Die Ermittler prüfen nun, ob Annes Peiniger Andreas K. mit anderen ungelösten Sexualstraftaten in Verbindung gebracht werden kann.

Tangstedt/Bargteheide. Der Fall der entführten und tagelang missbrauchten Anne H. ist für die Polizei abgeschlossen. Jedoch prüfen die Ermittler jetzt, ob der Täter Andreas K. mit anderen, bisher ungelösten Sexualstraftaten in Verbindung gebracht werden kann. "Wir konnten Spuren sichern", sagt Polizeisprecherin Jana Kralisch.

Für mögliche andere Taten und für das Verbrechen an Anne H. wird sich der 49-Jährige jedoch nie verantworten müssen. Der Klempner aus dem beschaulichen Tangstedt hat sich selbst gerichtet. Spezialkräfte der Polizei fanden den leblosen Körper des Mannes in seinem Haus, drei Tage nachdem er sein Opfer freigelassen hatte. Der 49-Jährige hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten. Zudem hinterließ der Mann einen Abschiedsbrief. An wen dieses Schreiben adressiert war und was Anne H.s Peiniger in seinem letzten Brief schrieb, darüber schweigt die Polizei.

Andreas K. hatte am Sonntag, 20. Juni, die 25 Jahre alte Arzthelferin aus Bargteheide entführt. Wenige hundert Meter von Bargteheider Bahnhof entfernt zerrte K. sein Opfer in einen weißen Lieferwagen. Er fesselte sie und verband ihr die Augen. Dann verschleppte er die 25-Jährige in sein Haus nach Tangstedt. In seinem Schlafzimmer fesselte er sie und verging sich an ihr. Nach einer Woche brachte er Anne H. wieder zurück nach Bargteheide.

Nach den Ermittlungen der Polizei lebte K. allein. Berichte von Nachbarn, dass auch zwei Frauen in dem abgelegenen Haus gewohnt haben, seien nicht richtig. So bemerkte auch niemand etwas von der Entführung.