An den kürzlich aufgestellten Traffi-Towern in Brietlingen scheiden sich die Geister. Temposünder sollen damit ausgebremst werden.

Brietlingen. Seit zwei Wochen sorgt ein Blitzer-Pärchen der neuesten Generation an der B 209 bei Autofahrern für erhöhte Aufmerksamkeit. Die modernen Messanlagen vom Typ Traffi-Tower wurden in Höhe des Brietlinger Einkaufszentrums, Ortsteil Moorburg, installiert.

Vorrangiges Ziel der futuristisch anmutenden Türme im Edelstahl-Look sei es, Temposünder auszubremsen und Unfällen vorzubeugen. Allen Erfahrungen nach, werde in diesem Bereich oft zu schnell gefahren. Darauf wolle der Landkreis Lüneburg mit der Einrichtung der stationären Blitzer in Brietlingen reagieren.

Eigentlich gibt es dort bereits seit längerem eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer. Das Tempolimit werde aber nur von den wenigsten Autofahrern eingehalten. Seit Jahren beschweren sich Bürger über die Gefahrenstellen, zumal zahlreiche Schulkinder den Fußgängerüberweg nutzen.

Die neuen Traffi-Tower besteht aus Stahl und Panzerglas und beherbergt pures Hightech. Die herkömmliche Filmtechnik hat ausgedient. Stattdessen werden die Daten per Laptop ausgelesen. Folglich entgeht dieser Radarfalle kein Detail - und damit auch kein Sünder mehr. Jeder Blitz lässt die Knöllchen-Maschinerie rollen. Tagsüber zum Schutz der Bürger, nachts vor allem zum Wohle des Stadtsäckels.

Rasern drohen empfindliche Geldbußen bis hin zu Fahrverboten und Punkten auf dem Konto in Flensburg.

Weil sich mit Blitzanlagen so viel Geld verdienen lässt, wird jede Menge Aufwand betrieben, um die Kameras und Lasergeräte auch gut zu tarnen.

Der Europäische Verkehrssicherheitsrat (ETSC) weist in seiner aktuellen Statistik nach, dass rund ein Drittel aller tödlichen Unfälle innerhalb der EU auf nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit zurückgehen. Besonders häufig würden Tempolimits innerorts und auf Landstraßen missachtet.

In der ETSC-Statistik kommen Autofahrer in Deutschland nicht besonders gut weg. Vorbildlicher verhalten sich hingegen Fahrzeugführer aus Tschechien, Österreich, Frankreich und der Schweiz. Der ETSC schätzt, dass bereits eine Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit auf Europas Straßen um nur einen Kilometer pro Stunde jedes Jahr rund 2200 Menschenleben retten könnte.