Die dänische Staatsbahn plant mit der Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels mehr Züge von Hamburg nach Kopenhagen fahren zu lassen.

Kopenhagen/Hamburg. Die Dänische Bahn (DSB) will mit der Eröffnung des Fehmarnbelt-Tunnels 2020 den Zugverkehr nach Deutschland erheblich ausbauen. Aus Kopenhagen solle alle 30 Minuten ein Personenzug nach Hamburg starten, sagte der Vize-Direktor der DSB Planung und Verkehr, Ove Dahl Kristensen. Derzeit fahren die Züge im Sommer nur alle 90 Minuten, im Winter noch seltener.

Im Idealfall bräuchte ein Schnellzug drei Stunden von Kopenhagen nach Hamburg. Für die meisten Passagiere wäre die Hansestadt aber nur eine Station auf Weiterreise vor allem nach Berlin, so die DSB. "Die Hauptstadt mit all ihren Angeboten ist das, was lockt."

In Dänemark läuft bereits das Planverfahren, um die Bahntrasse bis zum Belt auf zwei Gleise auszubauen und zu elektrifizieren. In Deutschland sind die Planungen zum umstrittenen Ausbau der Strecke Lübeck-Puttgarden noch nicht so weit. Mit dem Abschluss eines Raumordnungsverfahrens samt Trassenvorschlag ist 2012 zu rechnen.

Klar ist, dass es auf beiden Seiten des Belts ein Bahn-Nadelöhr geben wird: in Dänemark die eingleisige Storstrombrücke zwischen Seeland und Falster, in Deutschland die eingleisige Sundbrücke zwischen Fehmarn und dem Festland. "Ein Halb-Stunden-Takt zwischen Kopenhagen und Hamburg ist gleichwohl möglich", sagte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis.

Unterdessen wird auf Lolland und Fehmarn erneut über eine Alternative zur Sundbrücke debattiert, diesmal über einen Tunnel. Ein solches Projekt hatte Deutschland im Belt-Staatsvertrag mit Dänemark aus Kostengründen bewusst ausgeschlossen.