Die Bundesstraße 5 in Lauenburg und Geesthacht für Lkw über zwölf Tonnen zu sperren, ist nichts anderes als blinder Aktionismus. Die Nachbarn in Schleswig-Holstein machen es sich zu leicht, Mautflüchtlinge aus ihren Städten und Dörfern zu verbannen.

Das soll nicht heißen, dass die B 5-Anwohner dort nicht belastet wären. Im Gegenteil. Sie sind es über Gebühr.

Doch das Problem wird nicht dadurch gelöst, dass der Verkehr einfach in eine andere Region umgeleitet wird. Damit werden Lärm und Gestank nur verlagert und auf andere abgeschoben, die nun sehen müssen, wie sie damit klar kommen. Sankt Florian lässt grüßen.

Dass es massiv Kritik aus dem Landkreis Lüneburg wegen der B 5-Sperrung hagelt, bis hin zu Klageandrohungen, darf niemanden in Lauenburg, Geesthacht und Kiel wundern.

Die Empörung ist verständlich, zumal die Gemeinden an der B 209, bei denen der Schwerlastverkehr jetzt zunehmen wird, von den Nachbarn mehr Rücksichtnahme erwartet haben.

Doch das Wehklagen über den Alleingang jenseits der Elbe hilft nicht weiter. Eine Lösung des Problems muss her. Und da wäre die Bundesregierung eigentlich am Zug. Sie müsste endlich auch Maut für Lkw-Fahrten auf Bundesstraßen erheben. Doch davor schreckt sie offenbar zurück.

Sie lässt die Mautflüchtlinge weiter fahren, auch durch Ortschaften. Erst Anfang September wurde bekannt, dass sich die für Anfang 2011 geplante Ausdehnung der Abgabe für vierspurige Bundesstraßen verzögert oder sogar ganz auf der Kippe steht.

So bleiben nur noch die Sperrung aller anderen Bundesstraßen, die als Ausweichstrecken für die gesperrte B 5 infrage kommen. Doch das funktioniert nur länderübergreifend.