Die Stadt Ahrensburg ist attraktiv. Das Tor zur Welt - die Metropole Hamburg - ist nicht weit, und auch Lübeck liegt in Reichweite. Zudem ziehen Schloss, Aue- oder Tunneltal und die ruhige Lage nicht nur Besucher an, sondern auch viele Neubürger an. Das beweisen auch die Zahlen. Zwischen 1997 und 2007 stieg die Einwohnerzahl um satte 7,2 Prozent. Um bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, muss die Stadt zwangsläufig auch neue Häuser bauen.

Ausgerechnet kurz vor dem Beschluss zu einem Bebauungsplan für das seit Jahren vor sich hindümpelnde Projekt Erlenhof wird es nun torpediert. Und das von einem neuen Eigentümer, dem eigentlich selbst daran gelegen sein müsste, dass das Projekt endlich realisiert wird.

Die sensible Meinungslage und die jahrelangen politische Debatten müssen den neuen Eigentümern bekannt gewesen sein. Dennoch präsentieren sie nun einen eigenen Plan, der entschieden von den bisherigen Vorstellungen abweicht. So wollen die Besitzer deutlich mehr Läden integrieren. Diesem Wunsch steht ein Einzelhandelskonzept der Stadt entgegen, das die Innenstadt vor der Verödung schützen soll. Auch die Auswirkungen auf den Verkehr auf der B 75 wären erheblich. Schon jetzt gilt die Strecke als überlastet, Ausweichmöglichkeiten werden gesucht. Um überhaupt mit dem Projekt voranzukommen, sollten sich die Besitzer gemeinsam auf einen grundsätzlichen Plan verständigen.