Der Landkreis Lüneburg will bei einer B 5-Sperrung nach wie vor die B 209 ab Hohnstorf/Elbe für den Schwerlastverkehr abriegeln.

Hohnstorf. Die Sperrung der Bundesstraße 5 in Lauenburg für Lkw über zwölf Tonnen liegt auf Eis. Die Kreise Herzogtum Lauenburg und Lüneburg wollen versuchen, den Streit über die Sperrung der B 5 für Mautflüchtlinge von der Autobahn 24 in einem Mediationsverfahren, das das Verwaltungsgericht Schleswig angeboten hatte, beizulegen (die Rundschau berichtete). Auch der Kreis Herzogtum Lauenburg hat jetzt der Mediation zugestimmt. Weil es im Grundsatz keine Meinungsverschiedenheiten mit den Nachbarn auf der anderen Seite der Elbe gibt, heißt es aus Lauenburg.

Dennoch bleibt die Anordnung des Landkreises Lüneburg bestehen, als Gegenmaßnahme für eine mögliche B 5-Sperrung die Bundesstraße 209 ab Hohnstorf/Elbe für den Schwerlastverkehr abzuriegeln. Weil im Lüneburger Kreishaus befürchtet wird, die schweren Lkw würden über die Elbbrücke auf das Kreisgebiet Lüneburg ausweichen, die Route über Hohnstorf, Artlenburg und Brietlingen wählen.

Dirk Möller, Leiter der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau in Lüneburg, die die Anordnung des Kreises Lüneburg ausführen muss, sagt: "Wir sind dabei, ein Konzept für die Beschilderung zu entwickeln." Da es sich bei den Verbotsschildern um Unikate und Sonderanfertigungen handelt, müssten die bei einer Fachfirma bestellt werden. "Wir haben dort schon angefragt und warten auf Antwort."

Zwei Hinweistafeln für den Schwerlastverkehr werden aufgestellt, sobald sie hergestellt und in Lüneburg eingetroffen sind - es sei denn, der Landkreis zieht seine Anordnung zurück. Möller: "Wir arbeiten weiter an der Sperrung. Die Schilder kommen nach Hohnstorf."

Dass der Kreis die Anordnung zurückzieht, ist unwahrscheinlich. Monika Scherf, Kreisrätin beim Landkreis Lüneburg, sagte erst vor ein wenigen Tagen, dass die Bundesstraße 209 weder jetzt, noch künftig eine Ausweichstrecke für den Schwerlastverkehr der B 5 darstelle. Die vom Kreis erlassene Anordnung, die B 209 sofort für Lkw über zwölf Tonnen zu sperren, werde jedoch nicht auf die Schnelle in die Tat umgesetzt, weil die entsprechenden Schilder fehlten.

Fest steht, dass auf dem einen eine Vorankündigung für die Fahrer von Lkw über zwölf Tonnen über die Sperrung der B 209 zu lesen sein wird. Auf dem anderen, dass die letzte Möglichkeit zum Wenden und Umkehren der Parkplatz am Deich westlich von Hohnstorf sein wird. "Die Kosten für die Herstellung und das Aufstellen der Schilder zahlt der Bund", sagt Dirk Möller. Wie hoch diese sein werden, stehe erst fest, wenn eine Antwort des Herstellers vorliegt. "Damit rechnen wir in den nächsten Tagen."

Unterdessen zeigen Anwohner der Bundesstraße 209 in Hohnstorf was sie davon halten, dass der Schwerlastverkehr möglicherweise von der B 5 durch ihren Ort ausweicht. In großen Buchstaben gut zu lesen hängt am Straßenrand ein Protest-Transparent an einem Anhänger. ,,Mautflucht Stop", lautet die eindeutige Forderung der Bürger. Einige von ihnen sind zusätzlich dem Beispiel des Landkreises Lüneburg gefolgt und haben Klage gegen die mögliche Sperrung der Bundesstraße 5 für den Schwerverkehr beim Verwaltungsgericht in Schleswig eingereicht.