Am 16. Juni ist der Tag des Schwimmteichs sowie des offenen Gartens. Gelegenheit für Interessierte, gleich einmal ins Wasser zu hüpfen.

An warmen, sonnigen Tagen in den eigenen Pool springen zu können - das ist ein Luxus, den sich nur wenige leisten können. Dieser Luxus wird noch getoppt, wenn es sich um einen Schwimmteich handelt. Das Ehepaar Uhl aus Elmshorn beispielsweise schwärmt vom eigenen Teich: "Es ist schöner, als wir es uns vorgestellt haben." Auch wenn beide die exakte Höhe der Investitionssumme nicht verraten - "es handelt sich um einen fünfstelligen Betrag", sagt Elke Uhl -, so steht für die 58-Jährige fest: "Wir gehen jeden Tag gern dafür arbeiten!"

Zumal ihnen der Schwimmteich viel mehr gibt als nur reines Badevergnügen: "Wir sehen ihn von unserem Wohnzimmer und Wintergarten aus, und das ist ein sehr schöner und beruhigender Anblick. Erst recht, wenn er abends beleuchtet wird", sagt Elke Uhl.

Den Teich hat sich das Ehepaar vor gut vier Jahren zugelegt - als die beiden Söhne aus dem Haus waren. "Für die beiden sicherlich ein schlechter Zeitpunkt. Aber wir haben ihnen damals gesagt: Jetzt, wo ihr aus dem Haus seid, können wir ihn uns leisten", erinnert sich Elke Uhl schmunzelnd.

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Jeden Morgen um sechs Uhr macht sie nun ihre ersten Schwimmrunden im gut 130 m² großem Teich, umgeben von sich leicht im Wind wiegenden Gräsern, Büschen und viel Blühendem. "Das Wasser ist durch die vielen schönen warmen Tage schon sehr angenehm", sagt die Elmshornerin, die sich zu den bekennenden "Warmduschern" zählt. Da der Schwimmteich mit etwas mehr als zwei Metern nicht sehr tief sei und er durch die flache Regenerationszone schnell erwärmt werde, habe er jetzt schon zwischen 18 und 21 Grad. "Dass sich manchmal ein oder zwei Molche ins Wasser verirren, stört mich nicht. Im letzten Jahr hatten wir zwei Frösche zu Gast, die immer ganz aufgeregt hüpften, wenn wir uns ihnen näherten. Das war sehr niedlich." Das Wasser sei dank der guten Filtertechnik klar und sauber - und vor allem weich. "So habe ich nach einem Bad nicht das Gefühl, mich eincremen zu müssen. Daher springe ich ohne großes Überlegen gleich mehrfach am Tag einfach mal so ins Wasser."

Dass das Wasser als so angenehm empfunden wird, liegt daran, dass für seine Reinigung keine chemischen Zusätze wie Chlor zum Einsatz kommen. "In einer vom Schwimmbereich abgetrennten Regenerationszone sorgen Wasserpflanzen für eine rein biologische Reinigung des Wassers. Den Rest übernimmt ein Filtersystem, das dafür sorgt, dass der Algenwuchs im Wasser minimiert wird", sagt Landschaftsgärtner Christian Bahl. "Zusätzlich kann man noch auf sogenannte Skimmer zurückgreifen. Sie saugen die Oberfläche des Wassers sauber."

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Bahl hat sich mit seinem Unternehmen in Kiebitzreihe bei Elmshorn auf das Gestalten von Gärten mit Wasserelementen spezialisiert. "Wir stützen uns dabei auf ein firmeneigenes, patentiertes System, das auf einem Phosphatfilter basiert", sagt der 39-Jährige.

Wer auf gar keinen Fall das Badevergnügen mit Kleingetier teilen möchte, kann auch auf einen Bio-Pool ausweichen. "Hier übernehmen Teichroboter zusammen mit einem Filter die Reinigungsarbeiten. Sie säubern mehrfach in der Woche den Boden und die Wände." Beide Systeme sind von den Kosten her vergleichbar. "Bei Bio-Pools zahlt man mehr für die Technik, bei Schwimmteichen mehr für die Vegetation." Im Minimum müsse man mit 19 000 bis 29 000 Euro rechnen, da Schwimmteiche mindestens eine Größe von 40 m² haben sollten. Die Hälfte der Fläche entfällt dabei auf den Regenerationsbereich. "Gut ist daher eine Größe von 100 bis 130 m². Die sind in der Regel genehmigungsfrei, weil sie die Vorgabe von maximal 100 Kubikmeter Wasservolumen erfüllen." Die Teiche müssten zudem durch eine mindestens ein Meter hohe Einfriedung gesichert sein.

Wie ein Schwimmteich angelegt sein kann, zeigt Bahl in seinem Schaugarten am 16. Juni von 10 bis 17 Uhr. "Wer will, bringt Handtücher und Schwimmsachen mit und gönnt sich ein Bad bei uns", sagt der Landschaftsgärtner. Er selbst wird um 14 Uhr einen Vortrag zum Thema halten, Mitarbeiter beantworten darüber hinaus Fragen von Besuchern. Auch Schwimmteich-Besitzer sind vor Ort, um über ihre Erfahrungen zu berichten.

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Auch die beiden Freizeitschwimmer Henning und Angela Pein können sich seit Herbst 2011 ein Leben ohne Schwimmteich nicht mehr vorstellen. "Ein normaler Pool wäre für mich nicht denkbar gewesen", sagt Henning Pein. Ihn habe das Bild eines sehr schönen Schwimmteichs in einem Hotel geprägt. "Zuerst hat es ein wenig Überwindung gekostet, in unserem sehr schön angelegten Garten eine solche Maßnahme vorzunehmen. Jetzt genießen wir aber jeden Tag von der Küche aus den Blick auf Wasser und Pflanzen", sagt der 55-Jährige.

Gebadet werde im Teich nicht nur an warmen Tagen. "Ich bin mit meiner Frau auch schon im Winter reingesprungen - nach der Sauna." Dass der Teich zu wenig genutzt werden könnte, befürchten die Peins nicht. Zwar sind auch bei ihnen die beiden Kinder längst aus dem Haus. "Aber wer weiß, vielleicht machen hier unsere Enkelkinder bald erste Schwimmerfahrungen."

Einen schönen Garten mit Schwimmteich kann man am 16. und 17. Juni aber auch bei Ilka-Maria Soltau von 11 bis 17 Uhr in Bergedorf (Altengammer Hausdeich 36b) bewundern. Sie nimmt am Tag des offenen Gartens teil, der bundesweit stattfindet: 259 Gärten sind allein in Schleswig-Holstein und Hamburg an diesem Wochenende zu sehen.

Mehr unter www.offenergarten.de