathausplatz nur ein Teilaspekt in den eingereichten Entwürfen. Aus den 24 Arbeiten wurden zwei Gewinner gekürt. Die Arbeiten werden nun neben anderen in der Ausstellung gezeigt. Beide Gewinnervorschläge sahen eine Markthalle auf der nördlichen Seite des Platzes vor. Zehn Jahre später folgte ein weiterer Ideenwettbewerb. Grundlage dafür war der Gewinnerentwurf von 1991. Daher beschränken sich die Vorstellungen des Jahres 2001 auf eine Bebauung der nördlichen Seite.

Aus einzelnen Ideen wurde 2002 ein sogenannter Blauplan erstellt (siehe oben). Er sieht die Bebauung im nördlichen Teil des Platzes sowie eine Erweiterung des Rathauses gen Süden vor. Ein Parkhaus ist an der Manfred-Samusch-Straße hinter der Sparkasse geplant. Der Platz sollte durch ein Wohn- und Geschäftshaus verkleinert werden.

Der Blauplan wird demnächst vom Rahmenplan Innenstadt ersetzt, an dem die Verwaltung für das Integrierte Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) arbeitet. "Dieser Rahmenplan muss erstellt sein, bevor wir uns konkret dem Rathausplatz widmen können", so Seeger. Für den Rahmenplan seien noch Untersuchungen etwa zum Verkehr und zur Parksituation zu machen.

Die Ausstellung wird mit den Entwürfen aus 1991, 2001 und 2002 eröffnet. Hauke Seeger: "Weitere Entwürfe bereiten wir derzeit noch auf. Die Ausstellung wird dann laufend erweitert." Und der Stadtplaner fügt hinzu: "Sämtliche neuen Ideen werden wir bei einer Finissage im Januar vorstellen."

Hier finden Sie die ersten Vorschläge, Ideen und Skizzen:

Quadratische Markthalle und Freiluftbühne

Rundliche Formen sollen die Menschen einladen

Einzelnes Gebäude am nördlichen Rand

Verbindung von Stormarn- und Rathausplatz

Zweigeteilte Markthalle

Wohnungen, Geschäfte und Büros