Stadtverwaltung soll ihre Sicht der Dinge im Disput um das Schutzgebiet darlegen

Stade. Die Differenzen zwischen Bürgern, Politikern und der Stader Stadtverwaltung wegen der Sperrung der Barger Heide für Spaziergänger bleiben bestehen. Die Stader SPD-Fraktion fordert nun von der Stadtverwaltung für die kommende Sitzung des Stader Ausschusses für Stadtentwicklung am 22. Juni einen Sachstandsbericht zu dem Schutzgebiet.

Wie der SPD-Fraktionschef Kai Holm mitteilt, hätten Vertreter der Interessengemeinschaft am 14. Juni in der Fraktion von ihren Eindrücken berichtet und dabei ihre Sorge bekräftigt, dass es erneut zu Sperrungen seitens der Stadt kommen könnte. Die Stadt hatte eine Sperrung des Gebietes für Passanten verordnet, diese aber nach einer Zunahme des öffentlichen Drucks wieder aufgehoben.

Nun werde von Seiten der Bürger moniert, dass die Verbotsschilder lediglich verdeckt worden seien, aber nicht abmontiert. Auch sei noch nicht der ursprüngliche Wegezustand wiederhergestellt, was vor allem ältere Menschen derzeit davon abhalte, das Naherholungsgebiet Barger Heide zu nutzen.

Im Sinne eines gemeinsamen Miteinanders von Menschen und Naturschutz werde von der Interessengemeinschaft Barger Heide dringend befürwortet, sämtliche Sperrungen aufzuheben sowie Hundehalter mit einer entsprechenden Beschilderung notfalls auch permanent an den Leinenzwang in der Brutzeit zu erinnern, so Holm.

Zudem müsse die Stadtverwaltung dafür sorgen, dass das Führen von Hunden an der Leine künftig auch von den Bürgern eingehalten werde. Außerdem wird von Seiten der Interessengemeinschaft angeregt, mehrere Sitzbänke für Spaziergänger aufzustellen. Die bestehenden Abzäunungen seien auf eine Gefährdung für Mensch und Tier zu überprüfen, da bei der Heideeinzäunung vor allem gefährlicher Stacheldraht in einer ungeeigneten Höhe verwendet worden sei.

Die im April verhängte Sperrung der Heide wurde von der Stadt ursprünglich, so die offizielle Erklärung, aus Gründen des Landschafts- und Tierschutzes beschlossen. Viele Hundehalter hätten sich nicht an den Leinenzwang gehalten, was eine Gefahr für das Wild in dem Schutzgebiet bedeutete. Wegen frei herumlaufender Hunde hätten sich mehrere Wildtiere in den Stacheldrahtzäunen verfangen, einige seien schwer verletzt worden. Inzwischen sind die Querwege des Gebietes unter Vorbehalt wieder freigegeben worden, nachdem Hundehalter, Sparziergänger und Reiter gegen das Vorgehen der Stadt protestiert hatten.

Wie der Fraktionschef der Stader Sozialdemokraten erklärt, wolle seine Fraktion nun einen entsprechenden Sachstandsbericht aus Sicht der Stadtverwaltung hören, bevor politische Konsequenzen gezogen und Anträge zum Thema gestellt würden.