Zwei Ahrensburger Ausschüsse stimmen für geänderten Plan. Es sollen 360 neue Wohneinhieten entstehen und die Kita soll im Grünen liegen.

Ahrensburg. Die Realisierung des Neubaugebiets Erlenhof im Norden von Ahrensburg ist einen bedeutenden Schritt vorangekommen. Der städtische Bau- und Planungsausschuss sowie der Umweltausschuss stimmten jetzt in einer gemeinsamen Sitzung für einen Bebauungsplan, der die Details des seit Jahren diskutierten Projekts festlegt. "Wenn es optimal läuft, könnte im Spätherbst der erste Spatenstich gemacht werden", sagte Thomas Struckmeier, Geschäftsführer des Planungsbüros IPP, gestern dem Abendblatt. Das Büro hat den Plan ausgearbeitet.

Letztlich wird die Stadtverordnetenversammlung über den Plan entscheiden, die sich voraussichtlich am 21. Mai mit dem Thema befasst. Folgt sie der Beschlussempfehlung der Ausschüsse, wird der Plan anschließend vier Wochen lang öffentlich ausgelegt. Bürger können Einwendungen machen. Ein endgültiger Bebauungsplan wird anschließend beschlossen.

Wie frühere Entwürfe, sieht der jetzt abgesegnete Plan ein 39 Hektar großes Baugebiet westlich der Lübecker Straße (B 75) vor. Zwischen der Seniorenwohnanlage Rosenhof und dem namensgebenden Erlenhof, der in das neue Gebiet integriert wird, sollen 360 Wohneinheiten entstehen. Vorgesehen sind ein Drittel Einzel- und Doppelhäuser, ein Drittel Reihenhäuser und ein Drittel Mehrfamilienhäuser.

Der aktuelle Plan sieht einige Änderungen gegenüber früheren Fassungen vor. So soll der zukünftige Kindergarten nicht mehr im Eingangsbereich des Gebiets und damit in der Nähe der Lübecker Straße, sondern in der Mitte des Gebietes im Grünen liegen. Der zuvor vorgesehene Standort war heftig kritisiert worden, etwa im Sozialausschuss, dessen Mitglieder für diesen Tagesordnungspunkt ebenfalls an der Sitzung teilnahmen. Die Sitzung fand in der Reithalle des Marstalls statt. Rund 50 Zuschauer, darunter auch junge Leute mit Kindern, interessierten sich für das Projekt.

+++ Neue Pläne für den Erlenhof +++

+++ Auf einen Plan verständigen +++

Thomas Struckmeier präsentierte den aktuellen Plan in der Sitzung. Demnach sind jetzt auch sogenannte Lärmpegelbereiche für die Häuser an der B 75 vorgesehen. In der Praxis bedeutet das, dass jener Bereich, der für den Einzelhandel vorgesehen ist, mit einer Lärmschutzwand abgeschirmt werden könnte. "Sie würde die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite schützen, etwa, wenn dort ein Supermarkt hinkommt", so Struckmeier gegenüber dem Abendblatt. Weiterhin könnten die Wohnhäuser spezielle Lärmschutzverglasungen bekommen.

Neu in dem Plan ist auch ein Blockheizkraftwerk, für den jetzt ein Standort in der Nähe der B 75 vorgesehen ist. "Es gibt einen Betreiber, der das Areal gerne mit Biogas versorgen würde", sagte Struckmeier im Ausschuss. Auf eine Nachfrage des Bauausschuss-Vorsitzenden Jörg Hansen (Grüne) sagte Struckmeier, dass das Gas eingespeist werde. Geplant sei keine Biogasanlage, sondern ein Kraftwerk, das mit Gas betrieben wird.

Eine weitere Änderung betrifft das historische Gebäude des Erlenhofes, sowie solche auf den ehemaligen Bauerngehöften Rademacher und Stolze. Sie sollen mit einer Erhaltungssatzung speziell geschützt werden. Eine weitere Änderung, die teils mit Erleichterung aufgenommen und teils bedauert wurde, betrifft die vormals geplante Fußgängerbrücke über die Aue. Die Untere Naturschutzbehörde hat den Bau untersagt, weil mehrere Fledermausarten in dem Bereich ihre Einflugschneisen haben. Naturschützer Jens-Karsten Offen, der sich in der Einwohnerfragestunde meldete, begrüßte die Entscheidung. Ansonsten sei das Projekt aber, wegen der großen Flächenversiegelung, eine "Bausünde". Rafael Haase (SPD), Mitglied des Bauausschuss, bedauerte hingegen den Wegfall der Brücke, sagte aber auch, dass aus seiner Sicht "die Messe noch nicht gelesen" sei.

Für längere Debatten sorgte die Frage, wie die CDU-Forderung nach einer Begrenzung auf 360 Wohneinheiten realisiert werden soll. In der Praxis könnte die Grenze schwer zu halten sein, etwa, wenn Eigentümer ihre Grundstücke teilen, oder Vermieter ihre Wohnungen. Der Bebauungsplan wurde schließlich mit der Maßgabe beschlossen, dass die Verwaltung noch eine Lösung für das Problem erarbeitet.

Helmut Steinfurth, Vertreter des Unternehmens GFG Hoch-Tief-Bau, das einen Teil des Erlenhof-Geländes erworben hat, trug vor dem Ausschuss noch einmal die Forderung der GFG nach zusätzlichen Flächen für den Einzelhandel vor. Der Ausschuss stimmte aber für die vorliegende Fassung, nach der dafür nur 800 Quadratmeter vorgesehen sind. Die GFG könnte ihre Forderungen aber noch nach der Auslegung des Plans einbringen.

In dieser Phase des Verfahrens könnte auch der Vorschlag des Ahrensburgers Eckehard Knoll zum Tragen kommen. Der pensionierte Baudirektor sagte, dass anstelle der vorgesehenen, neuen Ampel an der Lübecker Straße ein Kreisverkehr gebaut werden solle. Ansonsten würden sich Staus bilden. Thomas Struckmeier entgegnete, dass Berechnungen ergeben hätten, dass eine Ampel besser sei.