Grüne fordern eine Umweltverträglichkeitsprüfung für Vorhaben in Hedendorf

Stade/Buxtehude. Der Streit um den Neubau zweier Hähnchenmastställe für insgesamt fast 80 000 Tiere in Hedendorf erreicht jetzt die Kreispolitik. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen beantragt für die nächste nichtöffentliche Kreisausschusssitzung am Montag, 29. November, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, da ihrer Ansicht nach sehr wohl eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das Vorhaben nötig sei. Im Gegensatz zum Landkreis, der als Genehmigungsbehörde der Auffassung ist, dass eine UVP nicht erforderlich sei, finden die Grünen, dass Beeinträchtigungen möglich sein könnten. Die Grünen bitten die Verwaltung um ausführliche Erläuterungen zu der Gefährdung der menschlichen Gesundheit, zu den in ihren Augen mangelhaften immissionstechnischen Aussagen, zur Lagerung von Hähnchenmist auf dem Feld und zu den Nachweisen zum Brandschutz.

Außerdem wollen die Grünen wissen, warum der Neubau der zwei Ställe nicht in Bezug zu den bereits bestehenden Anlagen gesetzt wird, in denen fast 80 000 Tiere gehalten werden. Ihrer Meinung nach stünden die neuen Ställe in einem Zusammenhang zu den bereits bestehenden Anlagen. Und dann würde auch der Schwellenwert von 85 000 Hähnchen überschritten werden. Die Eile bei ihrem Antrag begründet die Fraktion damit, dass der Landkreis vorhabe, das gemeindliche Einvernehmen, das die Stadt Buxtehude verweigert habe, zu ersetzen und die Baugenehmigung ohne UVP zu erteilen.

Landrat Michael Roesberg erklärt dazu auf Nachfrage, dass im Verfahren bereits die Notwendigkeit einer UVP geprüft wurde. Ergebnis: Sie ist nicht notwendig. Zudem diene eine UVP dazu, die Art der Umweltauswirkungen festzustellen. Diese würden sich aber nicht ändern, wenn sich die Zahl der Ställe verändert. Entscheidend sei vielmehr, welche Auflagen man mit dem Mastbetreiber abspreche, wenn sein Betrieb vergrößert werde.