Mit der Sonne kommt die Körper-Kunst in den Freibädern von Norderstedt zum Vorschein. Hier verraten einige, was ihre Motive bedeuten.

Der Sommer bringt es an den Tag. Mit dem schönen warmen Wetter wird die Kleidung weniger und zahlreiche Tätowierungen kommen zum Vorschein. Jugendsünde oder Körperkunstwerk - die Ansichten über Tattoos sind ebenso verschieden wie die Motive. Neben Tribal-Tattoos sind vor allem chinesische Schriftzeichen beliebt. Aber auch persönliche Erlebnisse oder Namen von geliebten Personen finden den Weg auf die Haut des menschlichen Körpers.

Während die einen von einer richtigen Sucht reden und bei ihnen auf ein Tattoo gleich das nächste folgen muss, ist es für die anderen ein Zeitvertreib. "Immer, wenn ich Langeweile habe, gehe ich zum Tätowierer", sagt Eva Roleff , die ihre Kunstwerke bei ihrer Arbeit am Amtsgericht gut unter der Robe verbergen kann. Die 39-Jährige hat schon sieben Tattoos auf ihrem Körper.

+++ Als sich Philipp Jahnke seinen ersten Hund anschaffte, folgte die erste Tätowierung +++

+++ Jugendsünde Galionsfigur +++

Während Tätowierungen früher oftmals mit Seemännern oder Sträflingen in Verbindung gebracht wurden, ist es heute eine eigene Kunstrichtung geworden, die auch gezeigt werden darf.

"Die Tattoos werden heutzutage immer individueller", sagt Ute Reijken vom Tattoostudio "Das Nagelstudio" an der Tangstedter Landstraße. "Besonders Schriftzüge mit den Namen den Lieben oder Symbole mit Bedeutung sind im Moment beliebt." Viele Bilder werden heute nicht mehr nur aus dem Katalog ausgesucht, sondern oftmals von den Tätowierern oder sogar vom Kunden selbst gezeichnet.

+++ Spiegelbild des Ichs +++

+++ Tattoo von der Tochter +++

Reijken führt vor jedem Tattoo intensive Beratungsgespräche mit den Kunden. Wenn sie ein Motiv selbst entwerfen soll, gibt sie die Zeichnung mit nach Hause und lässt die Kunden noch eine Nacht darüber schlafen. "Denn ein Tattoo ist ja nun mal nicht so schnell zu entfernen wie ein Piercing", sagt sie.

+++ Kompass zeigt in die Welt +++

Oftmals kommt es allerdings trotzdem vor, dass sich Tätowierte umentscheiden. "Teilweise kommen Leute schon ein halbes Jahr nach dem Stechen zur Entfernung", sagt Dr. Nicola Otte. Die Leiterin der Laserästhetik des Hamburger Dermatologikums kennt sich mit der Entfernung von Tattoos aus. Narben blieben zwar nicht zurück, die Entfernung koste allerdings zwischen 50 und 350 Euro je nach Größe und Farbe des Tattoos und dauere ein bis zwei Jahre.