Planer präsentieren ihre Vorstellungen für den B-Plan im Bauausschuss. Politiker kritisieren Standort der geplanten Kita, Bürger fragen nach Lärmschutz

Ahrensburg. Es scheint Bewegung in Ahrensburgs Großprojekt Erlenhof zu kommen. Nach den Planungen sollen an der Lübecker Straße nördlich der Seniorenwohnanlage Rosenhof 360 Wohneinheiten entstehen. Erstmals stellten nun die Landschaftsarchitektin Maria Julius vom Lübecker Büro Trüper Gondesen Partner (TGP) und Stadtplaner Thomas Struckmeier von der IPP Ingenieursgesellschaft Possel und Partner aus Kiel den Entwurf für den Bebauungsplan vor. "Wir haben nahezu 400 Festsetzungen getroffen", erläuterte Struckmeier. Das sind Vorgaben der Planer, nach denen sich die Bauherren richten müssen. So sind etwa glänzende Dachziegel nicht zulässig.

Struckmeier: "Das ist ein sehr schlanker B-Plan mit einem großen Spielraum für die Investoren."

Ausgewiesen werden soll der Erlenhof als allgemeines Wohngebiet, in dem sich neben den Wohnhäusern eine Kindertagesstätte und Einzelhändler befinden sollen. Die Mitglieder des Bauausschusses sowie rund 30 Bürger, die die Sitzung verfolgten, konnten den Planern Fragen stellen.

"Warum ist bisher kein Lärmschutzwall zur Lübecker Straße hin vorgesehen", wollte ein Bürger wissen. "Da haben Sie genau einen Knackpunkt erwischt", erwiderte Struckmeier. Dazu fehle noch das entsprechende Ergebnis aus dem Verkehrsgutachten. "Allerdings dürften passive Lärmschutzmaßnahmen in den Häusern wie etwa mehrfachverglaste Fenster ausreichen; zumal die Häuser vermutlich so ausgerichtet werden, dass ein Lärmschutzwall nicht erforderlich ist", so der Stadtplaner. "Wir wollen bewusst nicht, dass die Siedlung durch so einen Wall abgeschottet wird. Es soll zu sehen sein, das dort etwas steht", betonte Hauke Seeger, Stadtplaner der Verwaltung, gegenüber dem Abendblatt.

"Die Villa und das Ensemble des Erlenhofs müssen erhalten bleiben", forderte Rafael Haase (SPD). Es gebe der Siedlung schließlich ihren Namen. Er sieht den Erhalt durch den Entwurf in Gefahr. Haase: "Ein Investor wird die Villa sicherlich abreißen, wenn wir nicht festlegen, dass sie erhalten werden muss."

Mit dem geplanten Standort einer Kindertagesstätte an der Zufahrt von der Lübecker Straße in die Siedlung hatten Michael Stukenberg (FDP) sowie Monja Löwer (Grüne) Probleme.

"Ich verstehe nicht, warum sie gerade an der verkehrsreichsten Stelle eingerichtet werden soll", kritisierte Stukenberg. Es gebe neben dem hohen Verkehrsaufkommen an der Stelle noch weitere Gründe, die gegen den Standort sprächen, so der Liberale. "Von dort kommen die Kinder besonders schlecht ins Grüne", argumentierte er. "Wenn die Kinder morgens in die Kita kommen, kollidiert das mit dem Berufsverkehr", sagte Löwer. Sie fürchte um die Sicherheit der Kinder.

Dieter Heidenreich (WAB) forderte, dass es im Norden eine zweite Zufahrt in die Siedlung geben müsse. Vor dem Beschluss werden die Pläne nun in den Fraktionen diskutiert.